Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
Vom Netzwerk:
sollst wissen, ich liebe nur dich.«
»Ich weiß, dass du mich liebst, Jondalar«, sagte Ayla. »Alle hier beim Sommertreffen wissen, dass du mich liebst. Ich wäre nicht mehr hier, wenn du mich nicht liebtest. Und trotz allem, was Danug gesagt hat, solltest du jemals das Bedürfnis haben, auch wenn du es einfach nur willst, kannst du dich jederzeit mit einer anderen Frau paaren, Jondalar. Ich hasse nicht einmal mehr Marona. Ich werfe ihr nicht vor, dass sie dich haben will. Welche Frau würde dich nicht wollen? Die Gabe der Wonnen zu teilen, bedeutet nicht, dass man sich liebt. Durch sie entstehen Kinder, aber keine Liebe. Durch die Liebe werden die Wonnen vielleicht noch schöner, aber wenn man jemanden liebt, was macht es dann, wenn man sich ab und zu mit jemand anderem paart? Das Paaren dauert ein paar Momente, wie könnte das wichtiger sein als Liebe, die ein Leben währt? Selbst beim Clan diente das Paaren nur dem Zweck, das Bedürfnis des Mannes zu stillen. Du würdest doch nicht erwarten, dass ich unseren Knoten löse, bloß weil du mit einer anderen Frau zusammen warst, oder?«
Danug lachte. »Wenn das ein Grund wäre, müssten alle den Knoten lösen. Die Menschen freuen sich auf die Feste zu Ehren der Mutter, um bisweilen die Wonnen mit jemand anderem zu teilen. Ich habe gehört, dass Talut sich bei Festen noch immer mit sechs Frauen nacheinander paaren kann. Mutter sagt immer, bei solchen Gelegenheiten hätte sie wenigstens die Chance herauszufinden, ob ein anderer Mann es ihm gleichtun kann. Aber das konnte bislang keiner.«
»Talut ist als Mann besser als ich«, sagte Jondalar. »Früher einmal vielleicht, aber jetzt habe ich nicht mehr solche Ausdauer. Und um ehrlich zu sein, auch nicht mehr den Wunsch.«
»Vielleicht wird das auch einfach nur erzählt«, meinte Danug. »Wenn ich es mir recht überlege, habe ich ihn nie mit einer anderen Frau als mit meiner Mutter gesehen. Er verbringt viel Zeit mit den anderen Anführern, und sie ist sehr beschäftigt mit Treffen und Besuchen bei Verwandten und Freunden. Ich glaube, die meisten Leute erzählen einfach gerne Geschichten.«
Eine Weile herrschte Stille, die drei betrachteten einander. Dann brach Danug das Schweigen. »Ich würde den Knoten deswegen nicht lösen, aber um ehrlich zu sein, wäre es mir lieber, wenn meine Gefährtin mit keinem anderen Mann als mit mir die Wonnen teilt.«
»Auch bei Festen zu Ehren der Großen Erdmutter nicht?«, fragte Jondalar.
»Ich weiß, dass wir bei solchen Festen alle die Mutter ehren sollen, aber wie soll ich wissen, ob die Kinder, die meine Gefährtin an mein Herdfeuer bringt, meine sind, wenn sie die Wonnen mit einem anderen teilt?«, fragte Danug.
Ayla sah zwischen den beiden Männern hin und her, dann kamen ihr die Worte der Ersten in den Sinn. »Wenn jetzt ein Mann die Kinder liebt, die eine Frau an sein Herdfeuer bringt, warum sollte sich das ändern, wenn er weiß, wer sie begonnen hat?«
»Vielleicht hast du Recht, aber ich würde mir dennoch wünschen, dass es meine sind«, sagte Danug.
»Wenn du ein Kind beginnst, wird es dadurch deines? Würdest du es besitzen, wie einen Gegenstand?«, fragte Ayla. »Würdest du ein Kind, das du nicht besitzt, nicht lieben, Danug?«
»Ich meine >meines< nicht im Sinn von besitzen, sondern >meines< in dem Sinn, dass das Kind von mir stammt.« Danug versuchte angestrengt, seinen Standpunkt zu erläutern. »Wahrscheinlich würde ich mit der Zeit jedes Kind meines Herdfeuers lieben, auch eines, das nicht von mir stammt oder nicht einmal von meiner Gefährtin. Ich habe Rydag wie einen Bruder geliebt, mehr als einen Bruder, und er war weder Taluts noch Nezzies Kind. Aber ich würde gerne wissen, ob ein Kind meines Herdfeuers von mir begonnen wurde. Eine Frau braucht sich keine Gedanken darüber zu machen. Sie weiß es einfach.«
»Ich verstehe, was Danug meint, Ayla. Ich bin froh zu wissen, dass Jonayla von mir stammt. Und jeder weiß, dass sie von mir stammt, weil allen bekannt ist, dass du nie einen anderen Mann als mich gewählt hast. Wir haben bei Festen immer die Mutter geehrt, aber wir haben immer einander gewählt.«
»Ich weiß nicht, ob es dir so wichtig wäre, eigene Kinder zu haben, wenn du bei der Geburt dieselben Schmerzen hättest wie deine Gefährtin«, sagte Ayla. »Manche Frauen würden sich freuen, wenn sie nie Kinder bekommen müssten. Nicht viele, aber einige.«
Die Männer tauschten einen Blick, aber keiner von ihnen sah zu Ayla, peinlich berührt, dass sie

Weitere Kostenlose Bücher