Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
ungesäuerten flachen Kuchen gebacken hatte, nahm er einen und biß hinein.
    "Das ist köstlich", sagte er. "Du bist wirklich erstaunlich, Ayla. Ich wüßte nicht, wer sonst mitten im Winter draußen im Freien etwas zu essen finden könnte."
    "Es ist noch nicht mitten im Winter, Jondalar, und es ist auch nicht allzu schwer, etwas zu essen zu finden. Warte, bis der Boden gefroren ist", sagte Ayla. Dann nahm sie den Hasen vom Spieß, entfernte die verkohlte Haut und legte das Fleisch auf die aus Mammutelfenbein geschnitzte Platte, von der sie beide essen würden.
    "Ich glaube, du findest selbst dann noch etwas zu essen", sagte Jondalar. "Aber vielleicht keine Pflanzen", sagte sie und reichte ihm eine Hasenkeule.
    Als sie den Hasen und die Wurzel-Beeren-Pfannkuchen verzehrt hatten, gab Ayla Wolf die Reste, einschließlich der Knochen. Sie setzte Wasser auf für ihren Kräutertee und ließ ihn ziehen, nachdem sie etwas von dem Birkenkambium hinzugerügt hatte. Dann nahm sie die Kiefernzapfen .aus dem Feuer. Sie saßen eine Weile schweigend da, schlürften ihren Tee und aßen die Zirbelnüsse. Danach trafen sie Vorbereitungen für einen frühen Aufbruch am nächsten Morgen, sahen nach den Pferden und kuschelten sich in ihre warmen Schlaffelle.
     
    Ayla schaute in den Gang einer langen, gewundenen Höhle. Die Feuer, die ihr den Weg wiesen, warfen ihr Licht auf herrlich gestaltete, ineinander übergehende Felsformationen. Sie sah eine, die einem langen, wehenden Pferdeschweif ähnelte. Als sie sich näherte, blähte der Falbe schnaubend die Nüstern und schlug mit dem Schweif, als wollte er sie auffordern, zu ihm zu kommen. Sie schickte sich an, ihm zu folgen; doch dann verdunkelte sich die Felshöhle, und Stalagmiten versperrten ihr den Weg.
    Sie blickte sich um, um zu sehen, wo sie war, und als sie wieder aufschaute, war es kein Pferd, das sie zum Näherkommen aufforderte. Es schien ein Mann zu sein. Sie versuchte zu erkennen, wer es war, und war überrascht, als Creb aus der Dunkelheit trat. winkte sie zu sich, drängte sie, mit ihm zu kommen; dann wandte er sich um und humpelte fort.
    Sie wollte ihm folgen, als sie ein Pferd wiehern hörte. Sie drehte sich nach ihm um, doch der dunkle Schweif des Tieres löste sich auf in eine Herde dunkelschwänziger Pferde. Sie lief hinter ihn her, aber sie verwandelten sich in fließenden Stein und dann in ein Gewirr steinerner Säulen. Als sie zurückblickte, verschwand Creb in einem dunklen Tunnel.
    Sie lief hinter ihm her und versuchte, ihn einzuholen, bis sie an eine Weggabelung gelangte. Sie wußte nicht, welche Abzweigung Creb genommen hatte. Sie geriet in Panik, sah erst in die eine, dann in die andere Richtung. Schließlich entschied sie sich für die rechte Abzweigung und stieß auf einen Mann, der ihr den Weg versperrte.
    Es war Jeren! Er stand mit ausgebreiteten Armen, die Beine gespreizt, vor ihr und schüttelte den Kopf. Sie flehte ihn an, sie durchzulassen, aber er verstand sie nicht. Dann zeigte er mit einem kurzen geschnitzten Stab auf die Wand hinter ihr.
    Als sie sich umdrehte, sah sie einen Falben davonsprengen und einen blonden Mann, der hinter ihm herrannte. Plötzlich war der Mann von einer Herde von Pferden umgeben, die ihn ihren Blikken entzogen. Als sie zu ihm lief, hörte sie Pferde wiehern, und Creb stand am Eingang der Höhle, winkte ihr, zu ihm zu kommen, drängte sie zur Eile, bevor es zu spät war. Plötzlich wurde das Dröhnen von Pferdehufen lauter. Sie hörte Schnauben, Wiehern und, mit einem Gefühl des Entsetzens, den Aufschrei eines Pferdes.
     
    Ayla fuhr aus dem Schlaf hoch. Jondalar war auch wach. Vor dem Zelt war ein Tumult; Pferde wieherten, und Hufe stampften. Sie hörten Wolf knurren, dann einen Schmerzenslaut. Sie warfen ihre Felle zurück und stürzten aus dem Zelt.
    Es war sehr dunkel; nur die schmale Sichel des Mondes erhellte die Szene. Aber in dem Kieferngehölz waren mehr Pferde als die beiden, die sie dort angebunden hatten. Ayla konnte kaum etwas erkennen, und als sie dem Lärm folgte, den die Pferde machten, stolperte sie über eine aus dem Boden ragende Baumwurzel und fiel hart zu Boden.
    "Ayla! Ist alles in Ordnung?" rief Jondalar und suchte in der Dunkelheit nach ihr. Er hatte nur gehört, daß sie gefallen war.
    "Hier bin ich", sagte sie mit heiserer Stimme. Sie spürte seine Hände auf ihrem Körper und versuchte aufzustehen. Als sie das Geräusch galoppierender Pferde hörte, die sich in die Nacht entfernten, zog sie sich

Weitere Kostenlose Bücher