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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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vorbereitet bist. Es sollte auch eine besondere Zeremonie sein, voll von Bedeutung. Vielleicht beim Frühlingsfest, dem Erwachen neuen Lebens.« Er sah, wie sie wieder erbebte. »Es liegt bei dir, aber du brauchst dich nicht jetzt zu entschließen. Das einzige, worum ich dich bitte, ist, mir zu erlauben, mit der Ausbildung und der Vorbereitung zu beginnen. Wenn der Frühling kommt, und du hast das Gefühl, noch nicht soweit zu sein, kannst du nein sagen.«
»Was für eine Vorbereitung?«
»Zunächst möchte ich, daß du gewisse Lieder und Gesänge erlernst – und den Mammutschädel zu schlagen. Dann geht es um die Bedeutung bestimmter Symbole und Zeichen.«
Rydag sah, wie sie die Augen schloß und die Stirn runzelte. Er hoffte inständig, daß sie ja sagte und einwilligte. Er hatte soeben mehr über die Leute seiner Mutter erfahren, als er jemals gewußt hatte, und er brannte darauf, noch mehr über sie zu erfahren. Und wenn Mamut und Ayla eine Zeremonie mit Clan-Ritualen planten, würde er das tun, da war er sich ganz sicher.
Als Ayla die Augen wieder aufschlug, hatten sie einen bekümmerten Ausdruck angenommen; aber sie schluckte ein paarmal und nickte dann. »Ja, Mamut, ich will versuchen, mich der Geisterwelt zu stellen – wenn du mir dabei hilfst.«
Mamut legte sich zurück und merkte nicht, daß Ayla den kleinen, schön verzierten Beutel umklammerte, den sie um den Hals hängen hatte.

21
    »Hu! Hu! Hu! Das macht drei!« rief Crozie laut und gluckste durchtrieben, als sie die Scheiben zählte, deren beschnitzte Oberseiten in der flachen geflochtenen Schale nach oben zeigten.
    »Du bist wieder an der Reihe!« sagte Nezzie. Sie saßen auf dem Boden neben dem in den trockenen Löß gezeichneten Kreis, den Talut benutzt hatte, um seinen Plan für die Wisentjagd zu verdeutlichen. »Du hast immer noch sieben. Ich setze noch zwei.« Sie machte auf der geglätteten Oberfläche des Zeichenkreises noch zwei Striche.
    Crozie hob den Weidenkorb und schüttelte die sieben kleinen Elfenbeinscheibchen zusammen. Die Scheiben, die ein ganz klein wenig gewölbt waren, so daß sie auf einer glatten Fläche hin- und herschaukelten, waren auf der einen Seite leer, auf der anderen wiesen sie geschnitzte Linien und Farbmuster auf. Den flachen breiten Korb dicht über dem Boden haltend, warf Crozie die Scheibchen in die Höhe. Ihn dann geschickt über die rotgerandete Matte hinbewegend, welche die Grenzen des Spielfeldes darstellte, fing sie die Scheibchen mit dem Korb wieder auf. Diesmal waren es vier Scheiben, deren verzierte Seiten nach oben schauten; nur drei davon waren leer.
    »Schau, schau! Vier! Nur noch drei. Ich setze noch fünf.«
    Ayla, die auf einer Matte daneben saß, nippte am Tee und sah zu, wie die alte Frau die Scheibchen wieder zusammenschüttelte. Crozie warf sie in die Höhe und fing sie wieder auf. Diesmal wiesen fünf der Scheibchen mit der beschnitzten Seite nach oben.
    »Ich habe gewonnen! Willst du dein Glück noch mal versuchen, Nezzie?«
»Nein, heute hast du zuviel Glück«, sagte Nezzie und erhob sich.
»Wie steht es denn mit dir, Ayla?« sagte Crozie. »Möchtest du ein Spiel machen?«
»In dem Spiel bin ich nicht gut«, sagte Ayla. »Manchmal bekomme ich nicht mal alle Scheibchen wieder aufgefangen.«
Je länger die klirrende Kälte draußen anhielt, desto mehr hatte sie Gelegenheit gehabt, den Spielern zuzusehen, aber selber gespielt hatte sie nur selten und auch dann eigentlich nur, um zu üben. Sie wußte, daß Crozie eine ernste Spielerin war, die sich schlechten oder unentschlossenen Spielern gegenüber ziemlich unwirsch zeigte.
»Wie wäre es denn mit Knöcheln? Um damit zu spielen, braucht man keine besondere Geschicklichkeit.«
»Spielen würde ich schon«, sagte Ayla. »Aber um welchen Einsatz? Ich habe nichts.«
»Nezzie und ich spielen um Striche und regeln das dann später.«
»Jetzt oder später, ich weiß nicht, um was ich spielen soll.«
»Du hast doch gewiß irgend etwas, das du als Einsatz geben kannst«, sagte Crozie ungeduldig, endlich mit dem Spiel anfangen zu können. »Irgend etwas, das etwas wert ist.«
»Und du setzt etwas vom gleichen Wert?«
Die alte Frau nickte schroff. »Selbstverständlich.«
Angestrengt dachte Ayla nach. »Vielleicht … Pelze oder Leder, oder etwas, das ich herstellen kann. Warte! Ich glaube, ich weiß etwas. Jondalar hat einmal mit Mamut gespielt und sein Können gewettet. Als er verlor, machte er ihm ein Spezialmesser. Geht Können als Einsatz,

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