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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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nur ein großer, kräftiger Mann, Echozar. Ich glaube, er ist ein ganz besonderes Kind.«
»Wo ist Jondalar?«, fragte Echozar unvermittelt. »Wollte er heute Abend nicht auch zu uns kommen?«
»Ich habe ihn gesehen, als er heute Nachmittag mit Jonayla zum Reiten ging. Er sagte, er sei verhindert.« Dalanar klang enttäuscht.
»Ich hatte mit ihr ausreiten wollen, aber die Versammlung der Zelandonia dauerte länger, als ich dachte«, sagte Ayla. Alle schauten auf ihre Stirn.
»Hat er auch gesagt, weshalb er verhindert ist?«, fragte Echozar.
»Ich weiß es nicht. Er sagte etwas von anderen Plänen und Versprechen, die er gemacht hätte, bevor Ayla eintraf.«
Aylas Magen verkrampfte sich wieder. Ich kann mir vorstellen, welche Versprechen das sind, dachte sie.
    Es war fast dunkel, als sich Ayla mit Jonayla und Wolf auf den Rückweg machte. Echozar begleitete sie, eine Fackel in der Hand.
    »Du siehst glücklich aus, Echozar«, sagte Ayla.
»Ich bin auch glücklich, obwohl ich immer noch nicht recht glauben kann, dass Joplaya meine Gefährtin ist. Manchmal wache ich mitten in der Nacht auf und sehe sie im Feuerschein einfach nur an. Sie ist so schön, und sie ist wunderbar. Herzensgut und verständnisvoll. Ich habe wirklich großes Glück, manchmal frage ich mich, womit ich sie überhaupt verdient habe.«
»Aber sie hat auch großes Glück, Echozar. Ich wünschte, wir wohnten näher beisammen.«
»Damit du Bokovan häufiger sehen könntest?« Er lächelte, sie sah seine weißen Zähne blitzen.
»Das stimmt, ich würde Bokovan gerne häufiger sehen, und dich und Joplaya auch, und alle anderen dazu«, erwiderte Ayla.
»Hast du dir einmal überlegt, mit uns mitzukommen und den Winter bei uns zu verbringen?«, fragte Echozar. »Du weißt, Dalanar sagt, du und Jondalar seid jederzeit willkommen.«
Stirnrunzelnd starrte Ayla in die Dunkelheit. Ja, natürlich, Jondalar, dachte sie. »Ich glaube nicht, dass Jondalar seine Lehrburschen sich selbst überlassen würde. Er hat ihnen eine gute Ausbildung versprochen, und der Winter ist die beste Zeit, um ihnen zu zeigen, wie sie ihre Technik verbessern«, sagte sie.
Echozar schwieg kurz. »Ich vermute, du würdest Jondalar nicht den Winter über allein lassen und uns ohne ihn besuchen wollen? Natürlich mit Jonayla und deinen Tieren?«, schlug er vor. »Joplaya liebt Bokovan sehr, aber sie würde sich freuen, dein kleines Mädchen bei sich zu haben. Sie und Bokovan sind oft bei Levela und haben sie näher kennengelernt.«
»Ich ... ich weiß nicht. Das habe ich mir eigentlich noch nie überlegt. Die Ausbildung zur Zelandoni hat mich vollauf beschäftigt ...«, sagte sie zögernd und sah sich nach ihrer Tochter um. Jonayla war ein Stück hinter ihnen zurückgeblieben. Wahrscheinlich hat sie am Wegesrand etwas gefunden, das sie ablenkt, dachte Ayla.
»Wir hätten nichts dagegen, noch eine Donier zu haben«, sagte Echozar.
Ayla lächelte, dann blieb sie stehen. »Jonayla, wo bleibst du denn?«
»Ich bin müde, Mutter«, jammerte das Mädchen. »Trägst du mich?«
Ayla nahm ihre Tochter auf den Arm und stützte sie auf der Hüfte ab. Es tat ihr gut, die Ärmchen um ihren Hals zu spüren. Jonayla hatte ihr gefehlt. Sie drückte die Kleine fest an sich.
Eine Weile gingen sie schweigend weiter, bis sie heisere Stimmen hörten. Dann bemerkten sie hinter dichtem Gebüsch den Schein eines Lagerfeuers. Es war kein ständiger Lagerplatz, wie Ayla beim Näherkommen erkannte. Durch die Sträucher hindurch sah sie mehrere Männer um das Feuer sitzen. Sie spielten offenbar und tranken etwas aus sehr kleinen Wasserbeuteln, die aus den Mägen kleiner Tiere gefertigt waren. Viele Männer kannte Ayla, einige gehörten zur Neunten Höhle, aber auch mehrere aus verschiedenen anderen Höhlen saßen dort.
Laramar war dabei, bekannt für das starke alkoholische Gebräu, das er aus praktisch allem herstellte, was sich zum Fermentieren eignete. Das Getränk war zwar nicht so exquisit wie die Weine, die Marthona herstellte, schmeckte aber nicht schlecht. Davon abgesehen machte Laramar so gut wie nichts und hatte es in seinem »Handwerk« zu einer gewissen Perfektion gebracht, doch er stellte das Barma in großen Mengen her, und viele Leute tranken regelmäßig zu viel davon, was zu Problemen führte. Ansonsten konnte sich Laramar eines Herdfeuers voll vernachlässigter Kinder rühmen sowie einer liederlichen Gefährtin, die seinem Trank allzu gerne zusprach. Ayla und die übrige Höhle kümmerten sich mehr um

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