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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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der dunkleren Färbung von Fichte und Weißtanne; noch weiter oben schimmerten da und dort Blautannen auf. Die dunkelbraunen, grauschwarzen Schattierungen der Nadelbäume überlagerten an manchen Stellen das satte Grün der Laubbäume, wurden aber von der blassen, weißlich wirkenden Farbe der kleinblättrigen, gefiederten Gewächse in ihrer Dichte gemildert. Genügsame hartblättrige Kleinpflanzen klammerten sich fest an den nackten Fels; weiße Anemonen, gelbe Veilchen, zartrosa Hagedorn bestanden zuhauf die Bergwiesen. Und noch weiter oben war das blasse Grün des schütter werdenden Grases mit gelben Narzissen und blauem und gelbem Enzian durchmengt. An Schattenstellen erhoben späte Krokusse ihre gelben, weißen und lilafarbenen Köpfe.
Oben, auf einer steilen Anhöhe, machten die Wandernden Rast. Weit unter ihnen verliefen sich die Wellen bewaldeter Hügel rasch in der grenzenlosen Ebene, wo das Gras schon einen strohdürren Schimmer hatte. Weidende Wildherden waren als winzige wandernde Punkte auszumachen. Des Clans schnellfüßige Jäger könnten sie leicht in einem halben Tagesmarsch erreichen. Der Himmel über ihnen war klar. Doch von Mittag her wälzten sich dunkle Gewitterwolken heran. Und wenn sie nicht vorher zerstoben, würden sie an den hohen Berggipfeln hängen bleiben und ihr Wasser über den Clan ausgießen.
Brun und die anderen Männer setzten sich außer Hörweite der Frauen und Kinder zusammen; doch ihre besorgten Mienen und die zögernd geformten Handzeichen verrieten klar den Grund. Man beriet, ob es nicht besser wäre, umzukehren, denn dieses Gebiet hier war ihnen fremd, und man hatte sich schon allzu weit von den Steppen entfernt. Zwar gab es in den Wäldern der Vorberge viele Tiere, aber die riesigen Herden, die das Grasland der Ebenen bevölkerten, fehlten hier, und das Jagen in den Ast baumlosen Steppen war nicht so beschwerlich; da waren keine Wälder, wo die Tiere sich verbergen konnten, wo auch räub erische hausten.
Iza ahnte, dass man umkehren würde. Und alle Mühe, aller Schweiß und alles Zittern, ob die steilen Hänge nicht doch zu schaffen seien, wären dann umsonst gewesen. Und wie die ClanFrauen nach oben blickten und sahen, dass die dunklen, drohenden Regenwolken sich immer schneller auf sie zuwälzten, ließen sie verzagt die Arme sinken. In der Zwischenzeit hatte Iza sich ihrer schweren Lasten entledigt und Ayla zu Boden gelassen, die davon hüpfte, froh darüber, sich jetzt, wo ihr Bein heilte, end lich wieder frei bewegen zu können. Iza sah ihr nach, wie sie hinter der scharfkantigen Nase eines vorspringenden Felsens verschwand, der unmittelbar vor ihnen aus dem Boden wuchs. Da die Beratung jederzeit enden konnte und Brun es nicht freundlich aufnehmen würde, wenn das Kind den Aufbruch verzögerte, lief sie ihm schnell hinterher. Als Iza sich durch das Gesträuch an der Felsnase hindurchgezwängt hatte, sah sie zu ihrer Beruhigung Ayla auf dem Boden hocken, die Nase in den Blütenkelch einer breitblättrigen Pflanze getaucht; aber das, was sie hinter dem Mädchen erblickte, versetzte sie in helle Aufregung. So schnell sie konnte, rannte Iza zurück. Da sie es nicht wagen durfte, Brun und die anderen zu stören, erwartete sie voller Ungeduld das Ende der Beratung. Brun sah das wohl, und wenn er es auch nicht zeigte, so hatte er doch gemerkt, dass irgend etwas seine Schwester bewegte. Sobald die Männer sich getrennt hatten, lief Iza zu Brun hin, setzte sich vor ihm nieder und blickte zu Boden, in der clangemäßen Haltung, die ihm sagte, dass man mit ihm sprechen wolle. Einem solchen Wunsch brauchte er nicht nachzukommen. Und wenn er sie übersah, dann durfte Iza ihm nicht mitteilen, was ihr im Kopf herumging.
Doch Brun war neugierig. Auch er hatte beobachtet, wie die Kleine hinter dem Felsen verschwunden war. Doch ihn beschäftigte anderes. Bestimmt wieder etwas mit diesem Kind, dachte er; und seine Miene verdüsterte sich. Eigentlich war er versucht, Izas Bitte zu übersehen. Der Mog-ur mochte sagen, was er wollte, Brun erfüllte die Anwesenheit des Kindes in ihrer Mitte mit zunehmender Unruhe. Als er schließlich aufblickte, sah er, dass der Zauberer ihn beobachtete. Brun versuchte auszumachen, was dem Einäugigen wohl durch den Kopf ging, doch das ausdruckslose Gesicht des Bruders verriet ihm nichts.
Dann richtete er seine Augen auf die Frau, die zu seinen Füßen kauerte und deren Haltung gespannte Erregung verriet. Brun war zwar verschlossen, aber nicht hartherzig,

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