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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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aufzubrechen. Da ist es sicherer. Du solltest noch warten, Jondalar.«
»Ich werde es mir überlegen«, sagte Jondalar, obwohl er nicht die Absicht hatte, auch nur einen Tag länger als nötig zu bleiben.
»Gut, tu das!« sagte Talut. »Nezzie sagte, ich sollte dafür sorgen, daß du etwas von ihrer heißen Suppe bekommst, die sie zum Frühstück gekocht hat. Sie hat die letzten der guten Wurzeln hineingetan.«
Jondalar probierte Taluts Stiefel aus, stand dann auf und ging zu der Feuerstelle hinüber, wo Mamut dabei war, eine Kumme Suppe zu essen. Er begrüßte den alten Mann, nahm sich dann selbst eine Kumme von dem Stapel in der Nähe und holte sich eine Schöpfkelle Suppe heraus. Dann ließ er sich neben dem alten Schamanen nieder, zog sein Eßmesser heraus und spießte ein Stück Fleisch auf.
Mamut wischte seine Kumme aus und stellte sie hin. Dann wandte er sich an Jondalar und sagte: »Ich konnte nicht umhin mitzubekommen, daß du vorhast, bald abzureisen.«
»Jawohl, morgen oder übermorgen. Sobald ich alles zusammenhabe«, sagte Jondalar.
»Das ist zu früh!« erklärte Mamut.
»Ich weiß. Talut sagt, die Jahreszeit ist denkbar ungeeignet zum Reisen, aber ich bin auch schon früher in ungünstiger Jahreszeit unterwegs gewesen.«
»Das meine ich nicht. Du mußt bis zum Frühlingsfest bleiben«, sagte Mamut ernst.
»Ich weiß, das Fest ist eine große Sache, alle reden schon davon, aber ich muß unbedingt weiter.«
»Du kannst nicht losziehen. Es ist gefährlich.«
»Warum? Welchen Unterschied können ein paar Tage schon machen? Es wird auch dann noch tauen und Überflutungen geben.« Der junge Gast konnte nicht begreifen, warum der alte Mann darauf bestand, daß er bis zu einem Fest blieb, das für ihn keine besondere Bedeutung besaß.
»Jondalar, ich bezweifle nicht, daß du bei jedem Wetter reisen kannst. Ich hatte aber gar nicht an dich gedacht sondern an Ayla.«
»Ayla?« sagte Jondalar stirnrunzelnd, und sein Magen verkrampfte sich.
»Ich verstehe nicht.«
»Ich habe Ayla in ein paar Praktiken vom Herdfeuer des Mammut eingeweiht; sie soll bei dem diesjährigen Frühlingsfest eine besondere Zeremonie vollziehen. Wir werden die Wurzel verwenden, die sie vom Clan mitgebracht hat. Einmal hat sie sie genommen … unter der Anleitung ihres Mog-ur. Ich selbst besitze Erfahrung mit einigen Zauberpflanzen, die imstande sind, einen in die Geisterwelt zu bringen, aber diese besondere Wurzel habe ich noch nie ausprobiert, und allein hat Ayla sie auch noch nicht genommen. Wir werden also beide etwas Neues ausprobieren. Sie scheint … nun ja, gewisse Bedenken zu haben, und … gewisse Veränderungen könnten höchst aufregend sein. Wenn du jetzt losziehst, könnte sich das auf unvorhersehbare Weise auf Ayla auswirken.«
»Willst du damit sagen, daß bei dieser Wurzelzeremonie Gefahr für Ayla besteht?« fragte Jondalar.
»Der Umgang mit der Geister-Welt ist nie ganz ungefährlich«, erklärte der Schamane. »Sie ist zwar bereits einmal allein dort gewesen, aber wenn sie beim nächstenmal ohne jede Lenkung und Unterweisung hinreist, könnte sie sich verwirren. Deshalb unterweise ich sie; allerdings wird Ayla auch auf die Hilfe jener angewiesen sein, die etwas für sie empfinden, die sie lieben. Es ist deshalb von größter Wichtigkeit, daß du dabei anwesend bist.«
»Warum ich?« sagte Jondalar. »Wir … sind nicht mehr zusammen. Und es gibt auch noch andere, die … etwas für sie empfinden, die Ayla lieben. Andere, denen sie solche Gefühle entgegenbringt.«
Der alte Mann erhob sich. »Ich kann dir das nicht erklären, Jondalar. Ich spüre das einfach, es ist wie eine Eingebung. Ich kann nur sagen, daß mich böse Vorahnungen beschlichen, als ich dich vom Fortgehen reden hörte. Ich weiß nicht genau, was sie bedeuten, aber ich würde es lieber sehen … nein, ich muß es viel nachdrücklicher sagen. Geh nicht fort, Jondalar! Wenn du sie liebst, versprich mir, daß du erst nach dem Frühlingsfest weiterreisen wirst«, sagte Mamut.
Jondalar stand auf und sah in das verrunte, unergründliche Gesicht des alten Schamanen. Es entsprach sonst so gar nicht seiner Art, ohne Angabe von Gründen etwas zu fordern; warum war es plötzlich so wichtig für ihn, daß er, Jondalar, hierblieb? Was wußte Mamut, das er nicht wußte? Was immer es war, die Vorahnungen Mamuts flößten ihm Angst ein. Wenn Ayla in Gefahr war, konnte er unmöglich fort. »Ich werde bleiben«, sagte er. »Ich verspreche, daß ich erst nach dem

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