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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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erwartet. Sie haben mich auf einer Trage zur Höhle zurückgebracht, und die nächsten Tage sind sehr verschwommen.«
»Glaubst du, du könntest uns ein paar Dinge erklären?«
»Ich kann es versuchen.«
»Die Eiswände, von denen du sprachst - wenn ich mich recht erinnere, hast du uns einmal erzählt, du seist bei der Überquerung des Gletschers in eine Spalte gefallen. Wie durch ein Wunder seist du auf einem Sims gelandet, und Jondalar habe dich herausgezogen. Stimmt das?«, fragte die Erste.
»Ja. Er hat mir ein Seil zugeworfen und gesagt, ich solle es mir um die Taille binden. Das andere Ende hat er an seinem Pferd festgemacht. Renner hat mich herausgezogen«, stellte Ayla klar.
»Nur sehr wenige Menschen, die in eine Gletscherspalte stürzen, haben das Glück, wieder herauszukommen. Du bist damals dem Tod sehr nah gewesen. Dass Gehilfen bei ihrer Berufung die Erlebnisse, die sie der Geisterwelt nahebrachten, noch einmal durchleben, ist nicht ungewöhnlich. Wäre das eine mögliche Deutung der Eiswände?«, fragte die Erste.
»Ja.« Ayla betrachtete die füllige Frau nachdenklich. »Das hatte ich mir noch nicht überlegt, aber das könnte auch einiges andere erklären. Auf unserem Weg zu euch bin ich beim Überqueren eines reißenden Flusses fast gestorben, und ich bin mir sicher, dass ich da Attaroas Gesicht sah. Sie hätte mich bestimmt umgebracht, wenn Wolf mich nicht gerettet hätte.«
»Ich bin sicher, dass das einige Visionen erklärt. Obwohl ich die ganze Geschichte deiner Reise nicht gehört habe, aber die meisten hier kennen sie offenbar«, sagte die Zelandoni der Südland-Höhle. »Aber was hat es mit der schwarzen Leere auf sich? War das ein Hinweis auf das Lied von der Mutter, oder hat es eine andere Bedeutung? Du hast mir einen ganz schönen Schrecken eingejagt.« Einige lachten leise auf, andere lächelten über diese Bemerkungen, aber manche nickten auch zustimmend.
»Und was ist mit dem warmen Meer und den Lebewesen, die sich im Schlamm und in Bäumen eingraben? Das war alles überaus merkwürdig«, sagte jemand anderes. »Ganz zu schweigen von den vielen Mammuts und Rentieren, dem Wisent und den Pferden.«
»Bitte eine Frage nach der anderen«, mahnte die Erste. »Es gibt vieles, was wir alle gern wissen möchten, aber wir haben Zeit. Kannst du das alles deuten, Ayla?«
»Ich brauche es nicht zu deuten, ich weiß, was es ist«, antwortete Ayla. »Aber ich verstehe es nicht.«
»Und? Was ist es?«, fragte der Zelandoni der Dritten Höhle.
»Ich glaube, die meisten von euch wissen, dass die Frau, die ich während meiner Zeit beim Clan als Mutter betrachtete, eine Medizinfrau war. Sie brachte mir sehr viel über das Heilen bei. Sie hatte auch eine Tochter, und wir lebten alle zusammen am Herdfeuer ihres Bruders, er hieß Creb. Die meisten Menschen im Clan kannten ihn als den Großen Mog-ur. Ein Mog-ur ist ein Mann, der die Geisterwelt kennt, und der Große Mog-ur ist wie die Eine, Die Die Erste Ist, der mächtigste aller Mog-urs.«
»Dann war er also wie ein Zelandoni«, folgerte die Zelandoni der Südland-Höhle.
»In gewisser Hinsicht. Er war kein Heiler. Die Medizinfrauen sind die Heilerinnen, sie kennen die Wirkung der Pflanzen und ihre Verwendung, aber der Mog-ur ruft beim Heilen die Geisterwelt um Unterstützung an«, erklärte Ayla.
»Die zwei Bereiche sind getrennt? Ich habe sie immer für untrennbar gehalten«, sagte die Frau.
»Es wird euch vielleicht auch überraschen zu erfahren, dass nur Männer in Kontakt mit der Geisterwelt treten und Mog-urs werden durften, und nur Frauen konnten Heilerinnen sein, Medizinfrauen«, sagte Ayla.
»Das ist erstaunlich.«
»Ich weiß nicht, wie es bei den anderen Mog-urs war, aber der Große Mog-ur hatte eine ganz besondere Fähigkeit, wenn er die Geisterwelt anrief. Er konnte zu ihren Anfängen zurückgehen und anderen den Weg weisen. Einmal hat er sogar mich dorthin mitgenommen, obwohl das eigentlich verboten ist, und ich glaube, hinterher tat es ihm sehr leid. Danach hat er sich verändert, er hat etwas verloren. Ich wünschte, es wäre nie passiert.«
»Wie ist es dazu gekommen?«, fragte die Erste.
»Es gab eine Wurzel, die nur für eine ganz besondere Zeremonie mit allen Mog-urs beim Clan-Miething verwendet wurde. Sie musste auf eine ganz bestimmte Art zubereitet werden, die nur den Medizinfrauen von Izas Linie bekannt war.«
»Willst du damit sagen, dass sie auch Sommertreffen haben?«, fragte der Zelandoni der Elften.
»Nicht jeden Sommer, nur

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