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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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diesem Feuer vor der neuen Behaus ung aufstieg, um die Höhle bis zur hohen gewölbten Decke zu durchziehen, würde durch Spalten und auf Luftzügen, die durch die Öffnungen eindrangen, wieder den Weg ins Freie finden. Und er würde alle jene unsichtbaren Kräfte mitnehmen, die dem Clan vielleic ht feindlich gesinnt waren. Er wurde die Höhle reinigen und mit ihrem Geist durchdringen, dem Geist der Erdlinge.
    An sich reichte das Entzünden des Feuers aus, um die neue Bleibe zu reinigen und in Besitz zu nehmen. Doch da die ClanLeute schon des öfteren ihre Höhle hatten wechseln müssen, waren gewisse andere heilige Handlungen in die Weihe miteinbezogen worden; es galt, die Geister ihrer Totems mit der neuen Höhle vertraut zu machen, was durch den Mog- ur geschah und nur den Männern vorbehalten war; die Frauen waren unter sich.
    Hatte die große Jagd den Clan-Leuten schon klar gezeigt, dass ihren Schutzgeistern die neue Wohnstatt genehm war, und war durch den großen Verzehr ihr Wille bekräftigt worden, die Höhle zu ihrer festen Bleibe zu machen - wenn sie auch zu gewissen Zeiten länger abwesend sein mochten, die Geister der Totems begaben sich auch an andere Orte, waren jedoch durch die Amulette zu erspüren, so dass sie zur Stelle waren, wenn man sie brauchte -, so konnte man auch die weiteren Feiern in die Weihe der Höhle miteinbeziehen.
    Für gewöhnlich bestimmte der Mog-ur in Beratung mit Brun darüber, wie die verschiedenen Teile zur Gestaltung der ganzen Feier zusammengestellt werden sollten. Diese Weihe nun würde die Feier von Brouds Mannbarkeit miteinbeziehen und eine zweite Feier zur Benennung der Totems jener Kinder, die ihre Schutzgeister noch nicht kannten.
    Mit bedächtiger Bewegung, wie sie der hohen Bedeutung der Handlung angemessen war, kniete Grod nun nieder, legte die glühende Kohle auf das dürre Ho lz und begann zu blasen. Gespannt beugten sich die anderen vor, und ein Seufzer, fast gemeinschaftlich ausgestoßen, entrang sich der Kehle eines jeden, als gelbrote Zungen die dürren Äste beleckten. Hoch loderte das Feuer auf. Und da stand plötzlich die erschreckende Gestalt. So dicht war sie am prasselnden Feuer, dass die Flammen sie einzuhüllen schienen. Dazwischen ein grellrotes Gesicht, auf dem ein riesiger weißer Schädel schwebte, umgeben vom Hitzekranz bläulicher Flammenspitzen.
    Entsetzt schrie Ayla auf. Doch Iza drückte ihr beruhigend die Hand. Des Kindes Fußsohlen spürten, wie die Erde unter dem dumpfen Pochen der Speerschäfte erzitterte; schreiend fuhr es zurück, als plötzlich der jüngste der Jäger hervorsprang und vor dem Feuer sich in den Boden stemmte, während Dorv zur gleichen Zeit auf einem großen schüsselförmigen Holz, das mit der Öffnung nach unten auf einem Klotz ruhte, wie rasend gegen das Pochen der Speerschäfte anschlug.
    Broud kniete nieder und beschattete mit der Hand seine Augen, die in weite Fernen blickten. Mit einem Satz sprangen nun auch die anderen Jäger herbei und beschworen die Jagd auf den Bison. Und das so mächtig, dass die Clan-Frauen, denen keine noch so feine Bedeutung entging, die heißen, staubigen Ebenen erlebten, das Erzittern der Erde unter den donnernden Hufen der fliehenden Tiere spürten, den erstickenden Staub von den Lippen leckten und den Triumph des Todesstoßes verkosteten.
    Schon bald hatte sich Broud nach vorne getanzt. Er hatte den Bison erlegt, ihm gehörte diese Nacht. Er spürte, wie die anderen mitgerissen wurden, wie die Furcht sie schüttelte, und antwortete mit noch leidenschaftlicherer Eindringlichkeit seiner Darstellung. Auch sonst war Broud einer, der sich hervorragend zur Schau zu stellen wusste und der sich niemals wohler fühlte, als wenn er inmitten der Aufmerksamkeit aller stand. Jetzt aber peitschte er durch wilde Sprünge, Schleifen und Verdrehungen des Körpers und der Beine, die ausholten, innehielten, nach vorne schössen, herumwirbelten und plötzlich frei in der Luft waren, die Sinne der Zuschauenden aufs äußerste. Als hätten ihn das rasendhämmernde Pochen der Speerschäfte und die wirbelnden Gegenschläge des schüsselartigen Holzes in einem grausam unbezwingbaren Griff, warf Broud wie außer sich seine Glieder, zuckte zurück, stieß wieder vor, schritt herum, wälzte sich, sprang und tobte sich durch den Kampf mit dem Bison. Ein Schauder durchzuckte die Frauen, als er noch einmal den Todesstoß beschwor. Auch der Mog-ur, der hinter dem Feuer stand, war beeindruckt. Häufig hatte er den

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