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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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aber das Mädchen lernte rasch, als Ayla es ihr zeigte. Die neunjährige Trelara und der siebenjährige Lavogan versuchten auch zu helfen, nachdem sie Anweisungen erhalten hatten, doch sie waren mehr damit beschäftigt, sich um die anderthalb Jahre alte Lorala und ihren dreijährigen Bruder Ganamar zu kümmern. Obwohl Bologan nichts sagte, fiel ihm bei der Arbeit auf, dass mit Jondalars Technik eine viel stabilere Bauweise herauskam als zuvor mit seiner.
Ayla unterbrach ihre Arbeit, stillte Jonayla und danach auch Lorala, und holte dann aus ihrer Hütte einige Nahrungsmittel für die Kinder, da die Eltern anscheinend nichts mitgebracht hatten. Sie hatten zwei Feuer entfacht, um Licht bei der Arbeit zu haben. Als sie fast fertig waren, kamen Leute vom Hauptlagerplatz zurück. Ayla war noch mal zu ihrer Hütte gegangen und wollte für Jonayla eine Decke holen, da es kühl wurde. Sie hatte ihre Tochter gerade in der neuen Sommerhütte abgelegt, als sie jemanden kommen sah. Proleva, mit Sethona auf der Hüfte, ging neben Marthona und Willamar, der in der einen Hand eine Fackel trug und Jaradal an der anderen hielt.
»Wo warst du denn, Ayla? Wir haben dich auf dem Hauptlagerplatz nicht gesehen«, sagte Proleva.
»Wir haben es gar nicht bis dahin geschafft«, erwiderte Ayla. »Wir haben Bologan und Lanoga dabei geholfen, ihre Hütte zu errichten.«
»Bologan und Lanoga?«, fragte Marthona. »Was ist mit Laramar und Tremeda passiert?«
»Lanoga sagte, sie hätten sich gestritten, Laramar habe beschlossen, in eine der Randhütten zu ziehen, habe seine Sachen genommen und sei gegangen, und Tremeda sei ihm nachgelaufen und nicht zurückgekommen«, berichtete Ayla. Ganz offensichtlich fiel es ihr schwer, ihre Wut zu beherrschen. »Die Kinder haben versucht, allein eine Hütte zu bauen, mit nichts anderem als Zeltstangen und nassen Bodenmatten. Sie hatten auch nichts zu essen. Ich habe Lorala ein wenig gestillt, aber falls du noch Milch hast, Proleva, könnte sie bestimmt noch mehr vertragen.«
»Wo ist ihre Hütte?«, fragte Willamar.
»Am Rand unseres Lagerplatzes, ganz in der Nähe der Pferde.«
»Ich werde auf die Kinder aufpassen, Proleva«, sagte Marthona. »Geh du doch mit Willamar und schau, was du tun kannst.« Sie wandte sich an Ayla. »Ich kann auch auf Jonayla aufpassen, wenn du willst.«
»Sie schläft schon fast.« Ayla zeigte Marthona, wo die Kleine lag. »Tremedas Kinder könnten noch ein paar Bodenmatten brauchen, da sie nicht genug Schlaffelle haben. Als ich ging, waren Jondalar und Bologan damit beschäftigt, das Dach fertigzustellen.«
Zu dritt eilten sie auf die fast fertige kleine Behausung zu. Beim Näherkommen hörten sie Lorala weinen. Für Proleva klang es wie das Greinen eines übermüdeten und vielleicht hungrigen Kleinkinds. Lanoga trug sie auf dem Arm und versuchte sie zu beruhigen.
»Gib sie mir, und wir schauen mal, ob sie noch ein bisschen trinken möchte«, schlug Proleva dem Mädchen vor.
»Ich habe gerade ihr Wickeltuch gewechselt und es mit Schafwolle für die Nacht ausgestopft«, sagte Lanoga und reichte Proleva die Kleine.
Als sie Lorala die Brust gab, begann das Kind gierig zu saugen. Da die Milch ihrer Mutter vor mehr als einem Jahr versiegt war, hatten sich viele andere Frauen abgewechselt, Lorala zu stillen, und sie war es gewohnt, die Milch von jeder anzunehmen. Sie nahm auch ein wenig feste Nahrung zu sich, nachdem Ayla Lanoga beigebracht hatte, wie man sie zubereitete. Angesichts ihres schwierigen Anfangs war Lorala ein bemerkenswert gesundes, fröhliches, geselliges, wenn auch etwas kleinwüchsiges Kind. Die Frauen, die sie stillten, waren stolz auf Loralas gute Gesundheit und ihr zugängliches Wesen, denn sie alle hatten dazu beigetragen.
Ayla, Proleva und Marthona fanden ein paar zusätzliche Häute und Felle, die sie entbehren konnten, als Schlafdecken für die Kinder, und brachten ihnen noch weitere Nahrungsmittel. Willamar, Jondalar und Bologan sammelten Holz für sie.
Die Behausung war fast fertig, als Jondalar Laramar kommen sah. Der Mann blieb in einiger Entfernung stehen und starrte stirnrunzelnd auf die kleine Sommerhütte.
»Wo kommt das Ding denn her?«, fragte er Bologan.
»Wir haben es gebaut«, erwiderte der Junge.
»Das habt ihr nicht allein gebaut«, sagte Laramar.
»Nein, wir haben ihm geholfen«, warf Jondalar ein. »Du warst ja nicht hier, Laramar.«
»Niemand hat dich gebeten, dich einzumischen«, knurrte Laramar.
»Die Kinder hatten keinen Schlafplatz!«, rief

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