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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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auf die Knie, zog ihren Grabstock hervor und stach die Erde auf. Nachdem sie das Nachgeburtige tief darin vergraben hatte, blickte sie auf ihren Sohn. Keiner wird dich in ein solches Loch legen, gelobte sie. Ayla schwang sich den Sammelkorb wieder auf den Rücken, stand auf und schritt auf die steilen Hänge zu, über denen ihre höhlige Zuflucht lag, und ward nicht gewahr, dass sie beobachtet wurde.
Kurz nachdem Ayla aufgebrochen war, hatte sich Uba aus der Höhle geschlichen. Sie wusste, wie schwach Ayla auf den Füßen war, und hatte Angst, die junge Frau könnte die Besinnung verlieren und eine leichte Beute der reißenden Tiere werden. Um ein Haar wäre Uba zurückgelaufen zur Höhle, um Iza zu holen; doch sie wo llte Ayla nicht alleine lassen, deshalb war sie ihr gefolgt; hatte sie zwar aus den Augen verloren, als Ayla vom Pfad abgebogen war, aber wieder entdeckt, als sie gerade einen baumlosen Hang hinaufkletterte.
Ayla stützte sich beim Steigen schwer auf ihren Grabstock. Immer wieder blieb sie stehen, schluckte hart und schwer, um die Übelkeit niederzukämpfen, und wehrte sich gegen den Schwindel, der ihr die Augen zu verdunkeln drohte. Sie spürte, wie Blut an ihren Beinen hinunterlief, doch sie hatte nicht die Kraft, sich zu verbinden. Jene Tage kamen in ihr hoch, als sie noch leichtfüßig den steilen Hang hinaufgelaufen war, ohne dass ihr Atem schneller geworden wäre. Und jetzt war es für sie kaum zu glauben, wie weit der Weg zu ihrer Höhle war. Er wurde länger statt kürzer. Die Füße suchten sich selbst einen festen Tritt im gerölligen Hang. Sie stiegen mühsam und verzweifelt. Erst, als sie kaum noch konnten, gönnte Ayla ihnen eine Rast.
Spät am Nachmittag fing das Kind zu schreien an. Ayla hörte seine Stimme nur noch wie aus weiter Ferne. Sie hielt nicht an. Unerbittlich zwang sie ihre Füße, weiter zu steigen, ja nicht nachzulassen. Sie mussten die Wiese erreichen, sie und ihr Kind noch bis in die Höhle tragen.
Uba blieb weit zurück. Sie wollte von Ayla nicht gesehen werden. Sie ahnte nicht, dass die junge Frau kaum noch weit genug sah, um einen Fuß sicher vor den anderen zu setzen. Rötliche Schwaden umwallten sie, als Ayla endlich ihre Wiese erreichte. Nur noch ein kleines Stück, hämmerte es in ihr. Sie schleppte sich durch das Gras und hatte kaum noch Kraft, die Zweige zu zerteilen, hinter denen die Höhle sich verbarg. Sie zwängte sich hindurch, taumelte ins Innere und brach auf dem Rehfell zusammen.
Es war ein Glück, dass Uba die Wiese genau in dem Augenblick betreten hatte, als Ayla in der Höhle verschwand, sonst hätte sie denken müssen, die junge Frau hätte sich in Luft aufgelöst, denn die knorrigen Haselnußsträucheräste verbargen die Öffnung in der Felswand vorzüglich. Uba rannte zur ClanHöhle zurück. Sie war länger weggewesen, als sie gewollt hatte, und fürchtete, Iza würde unruhig sein und sie schelten. Doch die Medizinfrau wollte gar nicht wissen, wo ihre Tochter gewesen war. Sie ahnte, woher Uba kam, wollte aber lieber nicht daran rühren.

19
    "Sie müßte doch schon längst wieder zurück sein, Iza", klagte Crebs Hand und verriet seine Unruhe. Den ganzen Nachmittag war er rastlos umhergehinkt und hatte immer wieder zur Höhle hinausgespäht, ob sie nicht endlich wiederkäme.
    Iza nickte, ohne von der Hirschkeule aufzublicken, die sie gerade in Stücke schnitt. Plötzlich schrie sie auf, als die scharfe Steinklinge ihr tief in den Finger fuhr. Creb sah auf und runzelte die Stirn. Nicht nur, dass sie sich geschnitten hatte, war verwunderlich, sondern auch ihr unbeherrschter Aufschrei. Denn gewöhnlich war Iza sehr geschickt mit dem Messer, und der Mog-ur konnte sich nicht erinnern, wann sie sich das letzte Mal damit verletzt hatte. Auch sie ist unruhig, dachte er.
    "Ich war vor einer Weile bei Brun, Iza", bedeutete er der Schwester. "Er will sie noch nicht suchen. Niemand darf wissen, wo eine Frau bei solcher Gelegenheit sich aufhält. Großes Unheil träfe den Mann, der sie so sieht. Aber sie ist schwach. Es wäre möglich, dass sie hilflos da draußen im Regen liegt. Du kannst nach ihr suchen, Iza. Du bist die Medizinfrau. Sie kann nicht weit fort sein. Warum bist du nicht schon auf den Beinen? Bald kommt die Dunkelheit."
    "Ich kann nicht", wehrte Iza ab und steckte ihren blutenden Finger wieder in den Mund.
    "Du kannst nicht?" wiederholte Crebs Hand fragend. "Ich kann sie nicht finden."
"Wie willst du wissen, dass du sie nicht finden kannst, wenn du

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