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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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wurde, nur noch um Balderans Überfall auf Ayla und Jondalars rasche Abwehr, nicht um das daraus entstandene Handgemenge, das damit endete, dass drei Männer totgeschlagen wurden und womöglich ein vierter, obwohl Gahaynar sich noch ans Leben klammerte. Die Zelandonia mussten entscheiden, wie sie sich der Toten entledigen sollten. Sie wollten ihnen keinerlei Ehre erweisen, es würde keine Zeremonie stattfinden, aber sie wollten sicherstellen, dass die Geister der Toten der Großen Mutter zurückgegeben wurden. Am Ende brachten sie die Leichname in die Berge, wo sie den Aasfressern überlassen wurden.
    Die Besucher aus den nahe gelegenen Höhlen verbrachten noch ein paar weitere Tage in ihren Lagern auf der Wiese, doch nach und nach kehrten sie wieder zu ihrem normalen Alltag zurück, nachdem sich die Aufregung gelegt hatte. Sie würden viele Geschichten über die Besucher zu erzählen haben, über Die, Die Die Erste Ist, und ihre Gehilfin, der ein Wolf und Pferde gehorchen, die eine zweiköpfige Schlange fand und ihnen dabei half, Balderan loszuwerden. Doch die Darstellungen dessen, was mit Balderan und seinen Kumpanen geschehen war, würden eher unterschiedlich ausfallen, je nachdem, welche Rolle der Erzählende bei den Ereignissen gespielt hatte.
    Ayla wurde unruhig und konnte den Aufbruch kaum erwarten. Sie beschloss, das restliche Wisentfleisch zu dörren
- damit hätte sie etwas zu tun. Aus Holzstäben und Schnüren fertigte sie Trockenrahmen an und umgab sie ringsum mit qualmenden Feuern. Insekten wie Stechmücken wurden vom rohen Fleisch angelockt, in dem sie gern ihre Eier ablegten, woraufhin es verdarb. Der Rauch hielt sie fern und verlieh dem Fleisch zusätzlich eine gewisse Würze. Dann machte sich Ayla daran, die Wisentstücke in dünne Streifen zu schneiden. Kurz darauf gesellte Levela sich zu ihr, dann Jondecam und Jondalar. Jonayla wollte helfen, also zeigte Ayla ihr, wie sie das Fleisch schneiden musste, und wies ihr einen Abschnitt des Trockenrahmens zu, auf den sie ihre Streifen hängen konnte. Willamar und seine beiden Handelsburschen kamen gegen Mittag ins Lager und waren ziemlich aufgeregt.
    »Wir haben uns überlegt, von hier aus dem Fluss nach Süden zu folgen, bis wir ans Südliche Meer kommen«, sagte Willamar. »Nachdem wir den weiten Weg unternommen haben, wäre es schade, das Meer nicht zu sehen, und man hat uns gesagt, jetzt sei die Zeit für den Handel mit Muscheln. Dort gibt es viele von den kleinen runden und die hübschen langen Stoßzahnmuscheln, auch besonders schöne Kammmuscheln, habe ich gehört. Wir könnten welche für uns behalten und andere für den Tausch mit der Fünften Höhle verwenden.«
    »Was haben wir für die Muscheln zu bieten?«, fragte Jondalar.
»Darüber wollte ich mit dir sprechen. Meinst du, du könntest guten Feuerstein suchen und daraus Klingen und Speerspitzen herstellen, die wir gegen Muscheln eintauschen? Und vielleicht etwas von dem Fleisch, das du trocknest, Ayla?«, fragte Willamar.
»Woher weißt du, dass jetzt die Zeit zum Handeln ist, und von wem hast du das mit den Muscheln erfahren?«, fragte Levela.
»Ein Mann aus dem Norden ist gerade eingetroffen. Ihr müsst ihn kennenlernen. Er ist ebenfalls Händler, und er hat ein paar faszinierende Elfenbeinschnitzereien dabei«, erwiderte Willamar.
»Ich kannte einen Mann, der mit Elfenbein gearbeitet hat«, sagte Ayla etwas wehmütig.
Jondalar horchte auf. Diesen Elfenbeinschnitzer kannte er auch. Er war ein bemerkenswerter, begabter Künstler und der Mann, an den er Ayla beinahe verloren hätte. Bei dem Gedanken schnürte sich ihm immer noch die Kehle zu.
»Ich würde den Mann gern kennenlernen und mir seine Schnitzereien ansehen, und ich hätte auch nichts dagegen, ans Südliche Meer zu reisen. Wir können uns bestimmt etwas für den Handel überlegen. Was würde sich sonst noch dafür eignen?«, fragte er.
»Fast alles, was ordentlich gefertigt ist, aber vor allem nützliche Dinge«, antwortete Willamar.
»So wie Aylas Körbe«, sagte Levela.
»Wieso meine Körbe?«, fragte Ayla überrascht. »Das sind nur schlichte Körbe, nicht einmal verziert.«
»Genau deshalb. Sie sehen aus wie schlichte Körbe, bis man näher hinschaut«, erwiderte Levela. »Sie sind so gut angefertigt, ganz fest und glatt, und das Flechtwerk ist so ungewöhnlich. Die wasserdichten bleiben sehr lange so, die locker geflochtenen halten gut. Jeder, der etwas von Körben versteht, würde deine einem verzierten Korb, der nicht so gut

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