Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Rücken auf und ab hüpfte, machte er die Augen ein ganz klein wenig auf. Was er sah, ließ sein Herz schneller pochen. Erregt verfolgte er, wie Bäume und Sträucher und der Boden unter ihm verschwammen und hinter ihm zurückblieben. Sich immer noch festhaltend, hob er schließlich den Kopf und blickte sich um.
Kaum zu glauben, wie weit er gekommen war! Die hohen Felsen, zwischen denen der Fluß sich hindurchzwängte, lagen unmittelbar vor ihm! Undeutlich hörte er hinter sich einen scharfen Pfiff, was sich augenblicklich auf die Gangart des Pferdes auswirkte. Winnie machte noch ein paar Fluchten über die Wächtersteine hinaus, verlangsamte aber nur ein wenig, schlug einen weiten Bogen und galoppierte zurück. Wiewohl er sich immer noch anklammerte, hatte Danug jetzt nicht mehr soviel Angst. Er wollte sehen, wohin es ging, was ihn veranlaßte, eine etwas aufrechtere Haltung einzunehmen – für Winnie das Signal zum Verlangsamen.
Das breite Grinsen, zu dem Danugs Gesicht sich bei Winnies Näherkommen verzog, erinnerte Ayla an Talut, insbesondere dann, wenn er mit sich selbst zufrieden war. Sie sah den Mann in dem Jungen. Tänzelnd kam Winnie zum Halten, und Ayla führte sie an einen Fels, damit Danug absteigen konnte. Er war außer sich vor Freude und konnte kaum sprechen, was ihn jedoch nicht davon abhielt, die ganze Zeit über zu lächeln. Nie hätte er sich vorgestellt, jemals auf einem Pferd dahinzusprengen – so etwas lag völlig außerhalb seiner Vorstellungskraft –, und jetzt hatte das Erlebte seine wildesten Erwartungen weit übertroffen. Nie würde er das vergessen.
Sein Grinsen ließ Ayla jedesmal, wenn sie ihn ansah, lächeln. Sie befestigte die Stangen an Winnies Tragegeschirr, und als sie zum Lagerplatz zurückkehrten, grinste er immer noch.
»Was hast du denn?« fragte Latie ihn. »Warum grinst du so?«
»Ich bin auf dem Pferd geritten«, antwortete Danug. Latie nickte und lächelte ihrerseits.
Fast alles, was vom Lagerplatz dieses Jagdzuges mitgenommen werden konnte, war an den Tragebrettern festgezurrt oder in Felle eingerollt, damit man sie wie eine Hängematte an einer Stange transportieren konnte, die zwei Leute zwischen sich auf der Schulter trugen. Zwar waren noch Hinterviertel und zusammengerollte Felle übriggeblieben, weniger allerdings, als Ayla angenommen hatte. Was fürs Jagen und Zerlegen der Beute galt, bewies auch hier wieder seine Richtigkeit: Wenn alle zusammenarbeiteten, konnte man mehr zurückbringen ins Winterlager, als wenn jeder für sich gehandelt hätte.
Etliche Leute hatten bemerkt, daß Ayla für sich keine Traglast zum Zurückbringen vorbereitet hatte, und fragten sich, wohin sie wohl gegangen sei, doch als Jondalar sie mit Winnie und den Stangen an der Seite kommen sah, wußte er, was sie vorhatte. Sie ordnete die Stangen neu an, und zwar dergestalt, daß ihre dickeren Enden sich eben oberhalb der Tragekörbe und genau über der Kruppe des Pferdes kreuzten. Dann zurrte sie sie am Tragegeschirr fest. Zwischen die beiden Stangen hängte sie eine behelfsmäßige Plattform aus Zeltplanen. Die Leute hielten inne, um ihr zuzusehen, doch erst als sie anfing, den verbliebenen Rest des Wisentfleischs auf das Schleppgestell zu verladen, ging ihnen auf, was sie vorhatte. Auch die Tragekörbe füllte sie, doch den allerletzten Rest lud sie auf ein Tragebrett, das sie selbst auf den Rücken zu nehmen gedachte. Als sie fertig war, war zu aller Überraschung nichts mehr übriggeblieben.
Tulie sah erst Ayla und dann das Pferd mit dem Schleppgestell und den Tragekörben an und war offensichtlich beeindruckt. »Ich habe nie daran gedacht, ein Pferd als Lasttier zu benutzen«, sagte sie. »Ja, es wäre mir überhaupt nie in den Sinn gekommen, in einem Pferd etwas anderes zu sehen als eine Jagdbeute und Fleisch zum Essen – bis jetzt.«
Talut warf Erde aufs Feuer und stocherte darin herum, um sicherzugehen, daß es aus sei. Dann hievte er sich sein schweres Tragebrett auf die linke Schulter, ergriff seinen Speer und schritt aus. Alle anderen Jäger folgten ihm. Seit sie auf die Mamutoi gestoßen waren, fragte Jondalar sich, warum sie ihre Lasten stets nur auf einer Schulter trugen. Während er sich sein Tragebrett auf dem Rücken zurechtschob und sich die Sacktasche über die Schulter warf, verstand er es plötzlich. Das gestattete ihnen, vollbeladene Tragebretter auf dem Rücken zu tragen. Sie mußten oft große Mengen transportieren, dachte er.
Den Kopf dicht an der Schulter der Frau

Weitere Kostenlose Bücher