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Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger

Titel: Zyklus der Erdenkinder 03 - Ayla und die Mammutjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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innerhalb der Höhlen noch besondere Unterkünfte an der Felswand, aber ihr habt gar keine Höhlen. Ihr habt nicht einmal besonders viele Bäume, um Unterkünfte daraus zu errichten. Ihr habt das alles mit Dingen geschafft, die vom Mammut stammen!«
»Aus diesem Grunde ist das Herdfeuer des Mammut ja auch heilig. Wir machen zwar auch auf andere Tiere Jagd, aber zum überwiegenden Teil hängt unser Leben vom Mammut ab«, sagte Talut.
»Als ich südlich von hier bei Brecie im Weidenlager weilte, habe ich solche Bauten wie diese nicht gesehen.«
»Dann kennst du auch Brecie?« unterbrach Talut ihn.
»Brecie und ein paar Leute aus ihrem Lager haben meinen Bruder und mich aus dem Treibsand herausgezogen.«
»Sie und meine Schwester sind alte Freunde«, sagte Talut. »Und durch Tulies ersten Mann sind sie auch noch verwandt miteinander. Wir sind zusammen aufgewachsen. Sie nennen ihr Sommerlager Weiden-Lager, aber eigentlich ist das Elch-Lager ihr Zuhause. Sommerbehausungen sind leichter, nicht wie dies hier. Das Löwen-Lager ist ein Ort zum Überwintern. Die Leute vom Weiden-Lager ziehen oft an die Beran-See, um Fische und Schalentiere zu fangen und um Salz einzutauschen. Was hast du dort denn gemacht?«
»Thonolan und ich überquerten das Delta des Großen Mutter Flusses. Sie hat uns das Leben gerettet …«
»Diese Geschichte solltest du uns später erzählen. Sie werden alle von Brecie hören wollen«, sagte Talut.
Jondalar ging auf, daß die meisten seiner Geschichten auch von seinem Bruder handelten. Ob er wollte oder nicht, er mußte von seinem Bruder erzählen. Das würde nicht leicht für ihn sein, aber er mußte sich daran gewöhnen, falls er überhaupt etwas erzählen wollte.
Sie durchmaßen den Bereich vom Herd-Feuer des Mammut. Bis auf den Mittelgang wurde es durch Trennwände aus Mammutknochen und Ledervorhänge abgetrennt wie alle anderen Herd-Feuer-Bereiche auch. Talut bemerkte Jondalars Speerwerfer.
»Das war recht eindrucksvoll, was ihr uns mit diesem Gerät gezeigt habt«, sagte der Anführer. »Ihr habt den Wisent mitten im Lauf gefällt.«
»Man kann damit aber noch viel mehr als das, was ihr gesehen habt«, sagte Jondalar und blieb stehen, um das Jagdgerät aufzunehmen. »Damit läßt ein Speer sich weiter und kraftvoller zugleich schleudern.«
»Ist das wahr? Vielleicht könnt ihr uns das ein andermal vorführen«, sagte Talut.
»Das würde ich gern tun, aber dann sollten wir in die Steppe hinaufgehen; da bekommt man ein besseres Gefühl für die Reichweite, die man damit hat. Ihr werdet überrascht sein«, sagte Jondalar und wandte sich dann Ayla zu. »Warum bringst du deinen Werfer nicht auch mit?«
Draußen sah Talut seine Schwester zum Fluß hinuntergehen und rief Tulie hinterher, sie wollten sich ansehen, wie Jondalar mit seiner neuen Art des Speerwerfens zurechtkomme. Dann wandten sie sich dem Hang zu, und als sie oben waren, hatte der größte Teil des Lagers sich ihnen angeschlossen.
»Wie weit kannst du einen Speer werfen, Talut?« fragte Jondalar, als sie eine Stelle erreicht hatten, wo er meinte, sein Können vorführen zu können. »Kannst du mir das zeigen?«
»Selbstverständlich. Aber warum?«
»Weil ich dir beweisen möchte, daß ich weiter damit werfen kann als du«, erklärte Jondalar.
Allgemeines Gelächter erhob sich. »Du solltest dir lieber jemand anders suchen, gegen ihn anzutreten. Ich weiß, du bist ein großer und vermutlich auch starker Mann, aber weiter als Talut schleudert keiner einen Speer«, riet Barzec ihm. »Warum zeigst du es ihm nicht einfach, Talut? Gib ihm eine faire Chance zu erkennen, wogegen er anzutreten hat. Dann könnte er gegen jemand Gleichstarken kämpfen. Vielleicht wäre ich da ein guter Gegner, und Danug vermutlich auch.«
»Nein«, sagte Jondalar, und in seinen Augen leuchtete es auf. Das entwickelte sich ja zu einem regelrechten Wettkampf. »Wenn Talut euer bester Speerschleuderer ist, dann trete ich nur gegen Talut an. Und ich würde gern auf etwas wetten, daß ich einen Speer weiter werfen kann als er … nur habe ich leider nichts zu verwetten. Ja, hiermit«, sagte Jondalar und hielt ein flaches, schmales Gerät aus Holz in die Höhe, »möchte ich wetten, wirft auch Ayla einen Speer weiter, schneller und mit größerer Zielgenauigkeit als Talut.«
Verwundertes Gemurmel erhob sich auf Jondalars Behauptung hin, Tulie musterte Ayla und Jondalar. Beide waren zu entspannt und allzu zuversichtlich. Eigentlich hätte ihnen klarsein müssen, daß sie

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