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Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde

Titel: Zyklus der Erdenkinder 02 - Ayla und das Tal der Pferde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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eine neue Höhle gründen wie Dalanar? Vielleicht wirst du es tun, Jondalar, aber was immer du unternimmst – du wirst es nicht ohne Ayla tun.
    »Du mußt andere Menschen kennenlernen, Ayla, und ich möchte dich mit nach Hause nehmen. Ich weiß, es wird eine lange Reise werden, aber in einem Jahr könnten wir es meiner Meinung nach schaffen. Meine Mutter würde dir gefallen, und daß Marthona dich mögen wird, daß weiß ich. Genauso wird es meinem Bruder, Joharran, und meiner Schwester, Folara, ergehen – sie muß inzwischen eine junge Frau sein. Und Dalanar.«
    Ayla senkte den Kopf und hob den Blick dann wieder. »Werden sie mich auch mögen, wenn sie erfahren, daß meine Leute vom Clan sind? Werden sie mich noch willkommen heißen, wenn sie erfahren, daß ich einen Sohn habe, der geboren wurde, als ich beim Clan lebte?«
    »Du kannst dich nicht für den Rest deines Lebens vor den Menschen verstecken. Hat nicht die Frau … hat nicht Iza dir gesagt, du sollst welche von deiner Art suchen? Sie hat recht gehabt, weißt du. Es wird nicht leicht sein – ich will und kann dir da nichts vormachen. Die meisten wissen gar nicht, daß Clan-Angehörige Menschen sind. Aber mir hast du das begreiflich gemacht, und es gibt andere, die auch schon ihre Zweifel haben. Die meisten Menschen sind anständig, Ayla. Wenn sie dich erstmal kennenlernen, werden sie dich mögen. Außerdem bin ich bei dir.«
    »Ich weiß nicht recht. Können wir nicht noch darüber nachdenken?«
»Selbstverständlich können wir das tun«, sagte er. Vor Frühjahr können wir uns ohnehin nicht auf eine so weite Reise begeben, dachte er. Zwar könnten wir es vor Einsetzen des Winters bis zu den Sharamudoi schaffen, aber wir können genausogut auch hier überwintern. Da hat sie jedenfalls Zeit, sich ein wenig an den Gedanken zu gewöhnen.
Ayla lächelte. Sie war ehrlich erleichtert, und so beschleunigte sie jetzt ihren Schritt, denn das Sich-Bewegen war ihr sowohl physisch als auch psychisch schwergefallen. Sie wußte, daß seine Familie und seine Leute ihm fehlten und daß sie ihm folgen würde, wenn er beschloß fortzugehen, wohin auch immer erging. Dennoch hoffte sie, daß – wenn sie sich erst einmal für den Winter eingerichtet hätten – er den Wunsch haben könnte zu bleiben und das Tal zusammen mit ihr zu seinem Zuhause zu machen.
Sie waren weit vom Fluß abgekommen und fast den Hang zur Steppe hinauf, als Ayla sich bückte, um etwas aufzuheben, das ihr irgendwie bekannt vorkam.
»Mein Auerochsenhorn!« sagte sie zu Jondalar, klopfte die Erde ab und betrachtete das angekohlte Innere. »Damit habe ich früher mein Feuer mit mir herumgetragen. Gefunden habe ich es unterwegs, bald nachdem ich den Clan verlassen hatte.« Erinnerungen stellten sich ein. »Auch habe ich ein Stück Glut darin getragen, um die Fackeln anzuzünden, mit deren Hilfe ich die Pferde in meine erste Fallgrube getrieben habe. Winnies Mutter ist hineingestürzt, und als die Hyänen das Füllen haben wollten, habe ich sie fortgescheucht und habe es mit in die Höhle gebracht. Wieviel seither nicht alles geschehen ist!«
»Vielleicht trägt man unterwegs seine Glut mit sich herum, aber mit den Feuersteinen brauchen wir uns in der Hinsicht ja keine Sorgen mehr zu machen.« Plötzlich legte sich seine Stirn in Falten, und Ayla wußte, daß er nachdachte. »Vorräte haben wir genug, nicht wahr? Es gibt nichts, was wir noch tun müßten.«
»Nein, wir brauchen nichts.«
»Warum machen wir dann keinen Ausflug? Eine kurze Reise«, fügte er hinzu, als er ihre Betroffenheit sah. »Nach Westen hin hast du das Gebiet noch nicht erforscht. Warum nehmen wir nicht etwas zu essen, Zelte und Schlaffelle und sehen es uns an? Wir brauchen ja nicht weit zu gehen.«
»Und was ist mit Winnie und Renner?«
»Die nehmen wir mit. Winnie kann uns einen Teil der Zeit sogar tragen, und vielleicht den Proviant und unsere Ausrüstung. Nur wir beide.«
Die Vorstellung, nur zum Vergnügen unterwegs zu sein, war ihr neu und schwer zu verdauen; nur fielen ihr keine Einwände ein. »Ja, das könnten wir wohl«, sagte sie. »Nur wir beide … warum nicht?« Vielleicht ist es gar keine so schlechte Idee, das Land im Westen zu erkunden, dachte sie.
    »Hier hinten ist die Erdschicht zwar nicht so dick wie vorn«, sagte Ayla, »aber es ist doch die beste Stelle für ein Vorratslager. Außerdem können wir Gestein darüberschichten.«
    Jondalar hielt die Fackel höher, damit das flackernde Licht weiter reichte.

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