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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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werden wollte. Möglich, daß kein Einzelner und kein bestimmtes Lager den vollen Ruhm für sich in Anspruch nehmen konnte, den weißen Mammut erlegt zu haben, doch waren Neid und Mißgunst deshalb nicht vollständig ausgeschlossen. Jeder, der auserwählt worden war, an einer solchen Jagd teilzunehmen, hatte dadurch mehr an Ansehen gewonnen, als Frebec bei seiner Geburt zuteil geworden war.
»Von denen habe ich auch schon gehört«, sagte Danug. »Als ich in der Feuersteingrube arbeitete, kamen Besucher von den Sungaea, um Feuerstein einzutauschen. Eine der Frauen war eine Geschichtenerzählerin, eine gute Geschichtenerzählerin. Sie erzählte von der Welten-Mutter und den Pilzmännern, die der Sonne nachts folgen, und vielen anderen Tieren. Sie war es auch, die uns von den weißen Bären berichtete. Diese leben im Eis, sagte sie, und leben nur von Meeresgetier, doch sollen sie sehr umgänglich und sanft sein, wie der riesige Höhlenlöwe, der nur Fleisch frißt. Jedenfalls nicht wie der Braunbär. Braunbären sind tückisch.« Danug bemerkte den verärgerten Blick nicht, mit dem Frebec ihn bedachte. Er hatte nicht unterbrechen wollen, sondern war nur froh gewesen, auch etwas beizutragen.
»Männer von Clan einmal heimkommen von der Jagd und berichten von weißem Nashorn«, sagte Ayla. Frebec war immer noch verärgert und sah sie zornfunkelnd an.
»Ja, weiße Nashörner kommen selten vor«, sagte Ranec, »aber auch die schwarzen sind etwas Besonderes.« Er saß ein wenig weiter vom Feuer entfernt als die anderen, so daß man sein Gesicht im Schatten kaum erkennen konnte; das einzige, was man sah, waren seine weißen Zähne und das Aufleuchten in seinen Augen.
»Ja, du bist ein seltener Vogel und nur zu glücklich, beim Sommer-Treffen jeder Frau, die es wissen möchte, zu beweisen, wie selten«, meinte Deegie.
Ranec lachte. »Deegie, was kann ich dafür, wenn die Töchter der Mutter so neugierig sind? Du würdest doch nicht wollen, daß ich auch nur eine einzige enttäuschte, oder? Aber nicht von mir habe ich geredet. Ich dachte an schwarze Katzen.«
»An schwarze Katzen?« fragte Deegie.
»Wymez, ganz undeutlich erinnere ich mich an eine riesige schwarze Katze«, sagte er und wandte sich an den Mann, an dessen Herdfeuer er lebte. »Weißt du etwas darüber?«
»Das muß großen Eindruck auf dich gemacht haben. Ich hätte nicht gedacht, daß du dich daran erinnerst«, sagte Wymez. »Du warst wirklich kaum mehr als ein Baby, aber deine Mutter schrie. Du warst einfach weggegangen, und gerade, als sie dich entdeckte, sah sie zugleich auch diese große schwarze Katze, wie einen Schneeleoparden, nur schwarz, die vom Baum heruntersprang. Wahrscheinlich hat sie gedacht, sie hätte es auf dich abgesehen, aber entweder hat ihr Schrei sie verscheucht, oder sie hatte anderes im Sinn. Sie lief einfach weiter, doch deine Mutter rannte auf dich zu, und es dauerte sehr lange, bis sie dich wieder einmal unbeaufsichtigt ließ.«
»Hat es denn dort, wo du warst, viele schwarze Katzen gegeben?« wollte Talut wissen.
»Nicht zu viele, aber es gab welche. Sie hielten sich in den Wäldern auf und waren Nachtjäger; deshalb bekam man sie nur selten zu Gesicht.«
»Hier wären sie genauso selten wie weiße, nicht wahr? Wisente sind dunkel, und das sind einige Mammuts auch, nur sind sie nicht wirklich schwarz. Schwarz ist etwas Besonderes. Wie viele schwarze Tiere gibt es?« fragte Ranec.
»Heute, als ich mit Druwez unterwegs war, haben wir schwarzen Wolf gesehen«, sagte Ayla, »Ich nie zuvor schwarzen Wolf gesehen.«
»Ist er wirklich schwarz gewesen? Oder nur dunkel?« fragte Ranec sehr interessiert.
»Schwarz. Heller am Bauch, aber schwarz. Einzelgängerwolf, glaube ich«, fügte Ayla hinzu. »Andere Fährten habe ich nicht gesehen. In Rudel würde … wenig gelten. Vielleicht hat er sich abgesondert, glaube ich, wollte anderen Einzelgängerwolf finden, neues Rudel gründen.«
»Im Rudel würde er wenig gelten? Woher kommt es, daß du so viel von Wölfen weißt?« fragte Frebec. Seine Stimme verriet einen gewissen Hohn, als ob er ihr nicht glaubte; aber er war auch echt interessiert.
»Als ich Jagen lernen, ich nur Jagd auf Fleischfresser. Nur mit Schleuder. Ich genau beobachten, sehr lange. So erfahre ich viel über Wölfe. Einmal ich weißen Wolf in Rudel gesehen. Die anderen Wölfe nicht so wie sie. Andere nicht so wie Wolf von falscher Farbe.«
»Es war ein schwarzer Wolf«, sagte Druwez, bemüht, Ayla zu verteidigen, besonders nach

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