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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Beine auseinander und stieß sein geschwollenes Organ in sie. Jondalar erkannte ihn. Laramar! Wie gebannt von dem Anblick und unfähig, sich zu bewegen, sah Jondalar, wie der Mann sich auf und ab bewegte, vor und zurück in unerbittlichem Rhythmus. Laramar!
Der dreckige, betrunkene, nichtsnutzige, hinterhältige Laramar! Mit ihm, Jondalar, wollte Ayla nicht einmal reden,
aber mit Laramar paarte sie sich. Aber sie wollte nicht, dass
er, Jondalar, sie liebte und die Wonnen mit ihr teilte. Sie
wollte nicht, dass er ein Kind mit ihr begann.
Und wenn Laramar nun ein Kind mit ihr beginnt? Blut schoss ihm in den Kopf, in seinem flammenden Nebel konnte er nichts anderes wahrnehmen als Laramar, der
auf Ayla lag, auf seiner Gefährtin, und unablässig in sie hineinstieß. Von blinder, rasender Wut gepackt, brüllte Jondalar: »ER MACHT MEIN KIND!«
Mit drei großen Schritten war er bei dem Paar angelangt.
Er riss Laramar von Ayla, drehte ihn zu sich und hieb dem
überraschten Mann die Faust ins Gesicht. Halb bewusstlos
sackte Laramar zu Boden. Er wusste nicht, wer ihn geschlagen hatte, er wusste nicht einmal, was überhaupt passiert
war.
Jondalar drosch immer weiter in wildem Wahn aus Eifersucht und Hass auf Laramar ein, schlug und prügelte ihn
und konnte nicht aufhören. Seine Stimme war heiser vor
Zorn, stieg gellend in die Höhe, während er schrie: »Er
macht mein Kind! Er macht mein Kind!« Und immer wieder: »Er macht mein Kind!«
Einige Männer versuchten, ihn fortzuziehen, aber er
schüttelte sie ab. In seiner wahnsinnigen Wut besaß er geradezu übermenschliche Kräfte. Mehrere andere wollten
dazwischengehen, doch in seiner Wildheit war Jondalar
nicht aufzuhalten.
Als er ausholte, um erneut mit der Faust in das blutige
Fleisch zu schlagen, packte eine gewaltige Hand ihn am
Handgelenk. Sosehr er sich auch wehrte, er wurde unerbittlich von dem Bewusstlosen fortgeschleppt, der wie tot am
Boden lag. Jondalar wand sich mit aller Kraft, um sich aus
dem Griff der zwei Hände zu befreien, doch es gelang ihm
nicht.
Während Danug ihn festhielt, rief Zelandoni: »Jondalar!
Jondalar! Hör auf! Du bringst ihn noch um!«
Am Rand seines Bewusstseins nahm er die Stimme der
Frau wahr, die er früher einmal als Zolena gekannt hatte,
und erinnerte sich, ihretwegen einmal einen jungen Mann
verprügelt zu haben. Dann nahm er nichts mehr wahr.
Während mehrere Zelandonia zu Laramar eilten, nahm der
rothaarige Riese Jondalar wie ein Kleinkind auf den Arm
und trug ihn davon.
    Z elandoni reichte Ayla einen der sehr fest geflochtenen Binsenbecher, die eigens für das Fest hergestellt worden waren, gefüllt mit einem heißen, entspannenden Kräutertee. Einen weiteren Becher stellte sie auf einen niedrigen Tisch, dann setzte sie sich auf den ausladenden Schemel neben Aylas Hocker. Die beiden Frauen waren allein in der großen Zelandoniahütte, bis auf den Bewusstlosen, der in der Nähe auf einer Schlafstatt lag, das Gesicht mit weichen Häuten bedeckt, damit die heilenden Umschläge nicht verrutschten. Mehrere Lampen hüllten den Verletzten in einen warmen Lichtschein, zwei weitere brannten auf dem niedrigen Tisch mit den Teebechern.
    »So habe ich ihn nie erlebt«, sagte Ayla. »Warum hat er das getan, Zelandoni?«
»Weil du mit Laramar zusammen warst.«
»Aber es war das Fest der Mutter. Ich bin jetzt eine Zelandoni. Bei Festen, mit denen die Mutter geehrt wird, soll ich doch die Gabe der Mutter teilen, oder nicht?«, fragte Ayla.
»Bei den Festen der Mutter soll jeder sie ehren, und das hast du auch immer getan, aber noch nie mit jemand anderem als mit Jondalar«, sagte die Erste.
»Dass ich es noch nie mit einem anderen Mann getan habe, hat doch nichts zu sagen. Schließlich hat Jondalar sich mit Marona gepaart«, gab Ayla zurück. Zelandoni entging der rechtfertigende Unterton in ihrer Stimme nicht.
»Ja. Aber da standest du nicht zur Verfügung. Du weißt doch, dass Männer oft die Gabe der Wonnen mit anderen Frauen teilen, wenn ihre Gefährtinnen nicht da sind, oder nicht?«, fragte die Eine, Die Die Erste Ist.
»Ja, natürlich.« Ayla wandte den Blick ab und trank einen Schluck aus ihrem Becher.
»Stört es dich, dass Jondalar sich eine andere Frau gesucht hat, Ayla?«
»Seitdem ich ihn kenne, hat er nie eine andere gewählt.« Ayla sah Zelandoni ernst an. »Wieso weiß ich so wenig von ihm? Wie konnte er so etwas nur tun? Wäre ich nicht dabei gewesen, ich würde es nicht glauben. Zuerst trifft er sich heimlich mit Marona ... und ich

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