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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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habe herausgefunden, dass das schon lange so geht. Und dann ... aber warum Marona?«
»Wie würde es dir denn gehen, wenn es eine andere Frau wäre?«
Ayla sah in ihren Becher. »Ich weiß es nicht.« Dann hob sie den Blick. »Warum ist er nicht zu mir gekommen, wenn er seine Bedürfnisse befriedigen wollte? Ich habe ihn nie abgewiesen. Nie.«
»Vielleicht ist das der Grund. Er wusste wohl, dass du müde warst oder völlig aufgingst in dem, was du gerade gelernt hast, und er wollte sich dir nicht aufdrängen, zumal er wusste, dass du ihn nicht abweisen würdest«, sagte Zelandoni. »Und dann gab es auch Zeiten, in denen du auf bestimmte Dinge verzichten musstest, wie Wonnen, Nahrung, sogar Wasser.«
»Aber warum gerade Marona? Wenn es eine andere Frau gewesen wäre, eine beliebige andere, dann hätte ich es verstehen können, glaube ich. Es hätte mir womöglich nicht gefallen, aber ich hätte es verstanden. Warum ausgerechnet diese Frau?«
»Vielleicht, weil sie sich ihm anbot?« Bei Aylas verwunderter Miene fuhr Zelandoni erklärend fort: »Alle wussten, dass du und Jondalar nie jemand anderen gewählt habt, Ayla, nicht einmal bei den Festen der Mutter. Vor seiner Großen Reise war Jondalar immer für alle Frauen offen gewesen. Sein Trieb war so stark, dass ihm selten eine Frau allein genügte. Als wäre er nie ganz befriedigt. Bis er mit dir zurückkam. Bald nach seiner Rückkehr hörten die Frauen auf, sich ihm zu nähern. Wer sich nicht bereit zeigt, dem bietet sich niemand an. Abgewiesen zu werden, gefällt den wenigsten Frauen. Aber Marona störte es nicht. Sie konnte jeden Mann haben, der ihr gefiel, eine Ablehnung betrachtete sie nur als Herausforderung. Und ich glaube, Jondalar wurde für sie zu einer besonderen Herausforderung.«
»Es ist mir unbegreiflich, wie wenig ich von ihm weiß.« Kopfschüttelnd trank Ayla einen Schluck Tee. »Zelandoni, er hat Laramar fast umgebracht. Sein Gesicht wird nie wieder aussehen wie früher. Wenn Danug nicht dazwischengegangen wäre - ich weiß nicht, ob Laramar noch am Leben wäre. Niemand sonst hätte Jondalar wegreißen können.«
»Ich hatte befürchtet, dass etwas in der Art passieren würde, wenn die Leute erst einmal erfuhren, welche Rolle der Mann beim Beginn von neuem Leben spielt. Aber mit so einer heftigen Reaktion hatte ich nicht gerechnet, schon gar nicht so bald.«
»Das verstehe ich nicht.« Ayla hatte die Stirn gerunzelt. »Ich hätte gedacht, die Männer würden sich freuen zu wissen, dass sie notwendig sind, damit neues Leben entsteht, ebenso notwendig wie die Frauen, und dass die Mutter sie aus diesem Grund geschaffen hat.«
»Sicher freut es sie auch, aber wenn sie einmal begriffen haben, was es wirklich bedeutet, werden die Männer wahrscheinlich sichergehen wollen, dass die Kinder ihres Herdfeuers mehr sind als nur die Kinder ihrer Gefährtin. Sie werden wissen wollen, ob die Kinder, die sie versorgen, auch wirklich von ihnen stammen.«
»Warum sollte das eine Rolle spielen? Das war doch bisher völlig gleichgültig. Die Männer haben sich immer um die Kinder ihrer Gefährtinnen gekümmert. Die meisten Männer haben sich gefreut, wenn ihre Gefährtinnen Kinder an ihr Herdfeuer gebracht haben. Warum sollten sie plötzlich nur noch die eigenen Kinder versorgen wollen?«, fragte Ayla.
»Es könnte zu einer Frage des Stolzes werden. Sie könnten ihrer Gefährtin und den Kindern gegenüber besitzergreifend werden«, antwortete die Erste.
Nachdenklich trank Ayla einen Schluck Tee. »Wie können sie sich sicher sein? Es ist ja die Frau, die das Kind zur Welt bringt. Von einem Kind kann ein Mann ohne jeden Zweifel nur wissen, dass es von seiner Gefährtin ist.«
»Sicher kann ein Mann nur sein, wenn eine Frau die Wonnen ausschließlich mit ihrem Gefährten teilt«, sagte Zelandoni. »Wie du, Ayla.«
Die Falten auf Aylas Stirn wurden noch tiefer. »Aber was ist mit den Festen der Mutter? Die meisten Frauen freuen sich darauf. Sie wollen die Mutter ehren und die Gabe der Wonnen mit mehr als einem Mann teilen.«
»Ja, das geht den meisten Frauen so, und den meisten Männern. Das bringt etwas Aufregung in ihr Leben. Aber die meisten Frauen wollen auch einen Gefährten, der ihnen hilft, die Kinder zu versorgen«, sagte Zelandoni.
»Manche Frauen haben keinen Gefährten. Ihre Mutter hilft ihnen, ihre Tanten und Brüder unterstützen sie, vor allem mit Neugeborenen. Die ganze Höhle hilft den Frauen, sich um ihre Kinder zu kümmern. Für Kinder sind immer alle

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