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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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würdest du jetzt durch die nächste Welt reisen. Sie hat gerade mit einem ihrer Steine eine Hyäne erlegt.«
    Die Männer drehten sich um und sahen einen hochgewachsenen blonden Mann vor sich, der einen Speer in einer ebensolchen eigenartigen Vorrichtung hatte, mit denen auf sie gezielt wurde. Er hatte Zelandonii gesprochen, aber auch sein Akzent verriet ihnen, dass er von weit her kommen musste.
    »Lasst uns verschwinden«, sagte ein anderer Mann und rannte los.
»Fass ihn, Wolf!«, befahl Ayla.
Plötzlich flitzte ein großer Wolf, den sie bislang nicht gesehen hatten, hinter dem Mann her. Er packte dessen Fußgelenk und brachte den Mann zu Fall. Dann stellte er sich knurrend über ihn.
»Ist noch jemandem nach Weglaufen zumute?«, fragte Jondalar. Er betrachtete die vier Männer eingehend und beurteilte rasch die Situation. »Ich habe das Gefühl, dass ihr in dieser Gegend viel Ärger verursacht habt. Ich glaube, wir müssen euch zur nächsten Höhle bringen und hören, was die dazu meinen.«
Mit Wolf neben sich nahm er ihnen die Speere und Messer ab. Sie waren es nicht gewohnt, zu etwas gezwungen zu werden, doch als sie Widerstand leisteten, ließ Ayla den Wolf wieder auf sie los. Keiner von ihnen hatte Lust, gegen die knurrende Bestie anzugehen. Als sie sich in Bewegung setzten, trieb Wolf sie zusammen, zwickte sie in die Fersen und knurrte. Mit Ayla auf dem Rücken ihrer Stute auf der einen Seite und Jondalar auf seinem Hengst auf der anderen blieb ihnen nichts anderes übrig, als dorthin zu gehen, wohin man sie lenkte.
Unterwegs wollten zwei der Männer fliehen und liefen in unterschiedlichen Richtungen davon. Jondalars Speer zischte knapp am Ohr des Mannes vorbei, der anscheinend der Anführer war. Er blieb wie angewurzelt stehen. Aylas Speer verfing sich in einem lose hängenden Stoffzipfel an der Kleidung des anderen Mannes. Die Wucht brachte ihn aus dem Gleichgewicht, und er stürzte.
»Ich finde, wir sollten diesen beiden die Hände zusammenbinden, und den anderen beiden vielleicht auch«, sagte Jondalar. »Ich glaube nicht, dass sie den Menschen gegenübertreten wollen, die hier in der Nähe leben.«
Sie kehrten später zurück als erwartet. Die Sonne bot am westlichen Himmel ein Schauspiel aus verblassendem Purpurrot und Dunkelrot, als sie zu der Felsnische kamen, in der die Höhle lebte.
»Das sind sie!«, schrie eine Frau, als sie die Männer sah. »Das sind die, die mir Gewalt angetan und meinen Gefährten getötet haben, als er versuchte, sie daran zu hindern. Dann haben sie unsere Vorräte und Schlaffelle genommen und mich dort gelassen. Ich bin zu meiner Familie, aber ich war schwanger und habe das Kind verloren.«
»Wie seid ihr auf sie gestoßen?«, wollte Demoryn von Jondalar und Ayla wissen.
»Kurz bevor wir aufbrechen wollten, ging Ayla zu einer Baumgruppe an unserem Lagerplatz, plötzlich hörte ich sie nach Wolf und den Pferden pfeifen. Ich lief hin und stellte fest, dass sie sich gegen diese vier zur Wehr setzte. Als ich kam, hielten sich zwei von ihnen die Prellungen, die Ayla ihnen mit Steinen aus ihrer Schleuder zugefügt hatte«, berichtete Jondalar.
»Prellungen? Ist das alles? Sie hat eine Hyäne mit ihren Steinen getötet«, sagte Tivonan.
»Ich wollte sie nicht umbringen, sondern sie nur abwehren«, sagte Ayla.
»Auf dem Rückweg von unserer Großen Reise gab es ein paar junge Männer, die den Menschen auf der anderen Seite des Gletschers im Westen Schwierigkeiten machten. Sie hatten einer jungen Frau vor ihren ersten Riten Gewalt angetan. Ich habe mich gefragt, ob es sein kann, dass diese Männer Menschen hier in dieser Gegend belästigen«, sagte Jondalar.
»Sie haben viel mehr getan, als Menschen zu belästigen, und sie sind nicht jung. Das geht nun schon jahrelang, sie stehlen, vergewaltigen Frauen, bringen Menschen um, aber niemand konnte sie finden«, sagte Syralana.
»Die Frage ist, was fangen wir jetzt mit ihnen an?«, erkundigte sich Demoryn.
»Bringt sie zur Versammlung der Zelandonia«, schlug die Erste vor.
»Doch zunächst solltet ihr sie lieber festbinden. Sie haben auf dem Weg hierher schon versucht zu flüchten. Ich habe ihnen die Speere und Messer abgenommen, die ich finden konnte, aber vielleicht habe ich etwas übersehen. Und jemand sollte sie über Nacht bewachen. Wolf kann helfen«, bot Ayla an.
»Ja, du hast Recht. Diese Männer sind gefährlich.« Demoryn wandte sich wieder der Felsnische zu. »Die Zelandonia kann beschließen, was zu tun ist, aber man muss

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