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Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter

Titel: Zyklus der Erdenkinder 04 - Ayla und das Tal der Grossen Mutter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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mit ihm. Er hat einen Bruder, der froh wäre, zu erfahren, daß er noch am Leben ist."
    "Gut zu wissen, daß man wieder sicher dorthin reisen kann. Du hast Glück gehabt, daß ihr auf eurer Reise nach Osten nicht auf sie gestoßen seid", sagte Laduni.
    "Thonolan hatte es eilig, er wollte möglichst weit am Großen Mutter Fluß entlangwandern", erklärte Jondalar, "und wir blieben auf dieser Seite des Flusses. Das war gut so." Die Versammlung näherte sich ihrem Ende, und Ayla war froh, an einem warmen, trockenen Ort übernachten zu können; sie schlief schnell ein.
     
    Am nächsten Morgen wachte sie früh auf und beschloß, für sich und Jondalar den Morgentee zuzubereiten. Sie sah sich nach Holz, getrocknetem Dung oder irgendeinem anderen Brennstoff um, der gewöhnlich in der Nähe aufbewahrt wurde; doch alles, was sie sah, war ein Haufen brauner Steine.
    "Ich möchte Tee kochen", sagte sie. "Womit macht ihr Feuer? Wenn du es mir sagst, hole ich es."
    "Nicht nötig. Alles ist hier", sagte Solandia und reichte ihr einen der braunen Steine. "Das nehmen wir - Brennstein", sagte sie.
    Ayla nahm den Stein in die Hand und untersuchte ihn genau. Sie entdeckte deutliche Holzmaserungen, doch es war zweifel-los ein Stein, kein Holz. Es war Braunkohle, eine Mischung aus Torf und Steinkohle. Jondalar war aufgewacht und folgte ihr. Sie lächelte ihn an und reichte ihm den Stein. "Solandia sagt, sie verbrennen das im Herdfeuer", sagte sie.
    Nun war es an Jondalar, genauer hinzusehen und überrascht zu sein. "Es sieht wirklich wie Holz aus, und doch ist es Stein. Aber nicht so hart wie Feuerstein. Es bricht sicher leicht."
    "Ja", sagte Solandia. "Brennstein bricht leicht."
    "Woher stammt er?" fragte Jondalar.
    "Im Süden, bei den Bergen, liegen ganze Felder davon. Holz brauchen wir nur noch, um das Feuer anzufachen; dies hier aber brennt heißer und länger als Holz", sagte die Frau.
    Ayla und Jondalar tauschten einen Blick. "Ich hole einen", sagte Jondalar. Als er zurückkam, waren auch Losaduna und der älteste Junge, Larogi, wach. "Ihr habt Brennsteine, wir ein-en Stein, der Feuer anzünden kann."
    "Den hat Ayla entdeckt, nicht wahr?" sagte Losaduna, mehr feststellend als fragend.
    "Woher weißt du das?" fragte Jondalar.
    "Vermutlich, weil es so ihre Art ist", sagt Solandia.
    Jondalar nickte. "Ayla, zeig es ihnen", sagte er und reichte ihr den Eisenpyrit, den Feuerstein und etwas Zunder.
    Ayla schichtete den Zunder auf und drehte den metallisch schimmernden Stein in der Hand, bis die Kerbe, die der häufige Gebrauch in den Eisenkies gegraben hatte, zur richtigen Seite zeigte. Ihre Bewegung war so eingespielt, daß sie fast nie mehr als einen Schlag brauchte, bis ein Funken sprühte. Er fing sich in dem Zunder, und mit ein wenig Blasen flakkerte eine kleine Flamme empor.
    "Das ist erstaunlich", sagte Losaduna.
    "Nicht erstaunlicher als eure brennenden Steine", erwiderte Ayla. "Ich habe einige übrig und möchte eurer Höhle einen schenken. Vielleicht können wir das Ganze während der Zeremonie vorführen."
     
    "Ja! Das wäre der rechte Zeitpunkt", sagte Losaduna. "Wir nehmen euer Geschenk mit Freuden an, müssen euch aber auch etwas dafür geben."
    "Laduni hat uns schon alles zugesagt, was wir brauchen, um unsere Reise über den Gletscher fortzusetzen. Er schuldete mir einen künftigen Anspruch, hätte uns aber auch so geholfen. Wölfe haben unser Versteck und unseren Reiseproviant ver-wüstet", sagte Jondalar.
    "Habt ihr vor, den Gletscher mit den Pferden zu überqueren?" fragte Losaduna.
    "Ja, natürlich", sagte Ayla.
    "Aber wie wollt ihr das mit dem Futter machen? Und mit dem Wasser, wenn alles festgefroren ist? Zwei Pferde trinken mehr als zwei Menschen."
    Ayla sah Jondalar an. "Ich habe daran gedacht, in dem Boot trockenes Gras mitzunehmen."
    "Und vielleicht Brennsteine? Dann könnt ihr auf dem Eis Feuer machen. Ihr habt weniger zu schleppen und keine Schwierigkeiten, wenn sie naß werden", sagte Losaduna.
    Jondalar sah nachdenklich vor sich hin, dann erhellte ein Lächeln seine Züge. "Das ginge! Wir können sie in das Boot legen - schwerbeladen gleitet es besser über das Eis - und mit ein paar Steinen einen Feuerplatz bauen. Darüber habe ich so lange gegrübelt! Ich kann dir gar nicht genug danken, Losaduna."
     
    Während der folgenden Tage lernte Ayla die Losadunai-Gruppe, die in der Nähe des heißen Brunnens lebte, näher kennen - die Gruppen der Losadunai nannten sich >Höhlen<, einerlei, ob sie in einer Höhle

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