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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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ihre persönlichsten Gedanken geäußert hatten, die im Widerspruch zu den Sitten und Überzeugungen der Zelandonii standen.
»Übrigens, habt ihr gehört, dass Marona sich wieder verbinden will?«, sagte Danug, um das Thema zu wechseln.
»Ach wirklich?«, fragte Jondalar. »Wann?«
»In einigen Tagen, bei den späten Hochzeitsriten, bei denen sich auch Folara und Aldanor verbinden«, sagte Proleva, die gerade in die Hütte kam. Joharran folgte ihr.
»Das weiß ich von Aldanor«, sagte Danug.
Begrüßungen wurden ausgetauscht, die Frauen umarmten sich, und der Anführer der Neunten Höhle bückte sich, um mit seiner Wange über Aylas zu streifen. Niedrige Hocker wurden an ihre Schlafstatt gezogen.
»Und mit wem knüpft sie den Knoten?«, fragte Ayla, nachdem alle Platz genommen hatten.
»Mit einem Bekannten von Laramar, der mit ihm und einigen anderen in der Randhütte wohnte, die jetzt unbenutzt ist«, antwortete Proleva. »Niemand kennt ihn, aber meines Wissens ist er ein Zelandonii.«
»Er ist Angehöriger einer Gruppe von Höhlen, die westlich von hier am Großen Fluss lebt. Nach allem, was ich bisher hörte, kam er zu unserem Sommertreffen, weil er jemandem eine Nachricht überbringen sollte, und beschloss zu bleiben. Ich weiß nicht, ob er die anderen vorher schon kannte, aber offenbar hat er sich mit Laramar und den Männern in seinem Kreis gut verstanden«, sagte Joharran.
»Ich glaube, ich weiß, wer es ist«, meinte Jondalar.
»Seit sie die Randhütte verlassen haben, ist er im Lager der Fünften Höhle, wo auch Marona wohnt. Da hat er sie kennengelernt«, erzählte Proleva.
»Ich hätte nicht gedacht, dass Marona sich noch einmal verbinden will, und er kam mir sehr jung vor. Warum hat sie ihn wohl gewählt?«, fragte Jondalar.
»Vielleicht hatte sie keine andere Wahl«, sagte Proleva.
»Aber alle sagen doch, sie ist so schön, dass sie fast jeden haben kann, den sie will«, sagte Ayla.
»Für eine Nacht, aber nicht als Gefährten«, warf Danug ein. »Ich höre die Leute doch reden. Die Männer, mit denen sie früher verbunden war, berichten wenig Gutes über sie.«
»Und sie hat auch nie ein Kind bekommen«, gab Proleva zu bedenken. »Manche sagen, sie könnte gar nicht schwanger werden. Dadurch ist sie für einige Männer wenig attraktiv, aber ich denke, für ihren zukünftigen Gefährten tut das nichts zur Sache. Sie geht mit ihm zu seiner Höhle.«
»Ich glaube, ich habe ihn kurz gesehen«, sagte Ayla, »als ich eines Abends mit Echozar vom Lagerplatz der Lanzadonii zurückkam. Ich kann nicht behaupten, dass er mich besonders beeindruckt hat. Warum ist er aus der Randhütte ausgezogen?«
»Das sind sie alle, nachdem ihre Habseligkeiten verschwunden waren«, antwortete Joharran.
»Etwas in der Art habe ich auch gehört, aber damals habe ich nicht allzu viel darauf geachtet«, sagte Jondalar.
»Jemand hat Sachen weggenommen?«, fragte Ayla.
»Jemand hat persönliche Habseligkeiten von nahezu allen Männern genommen, die in der Randhütte wohnten«, erklärte Joharran.
»Warum sollte jemand so etwas tun?«, fragte Ayla.
»Ich weiß nicht. Aber Laramar war ziemlich wütend, als er feststellte, dass ein Satz neuer Winterkleidung, den er gerade eingetauscht hatte, verschwunden war, ganz zu schweigen von seinem Tragegestell und dem Großteil seines Barmas. Einem anderen Mann fehlte ein Paar neuer Fäustlinge, einem dritten ein gutes Messer, und beinahe alle Nahrungsmittel waren weg«, sagte Joharran.
»Weiß jemand, wer das war?«, erkundigte sich Jondalar.
»Zwei Leute sind fort, Brukeval und Madroman«, sagte Joharran. »Soweit wir alle wissen, ist Brukeval ohne Gepäck weggegangen. Die anderen Männer, die in seiner Randhütte wohnten, haben das bestätigt. Später war so gut wie alles verschwunden, ebenso wie Madromans Sachen.«
»Ich habe gehört, wie Zelandoni jemandem erzählte, Madroman habe die heiligen Gegenstände, die er als Gehilfe bekam, nicht zurückgegeben«, sagte Proleva.
Plötzlich fiel es Ayla wieder ein. »Ich habe Madroman fortgehen sehen!«
»Wann?«, wollte Joharran wissen.
»An dem Tag, an dem die Neunte Höhle gemeinsam mit den Lanzadonii ein Fest feierte. Ich war die Einzige, die auf unserem Lagerplatz war, und verließ gerade die Hütte. Er warf mir einen derart hasserfüllten Blick zu, dass ich es regelrecht mit der Angst zu tun bekam. Er schien in großer Eile. Ich weiß noch, dass mir irgendetwas an ihm merkwürdig vorkam. Dann ist mir klargeworden, dass ich ihn fast immer nur in

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