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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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überließ es den Männern, das Fleisch nach Belieben zu teilen, während sie eine große hölzerne Schüssel hervorholte, die sie selbst hergestellt hatte, und sie mit Wasser für den Tee füllte.
    Nach der Mahlzeit machten die Männer einen wesentlich entspannteren Eindruck, selbst als Wolf näher kam, um sie zu beschnüffeln. Als sie alle mit ihren Teeschalen am Feuer saßen, versuchten sie, sich über das Niveau lächelnder Wiedersehensfreude und Gastfreundschaft hinaus miteinander zu unterhalten.
    Jondalar begann. "Haduma?" fragte er. Jeren schüttelte den Kopf und sah traurig aus. Er zeigte auf den Boden, und Ayla deutete die Geste dahingehend, daß sie zur Großen Mutter Erde zurückgekehrt sei. Auch Jondalar begriff, daß die alte Frau, an der er so gehangen hatte, tot war.
    "Tamen?" fragte er.
    Lächelnd nickte Jeren in übertriebener Weise. Dann wies er auf einen der anderen Männer und sagte etwas, in dem Tamens Namen vorkam. Ein Jüngling, fast noch ein Knabe, lächelte sie an, und Jondalar entdeckte eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Mann, den er kannte.
    "Tamen, ja", sage Jondalar lächelnd und nickte. "Tamens Sohn oder Enkel, denke ich. Ich wünschte, Tamen wäre hier", sagte er zu Ayla. "Er sprach etwas Zelandonii, und wir konnten uns einigermaßen verständigen. Er hatte als junger Mann eine lange Reise gemacht, bis zu uns."
    Jeren blickte sich um, dann sah er Jondalar an und sagte: "Zel-an-don-je ... Ton ... Thonolan?"
    Diesmal schüttelte Jondalar traurig den Kopf. Dann wies auch er auf den Boden. Jeren hob überrascht die Augenbrauen, nickte jedoch und sagte ein Wort, das wie eine Frage klang. Jondalar verstand ihn nicht und sah Ayla an. "Weißt du, was er meint?"
    Obgleich ihr die Sprache nicht vertraut war, gab es etwas in allen Sprachen, die sie gehört hatte, das allen gemein zu , sein schien. Jeren wiederholte das Wort, und der Ton, in dem er es aussprach, brachte sie auf eine Idee. Sie formte mit; der Hand eine Klaue und brüllte wie ein Höhlenlöwe.
    Sie ahmte das tiefe Grollen so realistisch nach, daß die Männer sie fast erschrocken ansahen. Jeren nickte verständnisvoll. Er hatte gefragt, wie Thonolan gestorben war, und sie hatte ihm geantwortet. Einer der anderen Männer sagte etwas zu Jeren. Als Jeren darauf einging, hörte Jondalar einen weiteren vertrauten Namen, Noria. Derjenige, der gefragt hatte, lächelte den großen blonden Mann an, zeigte auf ihn und dann auf sein eigenes Auge und lächelte wieder.
    Jondalar fühlte sein Herz schlagen. Vielleicht bedeutete das, daß Noria ein Kind mit blauen Augen hatte. Doch leicht hatte der Jäger auch nur von einem Mann mit blauen Augen gehört, der die Ersten Riten mit ihr gefeiert hatte. war sich nicht sicher. Die anderen Männer zeigten auf ihre Augen und lächelten. Lächelten sie über ein Kind mit blauen Augen? Oder darüber, daß Noria die Wonnen mit einem blauäugigen Mann geteilt hatte?
    Er dachte daran, Norias Namen auszusprechen und Arme zu wiegen, als hielte sie einen Säugling; doch dann sah er Ayla an und schwieg. Er hatte ihr nie von Noria erzählt und auch nie davon gesprochen, daß Haduma ihm am Tag nach den Riten angekündigt hatte, die junge Frau sei von der Mutter gesegnet und werde ein Kind bekommen, einen Jungen namens Jondal, der Augen wie er haben würde. Er wußte, daß Ayla sich ein Kind von ihm wünschte – oder von seinem Geist. Wie wäre ihr zumute, wenn sie erführe, daß Noria schon eines hatte? Würde
    sie nicht eifersüchtig werden?
    Ayla bedeutete den Jägern durch Gesten, daß sie am Feuer schlafen könnten. Sie nickten und standen auf, um ihre Schlaffelle zu holen, die sie am Flußufer zurückgelassen hatten. Aber als sie sah, daß die Männer sich dem Platz näherten, an dem sie die Pferde angepflockt hatte, lief sie hinter ihnen her und bat sie mit erhobener Hand stehenzubleiben. Dann verschwand sie in der Dunkelheit. Die Männer sahen einander fragend an. Als sie sich nach einigen Minuten wieder in Bewegung setzen wollten, bedeutete ihnen Jondalar zu warten. Sie nickten lächelnd und blieben stehen.
    Ein Ausdruck von Entsetzen breitete sich auf ihren Gesichtern aus, als Ayla wieder aus dem Dunkel auftauchte und zwei Pferde am Halfter führte. Sie stand zwischen den beiden Tieren und versuchte mit Clan-Gesten zu erklären, daß es sich um besondere Pferde handele, die nicht gejagt werden dürften. Jondalar bezweifelte, ob die Männer verstanden, was Ayla meinte. Er befürchtete vielmehr, sie könnten

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