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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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und er achtete seine Schwester hoch. Obwohl sie es schwer gehabt hatte mit ihrem rauen, unbeherrschten Gefährten, war sie ihm doch immer eine folgsame Frau gewesen und somit den anderen ein Vorbild und bedrängte ihn selten mit nebensächlichen Fragen. Ob er sie nicht doch anhören sollte? Bestimmt irgend etwas mit diesem Kind! Aber er brauchte ja ihrer Bitte nicht zu willfahren, wenn er sie für nichtig hielt. Brun beugte sich nieder und tippte Iza auf die Schulter.
Durch diese Geste aufgefordert zu sprechen, richtete Iza sich auf, blickte ihrem Bruder fest in die Augen, erhob sich, wies mit dem einen Arm in die Richtung der Felsnase und machte mit dem anderen: "Höhle!"
Brun drehte auf der Ferse um und schritt in die Richtung der angedeuteten Stelle. Als er dort angelangt war und die mannshohen Zweige des Gebüschs zerteilte, fielen ihm fast die Augen aus dem Kopf, der plötzlich mächtig zu dröhnen anfing, und höchste Erregung pulste durch sein Blut. Eine Höhle! Und was für eine Höhle! Und genau die Höhle, die er gesucht hatte! Mit Mühe kämpfte er das aufwallende Blut nieder und versuchte die kopfwärts sich ausbreitende Hoffnung niederzuhalten. Jetzt galt es, ruhig und sorgsam die Beschaffenheit der Höhle und ihre Lage auszumachen.
Selbst von da aus, wo er stand, war deutlich die efeuüberhangene keilförmige Öffnung im graubraunen Fels des Berges zu sehen, groß genug, um der Hoffnung Nahrung zu geben, dass der Raum hinter ihr dem ganzen Clan Unterkunft bieten möge. Das dunkle Felsenauge blickte nach Mittag, war also den größten Teil des Tages der Sonne ausgesetzt. Und dann geschah etwas, das so aussah, als wolle der Geist dieser Höhle Bruns Gedanken durch die Natur selbst bestätigen lassen, als ein Lichtstrahl, der ein schmales Loch in der Wolkendecke gefunden hatte, auf die rötliche Erde des Höhlenvorplatzes fiel. Der Clan-Führer, der eine Zeitlang offenen Mundes und mit bebenden Nasenflügeln den unwahrscheinlichen Fund auf sich hatte wirken lassen, nahm seine Keule von der Schulter und beäugte das umliegende Gebiet genauer. Ein hoher Buckel hinter der Höhle und ein ähnlicher Höcker auf der Seite, die der Morgensonne zugewandt war, schützten vor Wind und schräg peitschendem Regen. Und Wasser war auch in der Nähe, stellte Brun fest, als er den Bach sah, der sich am Fuß eines sanften Hangs wie eine Silberschlange um die üppigen Moospolster zur anderen Seite der Höhle wand. Beherrscht winkte Brun Grod und Creb zu sich.
Schnell liefen die beiden Männer zu ihrem Clan-Führer, gefolgt von Iza, die einen langen, eindringlichen Blick auf die Höhle warf und zufrieden nickte, ehe sie mit Ayla an der Hand wieder zu der Gruppe aufgeregt durcheinander fuchtelnder Menschen zurückging. Bruns mühsam niedergehaltene Erregung war auf alle Clan-Leute übergesprungen. Eine Höhle war gefunden! Und sie spürten, Brun glaubte, dass sie bewohnbar sei. Und wieder schien der Geist der Höhle ihnen den Ort zu weisen, denn ganze Bündel heller Sonnenstrahlen die, die tieffliegenden, dunkel geränderten Wolken durchstachen, deuteten jetzt, einer Lichthand gleich, auf die Öffnung im Fels.
Brun und Grod umfassten ihre Speere, als die drei Männer sich vorsichtig der Höhle näherten. Vögel flogen zwitschernd und trillernd durch die große Öffnung aus und ein. Diese Fiederlinge sind ein gutes Vorzeichen, dachte der Mog- ur. Geduckt schlichen sie durch das schüttere, halb hohe Gras, arbeiteten sich heran, suchten nach jedem Sprung Deckung hinter einem der versprengten Steinbrocken, die jetzt aber immer weniger wurden, schlugen dann einen Bogen um die Öffnung und suchten zunächst sorgsam nach frischen Spuren. Ein Durcheinander verwischter Abdrücke und die bleichen, abgenagten Knochen eines Tieres, das von kräftigen Zähnen zermalmt worden war, ließen die Jäger erkennen, dass dort in der Höhle ein Hyänenrudel vorübergehend Unterschlupf gesucht haben musste. So wie es aussah, hatten diese feigen Fleischfresser einen altersschwachen Damhirsch gerissen und den besten Teil in die Höhle geschleppt.
Etwas abseits von der Höhlenöffnung, umschlossen von einem Gewirr aus Schlingpflanzen und dichtem Gestrüpp, schimmerte ein kleiner, vermutlich von einer Quelle gespeister Teich; sein Abfluss, ein schwächliches Rinnsal nur, rieselte dünn den Hang hinunter zum Bach. Während die anderen warteten, suchte Brun die Quelle oben im schroffen Fels der steilen, überwachsenen Flanke der Höhle. Und dann sah er

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