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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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folgte.
    Erinnerst du dich, was Talut uns über das weiße Mammut gesagt hat? Es war den Mamutoi heilig, weil sie Mammutjäger sind", sagte Ayla. "Wenn die Hadumai bei ihrer Zeremonie ein weißes Pferdefell verwenden, frage ich mich, ob sie nicht auch die Pferde für besondere Tiere halten."
    "Das ist möglich. Aber wir waren nicht lange genug bei ihnen, um das feststellen zu können", sagte Jondalar.
    "Aber sie jagen Pferde?"
    "Ja, sie jagten gerade Pferde, als Thonolan ihnen begegnete. Sie waren zuerst wütend auf uns, weil wir die Herde zerstreut hatten, hinter der sie her waren; aber das hatten wir nicht gewußt."
    "Ich werde Winnie heute nacht nicht das Halfter abnehmen und sie dicht am Zelt festbinden", sagte Ayla. "Wenn Jäger in der Nähe sind, ist es mir lieber, sie bei mir zu haben. Übrigens gefiel mir auch nicht, wie der Hengst ihr nachstellte."
    "Du magst recht haben. Vielleicht sollte ich auch Renner anpflocken. Den weißen Hengst hätte ich aber auch gern einmal gesehen", sagte Jondalar.
    "Ich würde ihn lieber nicht wiedersehen. Er war zu sehr an Winnie interessiert. Aber er ist wirklich ungewöhnlich. Und schön. Du hast recht, weiß ist selten", sagte Ayla. Federn flogen durch die Luft, als sie die Vögel mit schnellen Bewegungen rupfte. "Schwarz ist auch selten", sagte sie. Weißt du noch, als Ranec das sagte? Ich bin sicher, daß er sich selber meinte, obwohl er braun war, nicht eigentlich schwarz."
    Jondalar fühlte einen Stich der Eifersucht, als sie den Mann erwähnte, mit dem sie sich beinahe verbunden hätte. "Tut es dir leid, daß du nicht bei den Mamutoi geblieben bist und dich mit Ranec verbunden hast?" fragte er.
    Sie wandte sich um und sah ihm in die Augen, während ihre Hände die Arbeit ruhen ließen. "Jondalar, du weißt, der einzige Grund, weshalb ich mich Ranec versprach, war der, daß ich dachte, du liebst mich nicht mehr. Und ich wußte, daß er mich liebte ... Doch, ja. Ein bißchen tut es mir schon leid. Ich hätte bei den Mamutoi bleiben können. Wenn ich dir nicht begegnet wäre, hätte ich wohl mit Ranec glücklich werden können. Ich habe ihn irgendwie geliebt, wenn auch nicht so, wie ich dich liebe."
     
    "Nun, das ist eine ehrliche Antwort", sagte er und zog die Brauen zusammen.
    "Ich hätte auch bei den Sharamudoi bleiben können; aber ich möchte da sein, wo du bist. Wenn du in deine Heimat zurückkehren mußt, möchte ich mit dir gehen", fuhr Ayla fort. Sie bemerkte sein Stirnrunzeln und wußte, daß es nicht die Antwort war, die er hören wollte.
    "Du hast mich gefragt, Jondalar. Wenn du mich fragst, werde ich dir immer sagen, was ich fühle. Wenn ich dich frage, möchte ich, daß du mir sagst, was du fühlst. Und wenn etwas nicht in Ordnung ist, möchte ich, daß du es mir sagst, ... auch wenn ich nicht danach frage. Ich möchte nicht, daß noch einmal so ein Mißverständnis zwischen uns aufkommt wie im letzten Winter, wo der eine nicht wußte, was der andere meinte und fühlte. Versprich mir, daß du mir immer sagst, was dich bedrückt, Jondalar."
    Sie sah ihn so ernst und aufrichtig an, daß er den Wunsch spürte, sie zärtlich in die Arme zu nehmen. "Ich verspreche es, Ayla. Ich möchte auch nicht, daß wir noch einmal so eine Zeit durchmachen. Ich konnte es nicht ertragen, dich mit Ranec zusammen zu sehen - vor allem, da ich mir klar darüber war, warum jede Frau sich für in interessierte. Er war charmant. Und liebenswert. Und er war ein guter Schnitzer, ein wirklicher Künstler. Meine Mutter hätte ihn gut leiden können. Sie liebt Künstler und Holzschnitzer. Wenn die Dinge anders gewesen wären, hätte ich ihn gut leiden können.
    Er erinnert mich irgendwie an Thonolan. Er sah vielleicht anders aus, aber er war wie die Mamutoi - freimütig und ehrlich."
    "Er war ein Mamutoi", sagte Ayla. "Ich vermisse das Löwen-Lager. Ich vermisse die Leute. Wir haben nicht viele Leute auf dieser Reise gesehen. Ich wußte nicht wie weit es bis dahin, von wo du gekommen bist, Jondalar, wieviel Land da ist. Soviel Land und so wenig Menschen."
     
    Als die Sonne sich der Erde näherte, türmten sich die Wolken über den hohen Bergen im Westen auf, als wollten sie den glühenden Feuerball umarmen. Die Helligkeit wich einer sanften Dämmerung und ging dann in Dunkelheit über, während Ayla und Jondalar ihr Mahl beendeten. Ayla stand auf, um die übriggebliebenen Vögel wegzutragen; sie hatte viel mehr gekocht, als sie essen konnten. Jondalar legte einige Kochsteine ins Feuer

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