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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Gang traten. »Habt ihr euch erholt und könnt nun fortfahren?« Sie lächelte, aber dennoch wirkte die massige Frau auf Ayla ungeduldig und nicht sehr zufrieden.
Ayla erinnerte sich lebhaft an das eine Mal, bei dem sie eine Flüssigkeit getrunken hatte, die ihre Wahrnehmung verändert hatte; aufgrund dieser Erinnerung und den gerade erlebten verwirrenden Augenblicken, in denen sie Wolf an der Wand gesehen hatte, war sie wenig geneigt, ein Getränk zu sich zu nehmen, das sie in eine andere Art von Wirklichkeit oder die nächste Welt versetzen würde. Aber ihr blieb vermutlich keine andere Wahl.
»Es ist nicht leicht, sich hier zu entspannen«, sagte Ayla, »und der Tee macht mir Angst, aber wenn du es für notwendig hältst, werde ich tun, was du möchtest.«
Die Erste zeigte wieder ein Lächeln, doch diesmal schien es aufrichtig zu sein. »Deine Ehrlichkeit ist erfrischend, Ayla. Natürlich kann man sich hier nicht leicht entspannen. Das ist nicht der Zweck dieses Ortes, und deine Angst vor dem Tee ist vermutlich berechtigt. Er ist sehr mächtig. Ich wollte dir gerade erklären, dass du dich danach seltsam fühlen wirst, und seine Wirkung ist nicht vollkommen vorhersehbar. Meistens lässt sie nach ein oder zwei Tagen nach, und ich kenne niemanden, der Schaden erlitten hat, aber wenn du nicht bereit bist, wird dir das niemand vorwerfen.«
Ayla schwieg und überlegte, ob sie ablehnen sollte. Einerseits war sie froh, dass ihr die Entscheidung überlassen blieb, ande rerseits wurde es ihr dadurch erschwert, Nein zu sagen. »Wenn du es willst, bin ich bereit«, erklärte sie.
»Deine Teilnahme wäre sicherlich hilfreich, Ayla«, sagte die Donier. »Deine auch, Jondalar. Doch versteh mich nicht falsch, auch du hast das Recht, dich zu weigern.«
»Ich weiß, mich hat die Welt der Geister immer beunruhigt, und in den letzten Tagen bin ich ihr durch das Ausheben der Gräber und dergleichen näher gekommen, als ich es mochte, bevor die Mutter mich irgendwann einmal zu sich ruft. Aber ich war es, der dich gebeten hat, Thonolan zu helfen, und jetzt kann ich keinen Rückzieher machen. Ich werde froh sein, wenn all das hier vorbei ist.«
»Dann kommt beide hier herüber und setzt euch auf dieses Lederpolster, damit wir fortfahren können«, sagte die Erste Von Denen, Die Der Großen Erdmutter Dienen.
Als sie sich niedergelassen hatten, schöpfte die junge Frau den Tee in Schalen. Ayla warf Mejera einen freundlichen Blick zu. Diese lächelte schüchtern zurück, und Ayla fiel erneut auf, wie jung sie noch war. Sie wirkte beunruhigt, und Ayla fragte sich, ob sie das erste Mal an einer derartigen Zeremonie teil nahm. Wahrscheinlich nutzten die Zelandonia die Gelegenheit als lehrreiche Erfahrung.
»Lasst euch Zeit«, hörten sie vom Zelandoni der Dritten, der der Gehilfin beim Herumreichen der Teeschalen zur Hand ging. »Er schmeckt kräftig, aber mit der Minze ist es erträg lich.«
Ayla nippte an ihrem Tee und fand, »erträglich« sei An sichtssache. Unter anderen Umständen hätte sie ihn ausge spuckt. Das Herdfeuer war erloschen, aber das Getränk war ziemlich heiß, und sie kam zu dem Schluss, dass die anderen Bestandteile, was immer es war, den Minzgeschmack verdar ben. Außerdem war es eigentlich kein Tee. Die Kräuter waren aufgekocht worden, nicht im Wasser gezogen, und Kochen war für Minze nie vorteilhaft. Gab es nicht andere, angenehmere, harmlose oder heilende Kräuter, die besser zu den ursprüngli chen Bestandteilen passten? Süßholzwurzel vielleicht oder Lindenblüten, die man nach dem Aufkochen hinzufügen könn te. Wie auch immer, der Geschmack sagte ihr überhaupt nicht zu, und schließlich trank sie den Tee einfach in einem Zug aus.
Sie sah, dass Jondalar es ebenso gemacht hatte, genau wie die Erste. Auch Mejera, die das Wasser zum Kochen gebracht und den Tee geschöpft hatte, hatte rasch eine Schale leer getrunken.
»Jondalar, ist das der Stein, den du von Thonolans Bestat tungsort mitgebracht hast?«, fragte die Erste und zeigte ihm einen kleinen, scharfkantigen, unscheinbar grauen Stein, der an einer Seite wie ein blauer Opal schillerte.
»Ja«, bestätigte er. Diesen Stein würde er überall wiederer kennen.
»Gut. Es ist ein ungewöhnlicher Stein, und er trägt sicher noch eine Spur vom Elan deines Bruders. Nimm ihn in die Hand, Jondalar, und dann fass Ayla an der Hand, so dass der Stein zwischen euch liegt. Komm näher an meinen Platz heran und ergreife mit der anderen Hand die meine. Mejera, setz dich

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