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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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war. Ayla fragte sich, wie es Amelana wohl ging, und ob sie ihr Kind zur Welt bringen würde, bevor sie wieder aufbrachen. Es kann jeden Moment so weit sein, dachte sie und hoffte inständig, dass es ein normales, gesundes, fröhliches Kind würde.
    Das, wonach sie suchte, fand sie tatsächlich erst in der Nähe ihres letzten Lagerplatzes. Hier war aus dem Altarm des Flusses beinahe ein See entstanden, der den geeigneten Lebensraum für Wassersellerie und Schierling bot. Sie hielt das Pferd an und stieg ab. Wolf war anscheinend froh, Ayla ausnahmsweise einmal ganz für sich zu haben, und tollte ausgelassen herum, doch Ayla war nicht zum Spielen aufgelegt, daher begann er, den interessanten Gerüchen nachzugehen, die aus den kleinen Löchern und Hügeln kamen.
    Sie hatte ihr scharfes Messer und einen Grabstock dabei und füllte ihren Korb zunächst mit Wassersellerie. Dann grub sie mit einem neuen Werkzeug, das sie eigens für diesen Zweck hergestellt hatte, mehrere Schierlingspflanzen mit Wurzeln aus. Sie umwickelte sie mit langen Grashalmen und legte sie in einen anderen Korb, den sie ausschließlich für diese Pflanzen angefertigt hatte. Sie ließ ihn am Boden stehen, während sie den Wassersellerie in Winnies Tragekörbe lud, dann befestigte sie den getrennten Korb darüber. Sie pfiff nach Wolf und schlug den Weg flussaufwärts ein, denn sie hatte es eilig, zurückzukehren. An einer Stelle, wo der Fluss klar und sauber war, hielt sie an und füllte ihren Wasserbeutel auf. Dann erblickte sie ein trockenes Flussbett, das sich mit sprudelndem Wasser füllen würde, sobald der Regen einsetze. Die glatten, runden Steine im Flussbett waren ideal, und sie suchte sich sorgsam einige aus, um den Beutel für ihre Steinschleuder aufzufüllen.
    In der Nähe wuchsen Kiefern, und Ayla bemerkte kleine Hügel, die sich durch Nadeln und Zweige unter den Bäumen nach oben drückten. Nachdem sie die Schicht beiseitegeschoben hatte, fand sie darunter ein paar orangerote Pilze. Sie suchte weiter, bis sie ein ordentliches Häufchen Rotmilchlinge beisammen hatte. Diese Pilze waren essbar, hatten weißes, festes Fleisch mit leicht würzigem Geruch und Geschmack, doch nicht alle kannten sie. Ayla füllte einen dritten Korb damit. Dann stieg sie auf Winnie, pfiff nach Wolf und ritt zurück. Zwischendurch trieb sie die Stute zum Galopp an. Als sie auf dem Lagerplatz eintraf, waren gerade alle mit der Morgenmahlzeit beschäftigt. Ayla ging direkt zur Unterkunft der Zelandonia und trug zwei ihrer Körbe hinein. Nur die beiden Ersten waren dort.
    »Hast du gefunden, wonach du gesucht hast?«, fragte die
    Eine, Die Die Erste Ist.
»Ja«, antwortete Ayla. »Hier sind ein paar gute Rotmilch
linge mit einem etwas ungewöhnlichen Geschmack, den ich
sehr gern mag.« Dann zeigte sie ihnen den Korb mit Schierling. »Den habe ich noch nie probiert.«
»Das ist gut so. Ich hoffe, du tust es auch nie«, sagte die
füllige Frau.
»Draußen in Winnies Tragekörben ist eine große Ladung
Wassersellerie. Ich habe darauf geachtet, nichts durcheinanderzubringen.«
»Ich gebe sie denen, die kochen«, sagte Zelandoni die
Erste. »Wenn sie nicht ausgiebig gekocht werden, können sie ungenießbar sein.« Sie betrachtete Ayla eine Weile.
»Das alles ist dir unangenehm, nicht wahr?«
»Ja. Ich habe nie vorsätzlich etwas gesammelt, von dem
ich wusste, dass es schädlich ist. Vor allem, da ich weiß,
dass es jemandem verabreicht werden soll, um ihn zu tö
ten.«
»Aber wenn er weiterleben darf, wird er nur noch mehr
Schaden anrichten.«
»Ja, ich weiß. Trotzdem geht es mir dabei nicht gut.« »Das sollte es auch nicht«, sagte die Erste. »Du hilfst deinem Volk und nimmst die Bürde auf dich. Es ist ein Opfer,
aber dazu muss eine Zelandoni zuweilen bereit sein.« »Ich werde dafür sorgen, dass diejenigen sie bekommen,
die sie essen sollen«, sagte Zelandoni die Erste. »Das ist das
Opfer, das ich bringen muss. Das hier sind meine Leute,
und er hat ihnen lange genug geschadet.«
»Was ist mit seinen Kumpanen?«, fragte die Erste. »Einer von ihnen, Gahaynar, will wissen, was er als Wiedergutmachung leisten kann. Er behauptet, es tue ihm
leid«, antwortete Zelandoni die Erste. »Ich weiß nicht, ob er
einfach nur versucht, sich vor der Strafe zu drücken, die
unweigerlich auf ihn zukommt, oder ob er es ehrlich meint.
Lassen wir die Mutter entscheiden. Wenn er die Wurzel
nicht isst und überlebt, werde ich ihn gehen lassen. Für den
Fall, dass Balderan nicht isst und

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