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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Ayla.
»Wo ist Tremeda? Das sind ihre Kinder, sie hat sich um sie zu kümmern«, sagte Laramar.
»Sie ist dir hinterhergelaufen«, sagte Jondalar.
»Dann ist sie diejenige, die sie verlassen hat, nicht ich«, verteidigte sich Laramar.
»Sie sind die Kinder deines Herdfeuers, also bist du für sie verantwortlich«, gab Jondalar angewidert zurück und hatte Schwierigkeiten, seine Wut im Zaum zu halten. »Du hast sie ohne Behausung zurückgelassen.«
»Sie hatten ja das Reisezelt.«
»Das Leder deines Reisezeltes war morsch. Nachdem es durchnässt war, fiel es auseinander«, sagte Ayla. »Sie hatten auch nichts zu essen, dabei sind die Kleinsten noch kaum über das Säuglingsalter hinaus!«
»Ich dachte, Tremeda würde ihnen was zu essen holen«, brummte Laramar.
»Und du fragst dich, warum du den niedrigsten Rang hast«, entfuhr es Jondalar voller Verachtung und Abscheu.
Wolf merkte, dass etwas ernsthaft Verstörendes zwischen den Menschen seines Rudels und dem Mann vorging, den er nicht leiden konnte. Er rümpfte die Nase und knurrte Laramar an, der einen Satz rückwärts machte, um aus der Reichweite des Tieres zu kommen.
»Was fällt dir ein, mir zu sagen, was ich zu tun habe?« Laramar wurde immer aggressiver. »Ich sollte nicht den niedrigsten Rang haben. Daran bist nur du schuld, Jondalar. Du bist derjenige, der auf einmal mit einer fremden Frau von einer Großen Reise zurückkam, und du hast dich mit deiner Mutter verschworen, diese Fremde über mich zu stellen. Ich bin hier geboren, sie nicht. Sie sollte in der Rangordnung ganz unten stehen. Manche halten sie für etwas Besonderes, aber wer bei den Flachschädeln gelebt hat, ist nichts Besonderes. Sie ist ein Scheusal, und ich bin nicht der Einzige, der das denkt. Ich muss mir von dir nichts bieten lassen, Jondalar, und brauche mir deine Beleidigungen nicht anzuhören.« Laramar machte kehrt und stapfte davon.
Ayla und Jondalar sahen sich an, nachdem Laramar verschwunden war. »Ist das wahr, was er sagt?«, fragte Ayla. »Sollte ich in der Rangordnung ganz unten stehen, weil ich eine Fremde bin?«
»Nein«, antwortete Willamar. »Du hast deinen eigenen Brautpreis mitgebracht. Allein durch dein Hochzeitsgewand würdest du in jeder Höhle, für die du dich entscheidest, zu denen mit dem höchsten Rang zählen, aber du hast dir aus eigener Kraft Achtung und Ansehen erworben. Selbst wenn du als Fremde von niederstem Rang begonnen hättest, wärst du das nicht lange geblieben. Lass dich von Laramar nicht verunsichern, jeder weiß, welchen Status er hat. Die Kinder sich selbst zu überlassen, ohne Nahrung und Unterkunft, beweist das einmal mehr.«
Als sich die Erbauer der kleinen Sommerbehausung bereitmachten, in ihre eigene Hütte zurückzukehren, berührte Bologan Jondalar am Arm. Der drehte sich um, und Bologan senkte den Blick. Sein Gesicht lief rot an, was selbst im Feuerschein zu sehen war.
»Ich ... äh ... wollte nur sagen, das ist die beste Sommerhütte, die wir je hatten«, rang sich Bologan ab und verschwand dann rasch im Inneren.
Auf dem Rückweg sagte Willamar leise: »Ich glaube, Bologan hat versucht, dir zu danken, Jondalar. Ich weiß nicht, ob er sich vorher schon einmal bei jemandem bedankt hat. Vermutlich weiß er gar nicht, wie das geht.«
»Da könntest du Recht haben, Willamar. Aber er hat es gut gemacht.«
Der Morgen dämmerte klar und strahlend herauf, und nach der Morgenmahlzeit und einer kurzen Überprüfung, ob es den Pferden gutging, waren Ayla und Jondalar erpicht darauf, zum Hauptlagerplatz zu gehen. Ayla hüllte Jonayla in ihre Tragedecke und setzte sie sich auf die Hüfte, dann gab sie Wolf ein Zeichen, mit ihr zu kommen, und machte sich auf den Weg. Man musste ein ganzes Stück laufen, aber das machte Ayla nichts aus. Und es gefiel ihr, einen Platz zu haben, der etwas abseits lag, wenn ihr nach Abgeschiedenheit zumute war.
Die Leute begrüßten sie, sobald sie ihrer ansichtig wurden, und Ayla war froh, dass sie so viele erkannte, ganz anders als im Sommer zuvor, als ihr die meisten fremd gewesen waren und sie selbst jene, denen sie vorgestellt worden war, nicht näher kennenlernte. Obwohl die meisten Höhlen sich darauf freuten, jedes Jahr bestimmte Freunde und Verwandte zu sehen, war die Zusammensetzung der Höhlen von Jahr für Jahr unterschiedlich, da regelmäßig der Ort für das Sommertreffen gewechselt wurde und andere Zelandonii-Gruppen es genauso hielten.
Ayla sah einige Menschen, von denen sie sicher war, ihnen noch nie

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