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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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mich, jetzt auch förmlich als Großmutter der Kinder meiner Söhne anerkannt zu werden«, sagte Marthona. »Obwohl ich mich immer schon als Großmutter gefühlt habe. Und auch wenn ich dich, Ayla, schon lange als meine Tochter betrachte, freue ich mich, dass Folara endlich einen Mann gefunden hat, mit dem sie sich verbinden will, und ich vielleicht noch einen Enkel bekomme, ehe ich durch die nächste Welt reise.«
Sie ergriff Aylas Hand. »Ich möchte dir noch einmal danken, dass du diesen Männern gesagt hast, sie sollen mich abholen.« Sie schenkte Hartalan und einigen anderen, die ihr als Träger gedient hatten und seitdem oft in der Nähe ihrer Hütte anzutreffen waren, ein Lächeln. »Nur eine Frau kann nachvollziehen, dass eine Mutter bei ihrer Tochter sein muss, wenn sie sich überlegt, eine Verbindung einzugehen.«
»Alle haben sich gefreut, als ich sagte, es ginge dir so gut, dass du vielleicht doch noch kommen könntest, Marthona. Du hast allen sehr gefehlt.«
Marthona mied das Thema von Jondalars auffälliger Abwesenheit und dem möglichen Grund dafür, obwohl es sie bekümmerte, dass ihr Sohn wieder einmal die Selbstbeherrschung verloren und einen anderen Menschen schwer verletzt hatte. Außerdem machte sie sich Sorgen um Ayla. Mittlerweile kannte sie die junge Frau recht gut und wusste, wie gekränkt sie war, auch wenn sie sich ihren Kummer kaum anmerken ließ.
»Zelandoni hat mich gebeten, sie zur Zelandoniahütte zu begleiten«, sagte Ayla. »Sie will mit mir über ein paar Dinge reden. Kannst du Jonayla mit dir zurücknehmen, Marthona?«
»Gerne. Die Kleine hat mir gefehlt, obwohl ich vermute, dass Wolf sie besser behütet als ich.«
»Kommst du heute Nacht zu mir zum Schlafen, Mutter?«, fragte Jonayla zaghaft.
»Natürlich«, sagte Ayla. »Ich muss nur ein bisschen mit Zelandoni reden.«
»Schläft Jonde heute Nacht auch bei uns?«
»Das weiß ich nicht, Jonayla. Wahrscheinlich hat er zu viel zu tun.«
»Warum hat er mit den Männern in der Randhütte immer so viel zu tun, dass er nicht bei uns schlafen kann?«, fragte die Kleine.
»Manchmal sind Männer einfach zu sehr beschäftigt«, sagte Marthona. Sie merkte, dass Ayla mühsam um Fassung rang. »Geh du mit Zelandoni voraus, Ayla, wir sehen uns später. Jetzt komm, Jonayla, wir sollten uns bei allen für das wunderschöne Fest bedanken. Und wenn du magst, kannst du dich dann zu mir auf die Trage setzen, und wir lassen uns gemeinsam zurückbringen.«
»Ja, darf ich?« Jonayla war begeistert, dass immer ein paar junge Männer in der Nähe waren, die Marthona jederzeit dorthin trugen, wohin sie wollte, vor allem, wenn es etwas weiter entfernt war.
Auf dem Weg zur Zelandoniahütte unterhielten sich Ayla und Zelandoni angeregt über die Versammlung und was sie unternehmen könnten, um eine geneigtere Einstellung gegenüber den Veränderungen zu bewirken, die die Gabe der Kenntnis mit sich brachte. Trotzdem hatte Zelandoni den Eindruck, dass die junge Frau sehr niedergedrückt war, obwohl sie es wie üblich gut zu überspielen verstand.
Sobald sie die Hütte erreichten, erhitzte Zelandoni Wasser für einen Tee. Laramar lag nicht mehr auf seiner Schlafstatt, offenbar hatte man ihn bereits ins Lager der Fünften Höhle gebracht. Als der Tee fertig war, führte sie Ayla in einen ruhigen Bereich, wo einige Hocker standen. Die Erste verwarf den Gedanken, Ayla nach ihren Sorgen zu fragen. Sie glaubte zu ahnen, was die junge Frau quälte. Die Donier kam zu dem Schluss, es wäre besser, Ayla von ihren Gedanken abzulenken und über etwas völlig anderes zu reden.
»Ich weiß nicht, ob ich dich damals richtig verstanden habe, Ayla ... ich meine, Zelandoni der Neunten Höhle, aber ich glaube, du sagtest, du hättest noch etwas von den Wurzeln, die der Zelandoni deines Clans - wie nennst du ihn? Mogor? - bei seinen besonderen Zeremonien verwendete. Stimmt das?«
»Der Clan dieser Gegend nennt ihn Mogor, aber wir sagten immer Mog-ur. Und ja, ich habe noch etwas von den Wurzeln, und sie sind bestimmt noch gut. Wenn man sie richtig aufbewahrt, werden sie mit dem Alter immer stärker. Iza erzählte mir, dass sie ihre die ganzen sieben Jahre von einem Clan-Miething zum nächsten aufhob, manchmal sogar noch länger«, sagte Ayla.
»Es interessiert mich, was du über die Wurzeln erzählst. Auch wenn mir bewusst ist, dass sie gefährlich sein können, wäre ein kleines Experiment vielleicht doch eine wertvolle Erfahrung.«
»Ich weiß nicht«, sagte Ayla zögerlich.

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