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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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mochte die Bitte jedoch auch nicht abschlagen. »Ich stille sie gern, Ayla, aber ich habe versprochen, mich heute mit einigen Leuten zu treffen, und fürchte, ich werde keine Zeit haben, auf Jonayla aufzupassen.«
»Ich habe eine Idee«, sagte Marthona. Alle drehten sich zu der ehemaligen Anführerin um. »Vielleicht finden wir jemanden, der mit Proleva geht, um auf Jonayla und Sethona aufzupassen, während sie beschäftigt ist, und ihr die beiden bringt, wenn sie gestillt werden müssen.«
Marthona blickte Folara aufmunternd an und stupste sie heimlich, damit sie sich freiwillig meldete. Das Mädchen begriff, hatte sogar selbst schon darüber nachgedacht, war sich aber nicht sicher, ob es den ganzen Tag auf zwei Säuglinge aufpassen wollte. Andererseits liebte Folara die beiden sehr, und es könnte interessant sein, mitzubekommen, worüber Proleva bei ihren Treffen sprechen würde.
»Ich passe auf sie auf«, sagte sie. Mit einer plötzlichen Eingebung fügte sie hinzu: »Wenn Wolf mir hilft.« Dadurch würde ihr viel Aufmerksamkeit zuteil.
Ayla überlegte. Sie war sich nicht ganz sicher, ob Wolf der jungen Frau hier auf dem Versammlungsplatz in Gegenwart so vieler Fremder gehorchen würde, wenngleich er bestimmt gern bei den beiden kleinen Mädchen wäre.
Ausgewachsene Wölfe kümmerten sich hingebungsvoll um ihre Jungen und wechselten sich bereitwillig dabei ab, wenn der Rest des Rudels auf Jagd ging, aber ein Rudel konnte nicht mehr als einen Wurf aufziehen. Sie mussten nicht nur für sich selber jagen, sondern auch für mehrere heranwachsende und hungrige junge Wölfe, Als Ergänzung zum Säugen und als Hilfe bei der Entwöhnung des Wurfs brachten die Jäger Fleisch zurück, das sie zerkaut und geschluckt hatten; sie würgten das anverdaute Fleisch dann wieder aus, damit die Jungen es leichter fressen konnten.
Wolf übertrug seine normale wölfische Zuneigung auf die menschlichen Säuglinge seines Rudels. Ayla hatte Wölfe genau beobachtet, als sie jung war, daher verstand sie Wolf auch so gut. Solange niemand die Kleinen bedrohte, würde er bestimmt keinen Ärger machen, und wer würde sie schon mitten in einem Sommertreffen bedrohen?
»Also gut, Folara«, sagte Ayla, »Wolf kann dir helfen, auf die Kleinen aufzupassen. Jondalar, würdest du hin und wieder nach Wolf und Folara schauen? Ich glaube, er wird auf sie hören, aber er könnte die Kleinen zu sehr beschützen und niemand an sie heranlassen wollen. Er gehorcht dir, wenn ich nicht da bin.«
»Ich wollte sowieso in der Nähe unseres Lagers bleiben und heute Morgen einige Werkzeuge behauen«, erwiderte er. »Einigen Leuten, die mir beim Bau unseres Wohnplatzes in der Neunten Höhle geholfen haben, schulde ich noch ein paar besondere Stücke. Am Rand des Sommerlagers gibt es einen Arbeitsbereich, der mit Stein ausgelegt ist, daher wird es nicht schlammig sein. Ich kann dort arbeiten und ab und zu nachschauen, wie Folara und Wolf zurechtkommen. Außerdem habe ich mich für heute Nachmittag mit einigen Leuten verabredet. Nach der Löwenjagd interessieren sich viele für die Speerschleuder.« Er runzelte in der vertrauten Weise die Stirn. »Vielleicht finden wir einen Platz, von dem aus ich alles im Auge behalten kann.«
»Ich hoffe, dass wir bis heute Nachmittag zurück sind, aber ich weiß nicht, wie lange der Grottenbesuch dauern wird«, sagte Ayla.
Kurz danach gingen sie alle zum Hauptlagerplatz und trennten sich dort, um ihre unterschiedlichen Ziele anzusteuern. Ayla und Proleva mit ihren beiden Kindern, Folara, Jondalar und der Wolf wandten sich zunächst der Zelandoniahütte zu. Der Donier der Sechsundzwanzigsten Höhle wartete bereits davor, zusammen mit einem Gehilfen, den Ayla seit einiger Zeit nicht mehr gesehen hatte.
»Jonokol!«, rief sie und lief auf den Mann zu, der vor ihr Gehilfe der Ersten gewesen war. Er galt als einer der besten Künstler der Zelandonii. »Wann bist du angekommen? Warst du schon bei Zelandoni?«, fragte sie, nachdem sie sich umarmt und die Wangen aneinandergelegt hatten.
»Wir sind gestern kurz vor Einbruch der Dunkelheit eingetroffen«, erwiderte er. »Die Neunzehnte Höhle ist spät aufgebrochen, und dann hat uns der Regen aufgehalten. Ja, ich war schon bei der Ersten Unter Denen, Die Der Mutter Dienen. Sie sieht gut aus.«
Auch die anderen Angehörigen der Neunten Höhle begrüßten den Mann, der bis vor kurzem ein geschätzter Angehöriger ihrer Höhle und ein guter Freund gewesen war. Auch Wolf erkannte ihn an seinem

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