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Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers

Titel: Zyklus der Erdenkinder 05 - Ayla und der Stein des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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sich um und führte sie tiefer ins Innere von Felsenquell hinein.
Vor ihnen begannen Lichter aufzuglimmen, und als sie darauf zukamen, erschienen sie ihnen strahlend hell. Ihre Augen hat ten sich umgestellt, während sie mit wenigen kleinen Flammen durch völlige Finsternis schritten, und waren von dem helleren Licht beinahe geblendet. Der Korridor weitete sich zu einem größeren Raum, in dem etliche Leute sie erwarteten, so dass er beinahe überfüllt wirkte. Ayla erkannte einige wieder und beg riff sogleich, dass außer Jondalar und ihr nur Zelandonia zuge gen waren.
Die Zelandoni der Neunten Höhle erhob sich lächelnd von dem Sitz, den man eigens für sie hergebracht hatte. »Wir haben euch erwartet.« Sie umarmte die beiden, wobei sie ein wenig Abstand hielt. Ayla verstand, dass dies eine förmliche Umar mung war, mit der man in der Öffentlichkeit Menschen grüßte, mit denen man sich eng verbunden fühlte.
In einem kleinen, schmächtigen Mann, der ihr zunickte, er kannte sie den Zelandoni der Elften, der sie mit seinem starken Händedruck und seinem Selbstbewusstsein beeindruckt hatte. Sie erwiderte das Lächeln eines älteres Mannes. Es war der Zelandoni der Dritten, der ihr so freundlich beigestanden hatte, als sie Shevonar zu helfen versuchte. Von den meisten anderen wusste sie lediglich, dass sie sie schon einmal getroffen hatte.
Auf einigen Steinen, die man eigens hergeschafft hatte - und später wieder mit hinausnehmen würde -, brannte ein kleines Feuer. Auf dem Boden lag neben einer großen hölzernen Kochschale voll dampfenden Wassers ein halb voller Wasser beutel. Ayla sah, wie eine junge Frau mit einer Zange aus Bug holz zwei Kochsteine aus der Schale fischte und dann andere, die sie aus dem Feuer holte, hineingab. Als die heißen Steine mit dem Wasser in Berührung kamen, stiegen zischend Dampf schwaden empor. Die Frau blickte auf, und Ayla erkannte Me jera.
Die, Die Die Erste Ist, schüttete etwas aus einem Beutel in das Wasser. Sie macht einen Absud, dachte Ayla, nicht nur einen Aufguss wie bei einem Tee. Wahrscheinlich hat sie Wur zeln oder Rinde hineingegeben, etwas mit starker Wirkung. Bald erfüllten die Dampfschwaden die Luft mit einem intensi ven Aroma. Die Minze war leicht herauszuriechen, aber es gab noch andere Nuancen, die Ayla zu bestimmen versuchte. Ver mutlich diente die Minze dazu, einen unangenehmeren Geruch zu überdecken.
Zwei Gehilfen breiteten neben der Ersten eine schwere Le derbahn auf dem feuchten Steinboden aus. »Ayla und Jondalar, kommt doch her und macht es euch bequem«, sagte die massi ge Frau und zeigte auf die Lederdecke. »Ich habe etwas zu trinken für euch. Es ist noch nicht ganz fertig, aber ihr könnt euch schon einmal ausruhen.«
Die junge Frau, die mit dem Trank in der Kochschale be schäftigt war, stellte vier Becher bereit.
»Ayla war von den Wandmalereien recht angetan«, sagte Jo nokol, »und ich glaube, sie würde gern noch mehr davon se hen. Vielleicht wäre das für sie entspannender, als hier zu war ten, bis der Trank fertig ist.«
»Ja, das ist wahr«, sagte Ayla rasch. Sie war plötzlich sehr nervös, weil sie einen Absud trinken sollte, den sie nicht kann te. Sie wusste, dass er ihr helfen sollte, den Übergang in eine andere Welt zu vollziehen. Die Erfahrungen aber, die sie mit einem ähnlichen Trank gemacht hatte, waren nicht sonderlich angenehm gewesen.
Zelandoni musterte sie prüfend. Sie kannte Jonokol gut ge nug, um zu wissen, dass er den Vorschlag nicht ohne guten Grund gemacht hatte. Ihm war offenbar aufgefallen, dass irgendetwas die junge Frau bekümmerte, und es gab tatsächlich Anzeichen dafür.
»Gut, Jonokol. Geh und zeig ihr die Wandmalereien.«
»Ich würde gern mitkommen«, sagte Jondalar. Auch er wirk te angespannt. »Und vielleicht kann die Fackelträgerin uns leuchten.«
»Ja, natürlich«, sagte die Erste Gehilfin der Zweiten. Sie nahm die Fackel, die sie zuvor gelöscht hatte, und zündete sie an einer anderen wieder an.
»An der Wand hinter den Zelandonia sind einige sehr schöne Malereien«, sagte Jonokol, »aber ich möchte sie jetzt nicht stö ren. Stattdessen würde ich euch gern etwas zeigen, das sich dort drüben befindet.«
Er führte sie in einen Seitengang, der vom Hauptgang nach rechts abzweigte. Nach wenigen Schritten kamen sie zu den Darstellungen eines Rens und eines Pferdes.
»Stammt das auch von dir?«, fragte Ayla.
»Nein, von meiner Lehrerin. Sie war die Zelandoni der Zwei ten, vor Kimerans Schwester. Sie war

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