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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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verloren.« Ayla tat ihr Bestes, gefasst zu klingen.
»Unser Kind? Welches Kind? Jonayla war bei mir.«
»Das Kind, das in der Nacht begonnen wurde, als ich früh von der Felswand herabkam. Ich sollte mich wahrscheinlich glücklich schätzen, dass du in der Nacht nicht schon bei Marona warst, sonst hätte ich kein Kind gehabt, das ich opfern konnte«, sagte sie bitter.
»Du warst schwanger, als du berufen wurdest? Ach, Große Mutter!« Jondalar war voller Angst, wollte unbedingt verhindern, dass Ayla ging. Was konnte er sagen, damit sie blieb, damit sie mit ihm redete? »Ayla, ich weiß, du denkst, dass neues Leben auf die Art beginnt, aber du kannst dir nicht sicher sein.«
»Doch, Jondalar, das kann ich. Die Große Mutter hat es mir gesagt. Das war die Gabe, die ich im Tausch für das Leben meines Kindes erhalten habe.« Sie sagte das mit derart ergreifender, schmerzlicher Gewissheit, dass kein Platz für Zweifel blieb. »Ich dachte, wir könnten versuchen, ein anderes zu beginnen, aber wie ich sehe, hast du keine Zeit für mich.« Damit ging sie davon. Er blieb benommen zurück.
»O Doni, Große Mutter, was habe ich getan?«, rief Jondalar gequält. »Sie liebt mich nicht mehr, und das durch meine Schuld. Warum musste sie uns nur sehen?«
Er stolperte ihr nach, vergaß darüber seine Kleider. Als sie forteilte, fiel er auf die Knie und sah ihr hinterher. Wie dünn sie geworden ist, dachte er sich. Es muss so schwer für sie gewesen sein. Einige Gehilfen sterben. Und wenn Ayla nun gestorben wäre? Ich war nicht einmal da, um ihr beizustehen. Warum bin ich nicht bei ihr geblieben? Ich hätte wissen müssen, dass sie fast bereit ist, ihre Ausbildung war beinahe zu Ende, aber ich wollte zum Sommertreffen. Ich habe mir nicht überlegt, was mit ihr passieren könnte, ich habe nur an mich gedacht.
Als Ayla seinem Blick entschwand, sackte er vornüber, schloss die Augen und vergrub das Gesicht in den Händen, als wollte er nicht sehen, was er getan hatte.
»Warum habe ich mich auf Marona eingelassen?«, stöhnte er laut. Ayla hat sich mit niemandem gepaart als mir, dachte er, seit Ranec nicht mehr, seit wir die Mamutoi verlassen haben. Selbst bei Zeremonien und Feiern zu Ehren der Mutter, bei denen nahezu jeder einen anderen wählt, hat sie sich immer nur für mich entschieden. Die Leute haben darüber gesprochen. Wie viele Männer haben mich neidisch angesehen und gedacht, wie groß die Wonnen sein müssen, die ich ihr bereite, dass sie niemals einen anderen wählt.
»Warum musste Ayla uns sehen?«
Ich hätte nie gedacht, dass sie am helllichten Tag im Sommerlager eintreffen würde. Ich dachte, sie würde morgens losreiten und spät am Abend ankommen. Ich dachte, es wäre ungefährlich, tagsüber hierherzukommen. Ich wollte Ayla nicht verletzen. Sie hat genügend Schmerz erfahren. Und jetzt hat sie ein Kind verloren.
Wurde es wirklich in jener Nacht begonnen? Es war eine unglaubliche Nacht. Ich konnte es kaum fassen, als sie zur Schlafstatt kam und mich weckte. Wird es je wieder so sein? Sie sagte, die Mutter habe unser Kind gewollt. War es unser Kind? Im Tausch dafür hat Doni ihr eine Gabe geschenkt. Ayla hat von der Mutter eine Gabe bekommen? Die Mutter sagte ihr, es sei unser gemeinsames Kind.
»Hat Ayla mein Kind verloren?« Auf Jondalars Stirn erschienen die vertrauten Falten.
Warum ist sie hergekommen? Sie sagte, sie wolle ein neues Kind beginnen. Hat sie nach mir gesucht? Beim letzten Mal, als das Sommertreffen hier stattfand, sind wir immer zum Schwimmen an diese Stelle gegangen. Daran hätte ich denken müssen. Ich hätte nicht mit Marona herkommen dürfen. Gerade mit ihr nicht. Ich wusste doch, was Ayla empfinden würde, wenn sie es herausbekäme, deswegen habe ich Marona auch das Versprechen abgenommen, es ihr nie zu sagen.
»Warum musste sie uns sehen?«, flehte er die schweigenden Bäume an. »Habe ich mich daran gewöhnt, dass sie nie einen anderen wählt, und darüber vergessen, wie es damals für mich war?« Er erinnerte sich an den bitteren Schmerz und die Verzweiflung, die ihn gepackt hatten, als Ayla Ranec wählte. Ich weiß genau, was sie empfunden haben muss, als sie mich mit Marona sah, dachte er. Genau dasselbe wie ich, als Ranec ihr sagte, sie solle in seine Schlafstatt kommen, und sie zu ihm ging, aber damals wusste sie nicht, dass sie sein Ansinnen ablehnen durfte. Sie dachte, sie müsste zu ihm gehen. Wie würde ich mich fühlen, wenn sie jetzt einen anderen wählte?
Damals wollte ich sie

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