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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Mündung des Großen Mutter Flusses in Treibsand geraten war und dort hatte bleiben und sterben wollen. Zum ersten Mal begriff Jondalar in vollem Ausmaß, warum Thonolan jeden Lebenswillen verloren hatte, nachdem Jetamio gestorben war. Sein Bruder war entschlossen gewesen, beim Volk der Frau zu bleiben, die er liebte, das fiel ihm jetzt ein. Aber Jetamio war den Fluß-Leuten geboren worden, dachte er. Ayla war für die Mamutoi genausosehr eine Fremde wie er. Nein, verbesserte er sich selbst, das stimmt nicht. Ayla ist jetzt eine Mamutoi.
    Als er sich der Erdhütte näherte, sah Jondalar eine große, mächtige Gestalt auf sich zukommen.
»Nezzie hatte Angst um dich und hat mich nach dir ausgeschickt. Wo bist du gewesen?« fragte Talut, als er neben Jondalar Schritt faßte.
»Ich habe einen Marsch gemacht.«
Der große Anführer nickte. Daß Ayla die Wonnen mit Ranec geteilt hatte, war ebensowenig ein Geheimnis wie Jondalars Qual.
»Du hast nasse Füße.«
»Ich bin durch das Eis in einen Teich eingebrochen, den ich für ein Schneefeld hielt.«
Als sie den Hang zum Löwen-Lager hinunterstiegen, sagte Talut: »Die Stiefel solltest du gleich ausziehen. Ich habe ein Paar zum Wechseln, die werde ich dir geben.«
»Vielen Dank«, sagte der Jüngere und merkte plötzlich, wie sehr er ein Außenseiter war. Er besaß nichts Eigenes, war in allem und jedem auf den guten Willen der Leute des LöwenLagers angewiesen, selbst was die notwendige Kleidung und den Reiseproviant betraf. Er mochte nicht um mehr bitten, doch würde ihm nichts anderes übrigbleiben, wenn er tatsächlich fort wollte, und wenn er erst einmal fort war, würde er nicht mehr von ihren Vorräten leben und irgendwelche Ansprüche an sie stellen müssen.
»Da bist du ja«, sagte Nezzie, als er in die Erdhütte eintrat.
»Jondalar! Du bist völlig durchgefroren, und naß auch noch! Zieh die Füßlinge aus! Ich hole dir inzwischen etwas Heißes zu trinken.«
Nezzie brachte ihm heißen Tee, und Talut gab ihm ein paar alte Stiefel und eine trockene Hose. »Die kannst du behalten«, sagte er.
»Ich danke dir für alles, was du für mich getan hast, aber ich möchte dich trotzdem noch um einen Gefallen bitte. Ich muß weiterziehen, muß zurück nach Hause. Ich bin viel zu lange fort. Es wird Zeit, daß ich mich auf die Rückreise mache, aber dazu brauche ich etwas Ausrüstung und Proviant. Sobald es wärmer wird, wird es leichter sein, unterwegs Nahrung zu finden, aber für den Anfang muß ich etwas mitnehmen.«
»Du kannst gern haben, was du brauchst. Es wird uns eine Freude sein. Obwohl meine Kleider ein bißchen zu groß sind für dich, du kannst sie tragen«, sagte der bärengroße Anführer, grinste dann jedoch, strich sich über den struppigen roten Bart und setzte hinzu: »Aber ich habe noch eine bessere Idee. Warum bittest du nicht Tulie, dich auszustaffieren?«
»Warum ausgerechnet Tulie?« fragte Jondalar verwirrt.
»Ihr erster Mann hatte ungefähr deine Statur, und ich bin sicher, sie hat noch viel von seinen Sachen. Sie waren von bester Qualität. Darauf hat Tulie immer gesehen.«
»Aber warum sollte sie sie mir geben?«
»Du hast doch immer noch nicht deine alte Wettschuld bei ihr eingefordert. Wenn du ihr sagst, du hättest sie gern in Form einer Reiseausrüstung und Proviant für unterwegs, würde sie alles daransetzen, daß du das beste bekommst, um ihrer Verpflichtung ledig zu werden«, erklärte Talut.
»Ach ja, stimmt«, sagte Jondalar lächelnd. Er hatte die gewonnene Wette ganz vergessen. Bei dem Gedanken, daß er damit doch etwas hatte, worauf er zurückgreifen konnte, hob sich sein Mut. »Ich werde sie darum bitten.«
»Aber du hast doch nicht vor fortzugehen, oder?«
»Doch, das habe ich. Sobald ich kann«, sagte Jondalar.
Der Anführer des Löwen-Lagers setzte sich zu einem ernsthaften Gespräch nieder. »Es ist nicht ratsam, um diese Zeit schon auf Reisen zu gehen. Überall taut es. Schau doch nur, was dir allein bei einem kleinen Ausflug zugestoßen ist«, sagte Talut. »Außerdem hatte ich mich darauf gefreut, daß du zum Sommertreffen mitkommst und auch an der Mammutjagd teilnimmst.«
»Ich weiß nicht recht«, sagte Jondalar. Er bemerkte, daß Mamut in der Nähe einer der Feuerstellen saß und aß, und der alte Schamane erinnerte ihn an Ayla. Jondalar glaubte nicht, es noch einen einzigen Tag mehr ertragen zu können. Wie sollte er da daran denken, bis zum Sommertreffen hierzubleiben?
»Der Frühsommer ist eine viel bessere Zeit, um

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