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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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als sie fortgegangen war. Die Gemeinschaft, die das Kleid angefertigt hatte, würde von den eingesetzten Materialien und der Arbeit keinen Nutzen mehr haben. Ayla sagte, dass sie adoptiert worden sei, und die betreffende Person verfügte offenbar über gewaltige Macht und Autorität - und somit auch über Reichtum. Niemand verstand das besser als Marthona.
    Kein Wunder, dachte sie, dass Ayla ihr eigenes Hochzeits kleid tragen will, und das sollte sie auch. Jondalars Ansehen wird darunter nicht leiden. Diese junge Frau steckt wirklich voller Überraschungen. Beim diesjährigen Sommertreffen wird sie zweifellos die Frau sein, die für den meisten Gesprächsstoff sorgt.
    »Das Kleid ist wirklich überwältigend schön, Ayla«, sagte Marthona. »Wer hat es für dich gemacht?«
    »Nezzie - aber ihr haben viele dabei geholfen.« Ayla freute sich über das Lob der älteren Frau. »Ja, das kann ich mir den ken«, sagte Marthona. »Du hast die Frau schon erwähnt, aber ich weiß nicht mehr genau, wer sie ist.«
    »Sie ist die Gefährtin von Talut, dem Anführer des Löwenla gers. Sie wollte mich adoptieren, bis Mamut es dann an ihrer Stelle tat. Ich glaube, Mamut bat sie, das Kleid zu nähen.«
    »Und Mamut ist Einer, Der Der Mutter Dient?«
    »Vielleicht war er auch der Erste, wie eure Zelandoni. Jeden falls ganz sicher der Älteste. Ich glaube, er war der älteste le bende Mamutoi. Als ich wegging, war Nezzie schwanger, und die Gefährtin ihres Bruders stand kurz vor der Geburt. Beide Kinder wären von ihm aus gesehen die fünfte Generation.«
    Marthona nickte. Ihr war klar gewesen, dass die Person, die Ayla adoptiert hatte, sehr einflussreich sein musste, und nun stellte sich heraus, dass er sogar der Angesehenste und Mäch tigste aller Mamutoi zu sein schien. Das erklärt eine Menge, dachte sie. »Du sagtest, dass für das Tragen des Kleides be stimmte Regeln gelten?«
    »Die Mamutoi halten es für unschicklich, ein Hochzeitskleid bereits vor der Zeremonie anzuziehen. Man kann es der Fami lie und engen Freundinnen zeigen, soll es aber nicht vor allen anderen tragen. Möchtest du gerne sehen, wie die Tunika an mir aussieht?«
    Jondalar ächzte im Schlaf und drehte sich auf die Seite. Marthona schaute zu ihm hinüber und sprach nun noch leiser. »Ja, solange Jondalar noch schläft. Wir Zelandonii würden es unpassend finden, wenn er dich vor der Zeremonie in deinem Hochzeitskleid sähe.«
    Ayla streifte ihre Sommertunika ab und zog das schwere, üp pig verzierte Kleid an. »Nezzie sagte mir, wenn ich es nur je mandem zeigen will, soll ich es geschlossen tragen, so wie jetzt«, flüsterte Ayla, während sie die Schärpe zuband. »Bei der Zeremonie aber sollte es vorne offen stehen - so.« Sie ordnete ihr Gewand etwas anders, ehe sie sich wieder die Schärpe um legte. »Nezzie sagte, dass eine Frau stolz ihre Brüste zeigt, wenn sie sich mit einem Mann zusammentut, um ein Herdfeuer mit ihm zu teilen. Ich sollte das Kleid vor den Hochzeitsriten eigentlich nicht offen tragen, aber da du Jondalars Mutter bist, glaube ich, dass du es ruhig sehen darfst.«
    Marthona nickte. »Ich freue mich sehr, dass du es mir vorge führt hast. Bei uns ist es Sitte, ein Hochzeitskleid vor dem Er eignis nur engen Freundinnen oder Verwandten zu zeigen, und deines sollte besser niemand sonst sehen. Ich denke, es wäre wirklich schön, wenn du alle damit überraschst. Wenn du möchtest, kann ich es in mein Zimmer hängen, damit die Falten sich glätten. Auch ein wenig Dampf könnte helfen.«
    »Ich danke dir. Ich habe mich schon gefragt, wo ich es auf bewahren könnte. Kannst du diese wunderbare Tunika, die du mir gegeben hast, mit dazuhängen?« Ayla hielt inne, weil ihr noch etwas anderes in den Sinn kam. »Ich habe noch eine an dere Tunika, die ich selbst gemacht habe und die ich irgendwo unterbringen möchte. Könntest du auch die für mich aufbewah ren?«
    »Ja, natürlich. Jetzt solltest du die Kleider aber rasch wegpa cken. Wir können sie zu mir schaffen, wenn Willamar wach ist. Gibt es noch etwas, das du bei mir lassen möchtest?«
    »Ich habe Halsketten und anderen Schmuck, aber er kann in meinem Reisegepäck bleiben, weil ich ihn mit zum Sommer treffen nehme.«
    Marthona musste einfach nachfragen: »Hast du denn viel Schmuck?«
»Nur die Halskette, die du mir gegeben hast, und eine zweite, ein Armband, zwei Spiralmuscheln für die Ohren, die mir eine Tänzerin geschenkt hat, und ein Bernsteinpaar, das mir Tulie beim Abschied gab. Sie war

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