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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Winden verwehte Samen können Wurzel schlagen«, sagte Nezzie.
»Ich mag diese Spaltung nicht«, erklärte Talut. »Dafür sind auf beiden Seiten zu viele gute Menschen. Ich wünschte, uns fiele etwas ein, die ganze Sache wieder einzurenken.«
»Ayla findet es auch ganz furchtbar. Sie behauptet, sie bringt das Löwen-Lager nur in Schwierigkeiten. Hast du gesehen, was für ein Gesicht sie gemacht hat, als diese Halbwüchsigen, die da gerauft hatten, anfingen, ›Tier-Frau‹ hinter ihr herzurufen?«
»Meinst du etwa diejenigen, die wir beim Fluß …?« wollte Danug fragen, doch Tarneg unterbrach ihn unvermittelt.
»Sie meint den Bruder und die Schwester, die Ayla und Deegie dabei erwischten, wie sie sich gegenseitig prügelten.« Danug mußte sich vorsehen. Fast hätte er sich verplappert und etwas von der Jungenprügelei erzählt, dachte Tarneg.
»So durcheinander habe ich Rydag noch nie gesehen«, fuhr Nezzie fort.
»Die Sommer-Treffen sind für ihn von Jahr zu Jahr schwieriger zu ertragen. Vielleicht liegt es diesmal daran, daß es ihm jetzt im Löwen-Lager so viel besser geht. Ich fürchte, all dies tut ihm nicht gut, aber ich weiß nicht, was ich tun soll. Selbst Ayla macht sich Sorgen, und das beunruhigt mich noch mehr.«
»Wo ist Ayla überhaupt?« fragte Danug.
»Mit den Pferden ausgeritten«, sagte Nezzie.
»Ich meine, sie sollte es als Kompliment nehmen, ›Tier-Frau‹ genannt zu werden. Du mußt zugeben, sie versteht wunderbar mit Tieren umzugehen«, sagte Barzec. »Manche glauben sogar, sie kann mit den Geistern der anderen Welt reden.«
»Andere wiederum behaupten, das beweise nur, daß sie mit Tieren gelebt hat«, erinnerte Tarneg ihn. »Und beschuldigen sie, andere Arten von Geistern anzuziehen, die nicht so willkommen sind.«
»Ayla behauptet aber nach wie vor, jeder könne Tiere dazu bringen, sich friedlich und zutraulich zu verhalten«, sagte Talut.
»Sie bemüht sich, nicht soviel davon herzumachen«, sagte Barzec.
»Möglich, daß manche von den anderen dem jetzt nicht mehr soviel Bedeutung beimessen. Die Leute sind mehr an jemand wie Vincavec gewöhnt, jemand der einem ständig unter die Nase reibt, für wie bedeutend er sich hält.«
Nezzie sah Tulies Mann an und überlegte, warum er Vincavec nicht so besonders zu schätzen schien. Das Mammut-Lager war eines der ersten gewesen, das sich auf ihre Seite gestellt hatte.
»Möglich, daß du recht hast, Barzec«, sagte Tarneg. »Es ist schon seltsam, wie rasch man sich daran gewöhnt, Tiere um sich zu haben, wenn sie sich so gut benehmen. Dabei kommen sie einem keineswegs unnatürlich vor. Sie sind wie alle anderen Tiere auch, nur daß man nahe an sie heran kann und sie anfassen darf. Aber wenn man drüber nachdenkt, übersteigt das den Verstand. Wie kommt es, daß dieser Wolf dem Zeichen eines schwachen Kindes gehorcht, das er ohne weiteres in Stücke reißen könnte? Und wieso lassen die Pferde jemand auf ihrem Rücken sitzen und sich reiten? Wie kommt ein Mensch überhaupt auf die Idee, so etwas ausprobieren zu wollen?«
»Es würde mich nicht wundern, wenn Latie es eines Tages probiert«, sagte Talut.
»Wenn jemand es tun wird, dann sie«, erklärte Danug. »Habt ihr sie gesehen, als sie hier war? Als erstes ist sie zum Pferdeunterstand gegangen. Sie hat sie mehr vermißt als irgend jemand sonst. Ich glaube, sie ist verliebt in diese Pferde.«
    Jondalar hatte zugehört, ohne ein Wort dazu zu sagen. Die Lage, in die Ayla sich dadurch gebracht, daß sie gestanden hatte, wo sie herkam, war schmerzlich und hatte etwas Entwürdigendes, doch in mancher Hinsicht war sie längst nicht so schlimm, wie er gefürchtet hatte. Es hatte ihn überrascht, daß sie nicht schlimmer verunglimpft worden war. Er hatte erwartet, daß man sie mit Haß verfolgt, sie vertrieben und ausgestoßen hätte. War das Tabu unter seinen eigenen Leuten, den Zelandonii, stärker als hier, oder bildete er sich das bloß ein?
    Als das Löwen-Lager sich an ihre Seite stellte, hatte er gemeint, es mit einer seltenen Ausnahme zu tun zu haben, und geglaubt, daß sie womöglich Rydags wegen nachsichtiger wären als die anderen. Als dann jedoch Vincavec und Avarie vom Mammut-Lager gekommen waren, um ihre Unterstützung anzubieten, hatte Jondalar angefangen darüber nachzudenken, ob er denn alles richtig sähe, und nachdem mehr und mehr von den anderen Lagern dem Löwen-Lager von sich aus ihre Unterstützung anboten, mußte er seine eigenen Vorstellungen revidieren.
    Jondalar war ein Mann

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