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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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gebacken hast. In die hast du auch etwas getan, wie ich bemerkte. Was hast du da in dem Beutel?«, fragte die Erste.
»Asche von Huflattichblättern«, erwiderte Ayla. »Sie schmeckt salzig, wenn man die Blätter erst trocknet und dann verbrennt. Noch lieber nehme ich Meersalz, wenn ich es bekommen kann. Die Mamutoi tauschten es ein. Die Losadunai leben in der Nähe eines Berges aus Salz und bauen es ab. Sie haben mir etwas davon zum Abschied geschenkt, und ich hatte immer noch ein bisschen, als wir hier eintrafen, aber inzwischen ist es aufgebraucht, daher benutze ich die Asche der Huflattichblätter, so wie Nezzie es gemacht hat. Huflattich hatte ich schon früher verwendet, aber noch nie die Asche.«
»Du hast auf deinen Reisen viel gelernt, und du hast viele Begabungen, Ayla. Mir war nicht klar, dass auch Kochen dazu gehört.«
Ayla wusste nicht, was sie sagen sollte. Sie hielt Kochen nicht für eine Begabung. Das machte man einfach. Direktes Lob bereitete ihr nach wie vor Unbehagen, und sie wusste nicht, ob sich das je ändern würde, daher reagierte sie nicht darauf. »Große flache Steine wie der sind schwer zu finden. Ich glaube, ich behalte ihn. Da Renner eine der Schleiftragen zieht, kann ich den Stein einpacken und muss ihn nicht tragen. Möchte jemand Tee?«
»Was für einen willst du machen?«, fragte Jondalar.
»Ich dachte, ich nehme das Wasser, in dem die Nesseln und Rohrkolben gekocht wurden, und gebe ein wenig Ysop dazu«, erwiderte Ayla.
»Das dürfte interessant schmecken«, meinte Zelandoni.
»Das Wasser ist noch warm und lässt sich leicht wieder erhitzen.« Ayla legte einige Kochsteine ins Feuer zurück.
Dann räumte sie ihre Sachen weg. Das Auerochsenfett, das sie zum Kochen benutzt hatte, wurde in einem gesäuberten Darm aufbewahrt. Um ihn zu schließen, drehte sie das Ende des Darms zusammen und legte ihn in einen steifen Rohlederbehälter zur Aufbewahrung von Fleisch und Fett. Aus dem Fett hatte man in siedendem Wasser einen geschmeidigen weißen Talg gemacht, der nicht nur zum Kochen, sondern auch als Lichtquelle verwendet wurde. Die Reste der Abendmahlzeit wurden in große Blätter gewickelt, verschnürt und mit dem Fleischbehälter an das Gestell aus den langen Schleifstangen gehängt.
Talg wurde als Brennstoff in die flachen Steinlampen gefüllt. Dochte ließen sich aus allem möglichen saugfähigen Material herstellen. Wenn man diese Lampen in der völligen Dunkelheit einer Höhe anzündete, war das Licht, das sie ausstrahlten, unvermutet hell. Sie würden sie am nächsten Morgen in der Höhle benutzen.
»Ich gehe zum Fluss, um unsere Schalen auszuwaschen. Soll ich deine auch mitnehmen, Zelandoni?«, fragte Ayla, gab heiße Steine in die Flüssigkeit, die daraufhin zischend und dampfend aufkochte, und fügte dann frische komplette Ysoppflanzen hinzu.
»Ja, das wäre nett.«
Als sie zurückkam, war ihr Becher bereits mit heißem Tee gefüllt. Jondalar hielt Jonayla hoch und brachte sie mit komischen Geräuschen und Grimassen zum Lachen. »Ich glaube, sie hat Hunger«, meinte er.
»Den hat sie fast immer.« Lächelnd nahm Ayla ihr Kind entgegen und setzte sich ans Lagerfeuer, den Becher mit heißem Tee in Reichweite.
Jondalar und Zelandoni hatten sich unterhalten, bevor die Kleine unruhig wurde, offenbar über seine Mutter, und nun nahmen sie das Gespräch wieder auf, sobald Jonayla gesättigt und zufrieden war.
»Ich kannte Marthona noch nicht sehr gut, als ich Zelandoni wurde, obwohl es immer Geschichten über sie gegeben hatte, Geschichten über ihre große Liebe zu Dalanar«, sagte die Erste. »Als ich Gehilfin der Zelandoni vor mir wurde, erzählte sie mir von den Beziehungen der Frau, die für ihre kompetente Führerschaft der Neunten Höhle bekannt war, damit ich die Situation verstand.
Joconan, ihr erster Gefährte, war ein mächtiger Anführer gewesen, und sie hatte viel von ihm gelernt. Aber am Anfang, so wurde mir erzählt, hatte sie ihn eher bewundert und geachtet denn geliebt. Ich hatte das Gefühl, dass sie ihn geradezu verehrt hatte, aber so drückte Zelandoni es nicht aus. Sie sagte, Marthona habe hart gearbeitet, um ihn zufriedenzustellen. Joconan war älter, und sie war seine schöne junge Frau, obwohl er damals bereit gewesen war, zwei Frauen zu nehmen, vielleicht sogar mehr. Er hatte bisher noch gezögert, sich zu verbinden, und wollte nun nicht mehr lange darauf warten, eine Familie zu haben, nachdem er sich durchgerungen hatte. Mit mehr als einer Gefährtin wäre die

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