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Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären

Titel: Zyklus der Erdenkinder 01 - Ayla und der Clan des Bären Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mächtige Hirsche, deren hornartiger Kopfputz nicht selten über zwei Manneslänge n betrug, durchwanderten ebenso wie riesige Bisons die Ebenen. Steppenpferde kamen selten so weit ins Unterland, aber graubraune Wildesel und die mannshohen fahlgelben, bisweilen auch rotbraunen Pferdeesel zogen über die weiten Flächen der Halbinsel; das äußerst wachsame Waldpferd lebte allein oder in kleinen Gruppen in den Vorbergen. In den Steppen sichteten die Jäger hin und wieder auch kleine Rudel von Antilopen.
    Das wogende, hochstehende Grün zwischen Prärie und Vorgebirge war die Heimat uriger Rinder, dunkelbraune oder schwarze weitgehörnte Tiere. Das dunkelhäutige, unbehaarte, besonders über den kurzen Beinen mit kuppelhornigen Erhebungen behaftete Waldnashorn kam, den kühlerträglichen Waldgebieten angepasst, nur selten einer anderen, breitmäuligen Art in die Quere, die das offene Grasland bevorzugte.
    Beide unterschieden sich durch ihre kürzeren, aufrecht stehenden Hörner und die gerade Haltung des Kopfes vom Wollnashorn, das sich ebenso wie das wollhaarige Mammut nur zu gewissen Zeiten zeigte. Das wollhaarige Nashorn trug ein langes, schräg nach vorn geneigtes Horn im Gesicht, und sein Kopf bewegte sich dicht über der Erde, so dass es ihm ein leichtes war, den Schnee vom winterlichen Weideland wegzuschieben; Mit seinem dicken Fettgewebe, dem tiefroten, langhaarigen Überfell und dem weichen wolligen Unterfell war dieses laub- und grasfressende Tier bestens einem Leben in kalten Gebieten angepasst, den froststarren, weit oben liegenden Lößsteppen.
    Ein beständiges Drücken über den weiten Eisfeldern entzog der Luft die Feuchtigkeit, so dass in vergletscherten Gebieten kaum Schnee fiel; dadurch entstand jedoch ein ständig wehender Wind, der feinen Kalkstaub und Löß vom zermalmten Felsgestein an den Rändern der gewaltigen Eisströme empor trug und über weite Strecken verstreute. Gewöhnlich schmolz ein kurzer Frühling die dünne Schneedecke und die oberste Schicht ewigen Eises so weit, dass schnellwurzelnde Gräser und Kräuter aufsprießen konnten. Sie wuchsen rasch und vertrockneten zu riesigen Flächen stehenden Heus, Futter für eine Unzahl von Tieren, die sich der eisigen Kälte des Gebiets angepasst hatten.
    Die warmfeuchten Steppen der Halbinsel lockten die wollhaarigen Tiere nur im Spätherbst. Die Hitze des Sommers war ihnen zu sengend, der Schnee des Winters viel zu tief. Viele der Tiere wurden während der Kältnis in das obere Land getrieben, an die Ränder des trockneren Lößlands. Die meisten von ihnen wanderten im Sommer zurück. Nur die Waldtiere, die sich von Unterholz oder Baumrinde oder Flechten nähren konnten, blieben auf den mit Bäumen bestandenen Hügeln, die Schutz boten und großen Herden keinen Raum ließen.
    Hier lebten außer dunkelhaarigen Pferden und den Waldnashörnern vor allem das Wildschwein, gar manche Arten von Hirschwild, Rotwild in kleinen Herden, scheue Rehe als Einzelgänger oder in Grüppchen, die etwas größeren, bräunlichweißgefleckten Damhirsche und einige Elche.
    Weiter oben in den Bergen grasten auf hochgelegenen Wiesen breitgehörnte Schafe, Mufflons, und noch höher sprangen Steinbock und Gemse von Fels zu Fels. Rasch und wendig fliegende Vogelschwärme belebten die Baumkronen des Waldes und erfüllten ihn mit unerhörtem Getön. Eine Mahlzeit lieferten diese Fiederlinge selten. Da war es doch einfacher, behäbige, tieffliegende Schneehühner oder Moorenten mit der Schleuder zu erlegen und dann, wenn das Laub sich färbte und abfiel, den Schwärmen der Gänse und Eiderenten mit Netzen aufzulauern, wenn sie auf den versumpften Bergseen niedergingen. Raubvögel und Aasgefieder segelten träge mit den Aufwinden und beäugten scharf das Leben unter sich.
    Zahllose kleinere, vorwiegend nagende Tiere lebten in den Bergen und Steppen nahe der Höhle, und gar manche mussten, von Zougs Stein getroffen, dem Clan ihr Fell überlassen. Es gab da Nerze mit dichtem Fell und kle inen Schwimmhäuten zwischen den Zehen, den fische fangenden Otter, den plumpen Vielfrass, das flinke Wiesel, den langgeschwänzten Marder, den schlauköpfigen Fuchs, den weich bepelzten Zobel, den Waschbär, der sich von Wassertieren nährte, den langschnäuzigen, alles fressenden Dachs, die springkräftige Wildkatze, das sanfte Eichhörnchen, das widerborstige Stachelschwein, den langohrigen Hasen, das pfiffige Kaninchen, den Erdhügel häufenden Maulwurf, die das Ufer der Gewässer

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