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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dem aufregenden Ritt auf dem Pferd. »Ich habe ihn auch gesehen. Zuerst war ich mir nicht mal sicher, aber es war ein Wolf, und er war schwarz. Und ich glaube, er war allein.«
»Da wir gerade von Wölfen sprechen – wir sollten heute nacht Wachen aufstellen. Wenn es wirklich einen schwarzen Wolf gibt, der hier herumschleicht, haben wir um so mehr Grund, das zu tun«, sagte Talut. »Wir können uns abwechseln, aber einer sollte die ganze Nacht über wach bleiben und aufpassen.«
»Wir sollten ein bißchen Ruhe bekommen«, fügte Tulie noch hinzu und erhob sich. »Das wird morgen ein langer Marsch.«
»Ich übernehme die erste Wache«, sagte Jondalar. »Wenn ich müde werde, kann ich jemand anders wecken.«
»Du kannst mich wecken«, sagte Talut, und Jondalar nickte.
»Ich halte auch Wache«, sagte Ayla.
»Warum wachst du nicht zusammen mit Jondalar? Es ist immer schön, jemand zu haben, der mit einem wacht. Da könnt ihr euch gegenseitig wachhalten.«

8
    »Es war kalt heute nacht. Dies Fleisch fängt an zu gefrieren«, sagte Deegie, damit beschäftigt, ein Hinterviertel an einem Tragebrett festzubinden.
    »Das ist gut«, sagte Tulie. »Aber es ist mehr Fleisch da, als wir tragen können. Einiges werden wir zurücklassen müssen.«
»Können wir mit den Steinen vom Gatter und der Umzäunung nicht einen großen Haufen aufschichten und das, was wir nicht mitnehmen können, darunter verstecken?« fragte Latie.
»Das sollten wir wohl tun, Latie. Keine schlechte Idee«, sagte Tulie und bereitete für sich selbst eine Traglast vor, die so gewaltig war, daß Ayla sich fragte, wie sie das tragen wollte, auch wenn sie noch so stark war. »Aber wenn es jetzt wirklich Winter wird, könnte es sein, daß wir erst im Frühling dazu kommen, es zu holen. Wenn es näher beim Löwen-Lager wäre, wäre das besser. Dort treiben sich nicht so viele Tiere herum, und außerdem könnten wir eine Wache aufstellen, aber hier im Freien, wenn da jemand wie ein Höhlenlöwe oder auch nur ein entschlossener Vielfraß käme und wollte wirklich an das Fleisch heran, fände er auch eine Möglichkeit dazu.«
»Können wir nicht Wasser drübergießen und einen Eisberg daraus machen? Dann könnte kein Tier heran. In einen völlig vereisten Steinhaufen einzubrechen ist schwer, selbst mit Picken und Hacken«, sagte Deegie.
»Tiere werden dadurch vielleicht abgehalten, richtig, aber wie willst du die Sonne abhalten, Deegie?« fragte Tornec. »Schließlich kannst du nicht mit Sicherheit sagen, daß es wirklich kalt bleibt. Dazu ist es noch zu früh im Jahr.«
Ayla hörte der Unterhaltung zu und staunte, wieviel Fleisch sich die einzelnen Leute aufluden und wie der Haufen Wisentfleisch immer kleiner wurde. Sie war so etwas wie Überschuß nicht gewohnt, wußte nicht, wie das war, daß jemand so viel hatte, daß er wählen konnte und sich nur das beste herauszusuchen brauchte. Reichlich zu essen hatte es beim Clan immer gegeben; und Felle für die Kleidung, die Lagerstätten und anderen Zwecke hatte es immer mehr als genug gegeben, aber verkommen war nie etwas. Sie war sich zwar nicht sicher, wieviel man zurückzulassen gedachte, doch war bereits jetzt so viel auf dem Abfallhaufen gelandet, daß die Vorstellung, es könnte noch mehr zurückbleiben, ihr leid tat; außerdem war klar, daß auch die anderen das bedauerten.
Sie sah, wie Danug Tulies Axt hochhob und so mühelos damit umging wie die Frau, einen Holzklotz spaltete und die Scheite auf das letzte Feuer, das noch brannte, warf. Sie trat zu ihm.
»Danug«, sagte sie leise. »Du mir helfen?«
»Hm … ah … ja«, stammelte er schüchtern und spürte, wie ihm das Gesicht brannte. Ihre Stimme klang so tief, war so volltönend, und ihre ungewöhnliche Aussprache hatte den Reiz des Fremden. Sie hatte ihn überrascht; er hatte sie nicht näher treten sehen, und in so großer Nähe der schönen Frau zu stehen, ließ ihm unerklärlicherweise das Blut zu Kopf steigen.
»Ich brauche … zwei Stangen«, sagte Ayla und hielt zwei Finger in die Höhe. »Flußabwärts stehen junge Bäume. Du sie mir schlagen?«
»Ah … ja, natürlich schlage ich dir ein paar Stämme.«
Auf dem Weg hinunter zur Flußbiegung entspannte sich Danug merklich, sah jedoch immer wieder hinunter auf den Blondschopf der Frau, die nur einen halben Schritt neben ihm vorausging. Sie wählte zwei etwa gleich große und gleich starke junge Erlen, und nachdem Danug sie gefällt hatte, wies sie ihn an, die Stämme von Zweigen und Ästen zu

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