Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
Gewissheit größer, dass an seinem Herdfeuer Kinder zur Welt kämen.
Aber Marthona war bald mit Joharran schwanger, und als sie einen Sohn gebar, hatte es Joconan nicht mehr so eilig. Hinzu kam, dass Joconan bald nach der Geburt von Marthonas Sohn erkrankte. Anfangs merkte man es ihm nicht an, und er behielt es für sich. Bald wurde ihm klar, dass deine Mutter mehr als nur schön war, Jondalar. Sie war auch gescheit. Sie fand ihre Stärke darin, ihm zu helfen. Als er schwächer wurde, übernahm sie zunehmend seine Verpflichtungen als Anführer, und das machte sie so gut, dass die Menschen ihrer Höhle sie als Anführerin behalten wollten, als er starb.«
»Was für ein Mann war Joconan? Du sagtest, er sei mächtig gewesen. Ich finde, Joharran ist ein mächtiger Anführer. Für gewöhnlich gelingt es ihm, die Leute zu überzeugen, ihm zuzustimmen und zu tun, was er will«, entgegnete Jondalar. Ayla lauschte fasziniert. Sie hatte schon immer mehr über Marthona erfahren wollen, doch die ehemalige Anführerin redete nicht viel über sich.
»Joharran ist ein guter Anführer, aber auf andere Weise mächtig, als Joconan es war. Er ähnelt mehr Marthona als ihrem Gefährten. Joconan konnte manchmal einschüchternd sein. Er war eine eindrucksvolle Erscheinung. Die Leute stimmten ihm bereitwillig zu, hatten aber Probleme, sich ihm zu widersetzen. Ich glaube, manche hatten Angst davor, ihm zu widersprechen, wenngleich er niemanden bedrohte, soviel ich weiß. Manche sagten, er sei von der Mutter erwählt worden. Die Leute, insbesondere junge Männer, hielten sich gern in seiner Nähe auf, und junge Frauen warfen sich ihm an den Hals. Es heißt, zu der Zeit hätten fast alle jungen Frauen Fransen getragen und versucht, ihn zu umgarnen. Kein Wunder, dass er wartete, bis er älter wurde, bevor er sich verband.«
»Glaubst du, Fransen helfen einer Frau wirklich dabei, einen Mann für sich zu gewinnen?«, fragte Ayla.
»Das kommt wohl auf den Mann an«, erwiderte die Donier. »Manche glauben, wenn eine Frau Fransen trägt, will sie damit auf ihr Schamhaar hinweisen und ihre Bereitschaft, es zu entblößen. Wenn ein Mann leicht erregbar oder an einer bestimmten Frau interessiert ist, können Fransen ihn reizen, und er wird der Frau folgen, bis sie beschließt, ihn zu erobern. Aber ein Mann wie Joconan hatte seinen eigenen Kopf, und ich kann mir nicht vorstellen, dass er an einer Frau Gefallen fand, die meinte, Fransen tragen zu müssen, um einen Mann anzulocken. Das war ihm zu offensichtlich. Marthona trug keine Fransen, und es mangelte ihr nie an Aufmerksamkeit. Als Joconan sich für sie entschied und bereit war, die junge Frau aus der fernen Höhle ebenfalls zu nehmen, da die beiden wie Schwestern waren, stimmten alle zu. Die Zelandoni hingegen legte Widerspruch gegen die Doppelverbindung ein. Sie hatte versprochen, dass die Besucherin zu ihren Leuten zurückkehren würde, nachdem sie die Kenntnisse erworben hatte, die sie brauchte, um eine Zelandoni zu werden.«
Die Donier war eine gute Geschichtenerzählerin, und Ayla lauschte ihr ganz gebannt.
»Joconan war ein mächtiger Anführer. Unter seiner Führerschaft wuchs die Neunte Höhle stark an. Die Höhle war immer so groß gewesen, dass sie mehr Menschen als üblich aufnehmen konnte, aber nur wenige Anführer sind bereit, die Verantwortung für so viele zu tragen«, fuhr Zelandoni fort. »Als er starb, war Marthona von Trauer überwältigt. Eine Zeit lang wollte sie ihm sogar in die nächste Welt folgen, glaube ich, doch sie hatte ein Kind, und Joconan hatte eine große Lücke in der Gemeinschaft hinterlassen. Die musste ausgefüllt werden.
Die Menschen begannen, die Hilfe, für die ein Anführer zuständig ist, von ihr zu erbitten: Streitigkeiten schlichten, Besuche bei anderen Höhlen oder die Reise zum Sommertreffen planen, Jagden ansetzen und entscheiden, wie viel jeder Jäger sofort, aber auch für den nächsten Winter an die Höhle abgeben muss. Nachdem Joconan krank wurde, wandten sie sich zunehmend an Marthona, und sie gewöhnte sich daran, die Probleme zu lösen. Die Bedürfnisse der anderen und ihr Sohn hielten sie vermutlich am Leben. Nach einer Weile wurde sie als Anführerin anerkannt, und schließlich ließ ihre Trauer nach. Der Zelandoni vor mir erzählte sie jedoch, sie werde sich wohl nie wieder verbinden. Dann kam Dalanar zur Neunte Höhle.«
»Alle behaupten, er sei die große Liebe ihres Lebens gewesen«, warf Jondalar ein.
»Das war er. Für ihn hätte

Weitere Kostenlose Bücher