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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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auf der Spitze, legte die Hand über die Augen, um das grelle Licht abzuwehren, und spähte in die von Ayla angegebene Richtung.
»Sie hat recht! Da sind sie! Mammuts!« rief er mit dröhnender Stimme, außerstande, seiner Erregung Herr zu werden oder die Lautstärke seiner Stimme zu bändigen.
Auch etliche andere kamen heraufgeklettert, und jeder suchte nach einem guten Platz, um die großen, stoßzahnbewehrten Geschöpfe zu betrachten. Ayla sprang etwas in die Tiefe, damit Brecie ihre Stelle einnehmen könnte.
Daß sie die Mammuts gesichtet hatten, brachte einerseits Erleichterung, andererseits aber auch zitternde Erregung. Jedenfalls zeigten sie sich endlich! Was immer es war, worauf das Geister-Mammut gewartet hatte, es hatte endlich seinen Geschöpfen dieser Welt erlaubt, sich denen zu zeigen, die von Mut erwählt worden waren, Jagd auf die Mammuts zu machen.
Eine der Frauen aus Brecies Lager beteuerte einem der Männer gegenüber, sie habe Ayla auf der höchsten Spitze des Eisberges stehen, die Augen schließen und den Kopf so hin- und herdrehen sehen, als sei sie auf der Suche nach etwas oder rufe es möglicherweise auch herbei; dann habe sie die Augen aufgemacht, und siehe da – da waren sie, die Mammuts. Der Mann nickte, als ob damit alles erklärt sei.
Ayla starrte hinab auf die Umrisse der Eisbrocken unter sich und war bereits im Begriff hinunterzusteigen, da tauchte Talut neben ihr auf und bedachte sie mit einem so breiten Grinsen, wie sie es noch nie zuvor gesehen hatten.
»Ayla, durch dich ist dieser Anführer zu einem sehr glücklichen Mann geworden«, erklärte der rotbärtige Riese.
»Ich habe aber gar nichts getan«, sagte Ayla. »Ich habe sie nur zufällig entdeckt.«
»Das genügt. Wer immer sie als erster gesehen haben würde, hätte mich zu einem sehr glücklichen Mann gemacht. Aber ich bin froh, daß du es warst«, sagte Talut.
Ayla lächelte ihn an. Sie hatte den ungeschlachten Anführer wirklich von Herzen gern. Für sie war er wie ein Bruder oder ein Freund, und sie spürte, daß es ihm, was sie betraf, nicht anders erging.
»Was hast du da unten gesucht, Ayla?« sagte Talut und schickte sich an, ihr zu folgen.
»Nichts Bestimmtes. Mir ist bloß eben aufgefallen, daß man den Umriß dieses Eishaufens von hier oben erkennen kann. Siehst du, wie er sich nach innen kehrt und dann wieder nach außen verläuft, dort wo wir heraufgeklettert sind, und wie er sich dann wieder rundet?«
Talut schaute flüchtig hin, sah sich dann jedoch genötigt, genauer hinzusehen. »Ayla! Du hast es wieder einmal geschafft.«
»Was habe ich geschafft?«
»Diesen Anführer zu einem sehr glücklichen Mann zu machen.«
Sein Lächeln war ansteckend. Sie erwiderte es. »Und was macht dich diesmal so glücklich, Talut?« fragte sie.
»Du hast mich dazu gebracht, die Umrisse dieses Eishaufens zu erkennen. Das ist wie eine Schlucht ohne Ausweg. Nicht ganz vollständig, doch das läßt sich ändern. Jetzt weiß ich, wie wir Jagd auf diese Mammuts machen werden.«
    Sie verloren keine Zeit. Die Mammuts konnten beschließen davonzuziehen, oder aber das Wetter konnte sich wieder ändern. Die Jäger mußten die Gelegenheit sofort beim Schöpfe packen. Die Jagd-Anführer berieten sich, schickten schnell mehrere Fährtensucher aus, damit sie die Bodenverhältnisse sowie die Größe der Herde erkundeten. Während sie fort waren, wurde eine Wand aus Felsen und Eisbrocken aufgeschichtet, um an der einen Seite der Eisschlucht eine Öffnung zu schließen; dadurch wurde aus dem Haufen heruntergestürzter Eismassen ein ringsum geschlossener Platz mit nur einem Ausgang. Nach der Rückkehr der Kundschafter versammelten sich die Jäger, um einen Plan zu entwickeln, wie die riesigen wollhaarigen Tiere in die Falle hineingetrieben werden konnten.
    Talut berichtete, wie Ayla und Winnie dem Löwen-Lager geholfen hatten, Wisente in eine Falle zu treiben. Viele der Anwesenden waren sehr interessiert, meinten jedoch einer wie der andere, daß eine einzelne Reiterin es nie schaffen könnte, diese riesigen Ungeheuer in eine bestimmte Richtung zu drängen; allerdings konnte sie sich dabei im Verein mit den anderen als sehr nützlich erweisen. Um die Mammutherde anzutreiben, sich in Richtung auf die Falle zuzubewegen, mußte man sich schon etwas anderes einfallen lassen.
    Die Antwort lautete: Feuer. Spätsommerliche Stürme mit Blitz und Donner hatten genug trockene Weideflächen in Brand gesetzt, so daß selbst die massigen Mammuts, die sonst wenig

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