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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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nicht schwierig, ihm beizubringen, daß er vorsichtig sein mußte, Tholie. Besonders sanft ist er im Umgang mit ganz kleinen Kindern, und von ihnen läßt er sich fast alles gefallen. Das habe ich ihm nicht beigebracht, es ist einfach seine Art. Wenn sie zu grob werden, zieht er sich zurück, aber er kommt später wieder. Von älteren Kindern läßt er sich nicht soviel gefallen, und er scheint genau zu wissen, ob ihm jemand aus Versehen wehtut oder ob es jemand mit Absicht tut. Er hat nie jemanden wirklich verletzt, aber ein älteres Kind kneift er leicht mit den Zähnen, um es darauf hinzuweisen, daß es wehtut, wenn es ihn am Schwanz zieht oder an seinem Fell reißt."
    "Es ist schwierig, sich vorzustellen, daß jemand und insbesondere ein Kind auf die Idee kommen könnte, einen Wolf am Schwanz zu ziehen - jedenfalls hätte ich es mir bis heute
    nicht vorstellen können", sagte Tholie. "Und ich hätte niemals geglaubt, daß ich eines Tages erleben würde, wie Shamio mit einem Wolf spielt. Du hast - manche Leute zum Nachdenken gebracht, Ayla von den Mamutoi." Tholie wollte mehr sagen, wollte Fragen stellen, aber sie wollte die Frau nicht direkt der Lüge zeihen, nicht nach dem, was sie für Roshario getan hatte oder zumindest getan zu haben schien.
    Ayla spürte Tholies Vorbehalte und bedauerte sie. Sie bauten eine unausgesprochene Spannung zwischen ihnen auf, und sie mochte die kleine, untersetzte Mamutoi-Frau. Sie taten ein paar Schritte, ohne zu sprechen, beobachteten Wolf mit Shamio und den anderen Kindern, und Ayla dachte wieder daran, wie es wäre, wenn sie eine Tochter hätte - eine Tochter, keinen Sohn. Sie war so ein reizendes kleines Mädchen, und der Name paßte zu ihr.
    "Shamio ist ein wunderhübscher Name, Tholie, und ungewöhnlich. Er hört sich an wie ein Name der Sharamudoi, aber gleichzeitig auch wie einer der Mamutoi", sagte Ayla.
    Wieder konnte Tholie ein Lächeln nicht unterdrücken. "Du hast recht. Nicht alle wissen es, aber gerade darauf kam es mir an. Sie würde Shamio heißen, wenn sie eine Mamutoi wäre, obwohl dies kein Name ist, dem man in irgendeinem Lager begegnet. Er kommt aus der Sprache der Sharamudoi, also stammt ihr Name von beiden. Ich mag zwar jetzt eine Sharamudoi sein, aber ich wurde am Herdfeuer des Rothirsches geboren. Meine Mutter bestand auf einem ansehnlichen Brautpreis für mich von Markenos Leuten, obwohl er nicht einmal ein Mamutoi war. Shamio kann auf ihre Mamutoi-Familie ebenso stolz sein wie auf ihre Sharamudoi-Abkunft. Deshalb wollte ich, daß in ihrem Namen beides zum Ausdruck kommt."
    Tholie brach ab, als wäre ihr der Gedanke gerade erst gekommen. Sie blieb stehen und sah die fremde Frau an. "Ayla ist auch ein ungewöhnlicher Name. An welchem Herdfeuer wurdest du geboren?" fragte sie und dachte: Jetzt möchte ich wissen, wie du diesen Namen erklärst.
    "Ich wurde nicht als Mamutoi geboren, Tholie. Ich wurde ans Herdfeuer des Mamutoi adoptiert", sagte Ayla. Sie war froh darüber, daß die Frau die Sache zur Sprache gebracht hatte, die sie offensichtlich beunruhigt hatte.
    Tholie war sicher, Ayla bei einer Lüge ertappt zu haben. "Niemand wird ans Herdfeuer des Mammut adoptiert", behauptete sie. "Das ist das Herdfeuer der Mamuti. Leute entschließen sich zum Umgang mit den Geistern und werden dann vielleicht am Herdfeuer des Mammut aufgenommen, aber adoptiert werden sie nicht."
    "Das ist der übliche Weg, Tholie, aber Ayla wurde tatsächlich adoptiert", meldete sich Jondalar zu Wort. "Ich war dabei. Talut wollte sie an sein Herdfeuer des Löwen adoptieren, aber Mamut überraschte alle und adoptierte sie ans Herdfeuer des Mammut und nahm sie als Tochter an. Er sah etwas in ihr - vielleicht ist das der Grund dafür, daß er sie unterrichtete. Er behauptete, sie wäre für das Herdfeuer des Mammut geboren, ob sie nun eine Mamutoi wäre oder nicht."
    "Ans Herdfeuer des Mammut adoptiert? Eine Außenstehende?" sagte Tholie. Sie war verblüfft, zweifelte aber nicht an Jondalars Worten. Schließlich kannte sie ihn, er war ein Verwandter. Aber jetzt war sie noch neugieriger als zuvor, und sie hatte nicht mehr das Gefühl, auf der Hut sein zu müssen. "Wo wurdest du geboren, Ayla?"
    "Das weiß ich nicht, Tholie. Meine Leute starben bei einem Erdbeben, als ich ein kleines Mädchen war, kaum älter als Shamio. Ich wurde vom Clan aufgezogen."
    Tholie hatte nie von den Leuten gehört, die Clan genannt wurden. Sie müssen irgendwo weit im Osten leben, dachte sie. Das würde eine

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