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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sagte Ayla.
    "Das muß sehr anstrengend gewesen sein und vielleicht auch gefährlicher, weil du die Arme nicht frei hattest."
    "Es war anstrengend, aber ich mußte hinüber, und eine andere Möglichkeit fiel mir nicht ein", sagte Ayla.
    Sie schwieg eine Weile, in Gedanken versunken. Jondalar fragte sich schon, ob sie eingeschlafen war; doch dann erfuhr er, in welche Richtung ihre Gedanken gingen.
    "Jondalar, ich bin sicher, daß wir schon jetzt weiter gereist sind als ich damals, bevor ich mein Tal fand. Wir haben eine weite Strecke zurückgelegt, nicht wahr?"
    "Ja, wir haben eine weite Strecke zurückgelegt", erwiderte er. Er drehte sich auf die Seite und stützte sich auf einen Arm, um sie ansehen zu können. "Aber wir sind immer noch weit von meiner Heimat entfernt. Bist du des Reisens müde?"
    "Ein wenig. Ich würde gern eine Weile rasten. Dann wäre ich bereit, weiterzuziehen. Solange du bei mir bist, ist es mir einerlei, wie lange die Reise dauert. Ich habe nur nicht gewußt, daß die Welt so groß ist. Ist sie überhaupt irgendwo zu Ende?"
    "Westlich von meiner Heimat endet das Land am Großen Wasser. Niemand weiß, was jenseits davon liegt. Ich habe einen Mann gekannt, der behauptete, er wäre noch weiter gereist und hätte ein großes Wasser im Osten gesehen, aber viele Leute bezweifelten das. Viele Leute unternehmen kurze Reisen, aber nur wenige reisen so weit, deshalb fällt es ihnen schwer, Berichten über weite Reisen Glauben zu schenken, sofern sie nicht irgend etwas sehen, das sie überzeugt. Doch es gibt immer ein paar Leute, die weite Reisen unternehmen." Er lachte leise. "Aber ich hätte nie gedacht, daß ich zu ihnen gehören würde. Wymez ist um das südliche Meer herumgereist und hat herausgefunden, daß weit im Süden sogar noch mehr Land ist."
    Jondalar betrachtete ihr Gesicht mit großer Sorge. Das Ge-spräch erinnerte ihn an den weiten Weg, der noch vor ihnen lag.
    "Im Norden endet das Land im Eis", fuhr sie fort. "Über den Rand des Gletschers kommt niemand hinaus."
    "Es sei denn, mit einem Boot", sagte Jondalar. "Aber ich habe mir sagen lassen, daß man dort nur Eis und Schnee findet, ein Land, in dem die weißen Geisterbären leben. Außerdem soll es dort Fische geben, die größer sind als Mammute. Einige der Leute, die im Westen leben, behaupten, es gäbe Schamanen, die so mächtig sind, daß sie sie ans Land rufen können. Und wenn sie erst einmal gestrandet sind, können sie nicht umkehren, aber ..."
     
    Irgend etwas brach plötzlich durch den Wald. Ayla und Jondalar fuhren erschrocken zusammen, dann lagen sie still und gaben keinen Laut von sich. Sie wagten kaum zu atmen. Aus Wolfs Kehle kam ein leises, grollendes Knurren, aber Ayla hatte den Arm um ihn gelegt, damit er nicht davonlief. Noch einmal das Geräusch des Durchbrechens, dann herrschte wieder Stille. Wenig später hörte auch Wolf auf zu knurren. Jondalar war nicht sicher, ob er in dieser Nacht würde schlafen können. Schließlich stand er auf und legte mehr Holz aufs Feuer, froh darüber, daß er früher am Abend ein paar dicke, abgebrochene Aste gefunden hatte, die er mit seiner kleinen Steinaxt in handliche Scheite zerlegen konnte.
    "Der Gletscher, über den wir hinübermüssen, liegt im Norden, nicht wahr?" fragte Ayla, in Gedanken immer noch bei ihrer Reise, nachdem er sich wieder neben sie gelegt hatte.
    "Nun, er liegt nördlich von hier, aber nicht so weit im Norden wie die große Eismauer. Westlich von dieser Bergkette liegt noch ein weiteres Gebirge, und das Eis, das wir überqueren müssen, befindet sich auf seinem nördlichen Ausläufer."
    "Ist es schwierig, Eis zu überqueren?"
    "Es ist sehr kalt, und es kann fürchterliche Schneestürme geben. Im Frühling und Sommer taut es ein wenig, und dann wird das Eis brüchig. Große Spalten tun sich auf, und wenn jemand in eine solche Spalte fällt, kann niemand ihn wieder herausholen. Im Winter füllt sich der größte Teil der Spalten mit Schnee und Eis, aber gefährlich kann es trotzdem sein."
    Ayla zitterte plötzlich. "Du hast doch gesagt, es gäbe einen Weg, der darum herumführt. Warum müssen wir das Eis überqueren?"
    "Es ist die einzige Möglichkeit, das Fla ... das Clan-Gebiet zu meiden."
    "Du wolltest Flachschädel-Gebiet sagen."
    "Es ist einfach die Bezeichnung, die ich immer gehört habe", versuchte Jondalar zu erklären. "Alle Leute nennen sie so. Du wirst dich an das Wort gewöhnen müssen."
     
    Sie ignorierte seine Bemerkung und fuhr fort: "Warum

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