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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Blick fiel auf die Holzschale, die Ayla immer bei sich hatte, um darin mit heißen Steinen Wasser zu erwärmen und Tees mit heilender Wirkung zu brauen. Außerdem hatte sie aus abgestoßenen Geweihen ein behelfsmäßiges Gerüst gebaut, um einen Wasserbeutel direkt über der Flamme erwärmen zu können. Die Hirschblase, aus der er gefertigt war, eignete sich zwar zur Aufbewahrung von Wasser, aber sie tropfte immer ein wenig. Bei der direkten Erwärmung über der offenen Flamme war das von Vorteil, weil sie durch die ständige Befeuchtung nicht in Brand geriet.
Joharran rief seinen Bruder zu sich. »Jondalar, ich würde gerne mehr über diese Speerschleudern erfahren. Ich habe ge sehen, wie der Wisent von deinem Speer getroffen wurde. Da bei warst du weiter von dem Tier entfernt als die meisten ande ren. Wenn wir alle solche Waffen hätten, müssten wir nicht mehr so nah an die Tiere heran. Dann könnte Shevonar noch leben.«
»Ich bin bereit, jedem diese Technik beizubringen, aber man muss viel üben.«
»Wie lange hast du gebraucht?«
»Wir verwenden die Speerschleudern seit ein paar Jahren: Schon am Ende des ersten Sommers konnten wir mit ihnen auf die Jagd gehen. Aber erst auf der Großen Reise waren wir in der Lage, vom Rücken der Pferde aus zu jagen. Auch Wolf kann dabei eine große Hilfe sein.«
»Mir fällt es noch immer schwer, in Tieren etwas anderes zu sehen als Lieferanten für Fleisch und Fell. Wenn ich es nicht mit eigenen Augen gesehen hätte, könnte ich es nicht glauben. Aber was mich im Moment am meisten interessiert, ist die Speerschleuder. Lass uns morgen darüber reden, Jondalar.«
Die Brüder wünschten sich eine gute Nacht, und Jondalar ging hinüber zu Ayla, die ruhig und tief atmete, wie er im Schein des Feuers sehen konnte. Wolf hob den Kopf, als er sich näherte. Ich bin froh, dass er sie immer begleitet und be wacht, dachte Jondalar und streichelte ihn. Dann legte er sich neben Ayla nieder. Shevonars Tod bedrückte ihn sehr. Die Neunte Höhle hatte ein wertvolles Mitglied verloren. Jondalar wusste aber auch, wie schwer es für Ayla war, wenn sie nicht helfen konnte. Sie war eine Heilerin, aber es gab Wunden, die vermochte niemand zu heilen.
Zelandoni war den gesamten Morgen damit beschäftigt, den Leichnam Shevonars für die Überführung in die Neunte Höhle vorzubereiten. Sich in der Nähe eines Verstorbenen aufzuhal ten, dessen Geist gerade erst den Körper verlassen hatte, war den meisten nicht geheuer. Außerdem war es bei Shevonars Trauerfeier nicht mit dem gewöhnlichen Ritual getan. Es galt als sehr großes Unglück, wenn jemand bei der Jagd ums Leben kam. War ein Jäger allein unterwegs und traf das Unglück da her nur einen einzelnen, vollzog eine Zelandoni dennoch ein Reinigungsritual, um mögliche zukünftige Gefahren abzuwen den. Wenn zwei oder drei Männer gemeinsam auf der Jagd waren und einer von ihnen ums Leben kam, handelte es sich noch immer um einen Schicksalsschlag, der vor allem den ein zelnen und seine Familie betraf, und man hielt eine Zeremonie mit den Angehörigen und den Überlebenden für angemessen. Kam aber jemand bei einer Jagd ums Leben, an der nicht nur eine, sondern viele Höhlen teilgenommen hatten, galt dies als ein äußerst ernster Fall. Dann war eine Zeremonie erforderlich, die die gesamte Gemeinschaft einbezog.
Die Erste dachte darüber nach, welche Schritte zu unterneh men waren. Um Unheil von der Gemeinschaft abzuwenden, zog sie sogar in Betracht, die Jagd auf Wisente bis zum Ende der Saison zu verbieten. Ayla sah sie mit einer Tasse Tee in der Nähe des Feuers auf einer Reihe prall gefüllter Polster sitzen, die extra für sie auf Winnies Schleiftrage gebracht worden wa ren. Auf flachen Polstern ließ sie sich kaum noch nieder, da sie aufgrund ihres stetig zunehmenden Gewichts immer größere Schwierigkeiten beim Aufstehen hatte.
Ayla näherte sich der Donier. »Zelandoni, darf ich mit dir re den?«
»Aber natürlich.«
»Wenn du zu beschäftigt bist, kann ich warten. Ich wollte dich nur etwas fragen.«
»Ich habe Zeit. Nimm dir eine Tasse Tee und setz dich zu mir.« Sie gab Ayla ein Zeichen, sich auf einer Matte am Boden niederzulassen.
»Ich wollte dich fragen, ob ich für Shevonar vielleicht noch irgendetwas hätte tun können. Kennst du eine Möglichkeit, innere Verletzungen zu behandeln? Als ich beim Clan lebte, verletzte sich einmal ein Mann mit einem Messer, wobei ein Stück abbrach und in seinem Körper stecken blieb. Iza schnitt das

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