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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Pyritwürfel zur Verfügung stellen. Ayla bemerkte, daß viele Leute sich am Eingang zur Schlucht versammelten, und eilte hinaus. Winnie folgte Jondalar und Renner, die vom Lagerplatz herkamen. Ayla stieß einen Pfiff aus, woraufhin die Stute den beiden voraus auf sie zugesprengt kam.
Die beiden Treibergruppen rückten vor, indem sie in weitem Bogen um die Mammutherde herumgingen und sie in die Zange nahmen, ohne allzu auffällig zu stören. Ranec und Talut hatten jeweils hinter einer der Reihen von Eis- und Gesteinshaufen Aufstellung genommen, die in Richtung auf die Eisschlucht zuliefen; sie waren bereit, im richtigen Augenblick Fackeln in Brand zu setzen. Ayla winkte Talut und lächelte Ranec zu, als sie an ihnen vorüberkam. Vincavec war, wie sie bemerkte, auf derselben Seite wie Ranec. Auch sein Lächeln erwiderte sie.
Ayla ging vor Winnie her; ihre Speere und der Speerwerfer steckten in den Halterungen, die seitlich an den Tragekörben festgemacht waren, mit denen sie die Fackeln der Gruppe transportierte. Eine Reihe von Jägern war in ihrer Nähe, doch keiner redete viel. Alle konzentrierten sich auf die Mammuts und hofften inbrünstig auf einen guten Verlauf der Jagd. Ayla warf einen Blick zurück auf Winnie, dann auf die Herde vor ihnen. Die massigen Tiere grasten, wie ihr jetzt aufging, immer noch auf derselben Weidefläche, auf der sie sie vor noch gar nicht langer Zeit entdeckt hatte. Alles war so schnell gegangen, daß ihr kaum Zeit zum Überlegen geblieben war. Sie hatten innerhalb kürzester Zeit sehr viel geschafft.
Sie hatte schon immer auf Mammutjagd gehen wollen, und in Erwartung des Kommenden bekam sie Herzklopfen; sie sollte schließlich an der ersten Mammutjagd ihres Lebens teilnehmen. Dabei war das Ganze, recht bedacht, aberwitzig und lächerlich. Wie konnten Geschöpfe, die so klein und schwach waren wie die Menschen, es wagen, sich diesen gewaltigen zottigen und stoßzahnbewehrten Rüsselträgern entgegenzustellen? Und doch war sie dabei, es – nur mit ein paar Mammutspeeren bewaffnet – mit dem größten Tier, das auf dieser Erde lebte, aufzunehmen. Nein, ganz stimmte das nicht. Sie hatte auch noch die Intelligenz, die Erfahrung und andere Jäger, auf die sie sich verlassen konnte. Und Jondalars Speerwerfer.
Ob der neue Speerwerfer, den er für den Gebrauch mit den größeren Speeren entwickelt hatte, sich wohl bewährte? Ausprobiert hatten sie sie, aber sie kam mit dem ihren noch immer nicht besonders gut zurecht.
Ayla erspähte Renner und die andere Gruppe, die durch das trockene Gras auf sie zukam. Jetzt schien Bewegung in die Mammutherde zu kommen. Ob es sie beunruhigte, daß Menschen sich um sie herumschoben? Ihre Gruppe beschleunigte das Tempo; also waren auch andere besorgt. Das Signal zur Verteilung der Fackeln wurde ausgegeben. Rasch zog Ayla sie aus Winnies Seitenkörben heraus und verteilte sie. Begierig warteten sie darauf, daß auch die andere Gruppe mit dem Verteilen der Fackeln fertig war. Dann gab der JagdAnführer das verabredete Zeichen.
Ayla streifte die Fäustlinge ab und hockte sich über einen kleinen Haufen Feuerkrautzunder und zerstoßenen Dung. Die anderen hockten sich nahe um sie und warteten. Sie schlug mit dem Feuerstein gegen den graugelben Pyritwürfel. Der Funke erlosch. Sie schlug nochmals zu. Der Funke schien überzuspringen. Sie schlug abermals zu, jagte weitere Funken in den schwelenden Zunder und versuchte, das Flämmchen anzufachen. Dann kam ihr eine unvermutete Bö zu Hilfe, die Flamme ergriff den gesamten Zunder und zerstoßenen Dung. Sie fügte ein paar Batzen Talg hinzu, damit es heißer brannte, und setzte sich hin, während die ersten Jäger ihre Fackeln in das Feuer hielten. Nachdem alle Fackeln brannten, schwärmten sie fächerförmig aus.
Es gab kein richtiges Signal zum Beginn der Treibjagd. So begann es ganz langsam damit, daß die ziemlich regellos vorgehenden Jäger in kleinen Sprüngen auf die Riesentiere zuliefen, Schreie ausstießen und mit ihren qualmenden Feuerbränden herumfuchtelten. Doch die meisten Mamutoi waren bereits erfahrene Mammutjäger und waren es gewohnt, gemeinsam zu jagen. Bald stimmten sie ihr Vorgehen besser aufeinander ab, die beiden Treibergruppen vereinigten sich, und die wollhaarigen Riesen setzten sich in Richtung auf die Eisund Gesteinshaufen in Bewegung.
Ein gewaltiges weibliches Mammut, die Leitkuh der ganzen Herde, schien einen Sinn in dem Durcheinander zu entdecken und wollte seitwärts ausbrechen. Ayla

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