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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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einige unter ihnen zu erkennen. »Sind das nicht die wandernden Geschichtenerzähler, Jondalar?«, fragte sie. »Ich wusste nicht, dass sie zu unserem Sommertreffen kommen würden.«
    »Ich auch nicht. Komm, wir wollen sie begrüßen.« Sie eilten auf den Lagerplatz zu. »Wie schön, dich zu sehen, Galliadal«, rief Jondalar schon von weitem.
    Ein Mann drehte sich um und lächelte. »Jondalar! Ayla!« Mit ausgestreckten Händen kam er auf sie zu.
Galliadal umschloss Jondalars Hände. »Im Namen der Großen Erdmutter grüße ich dich.«
Der Mann war fast so groß wie Jondalar, etwas älter und beinahe so dunkel, wie der Zelandonii-Mann hell war. Jondalars Haar war flachsblond, Galliadals dunkelbraun mit helleren Strähnen und auf der Schädeldecke schon etwas schütter. Seine blauen Augen waren nicht so verblüffend wie Jondalars, standen aber zu seiner dunkleren Hautfarbe in ungemein fesselndem Kontrast. Seine Haut ist nicht so braun wie die von Ranec, dachte Ayla. Eher so, als wäre er oft in der Sonne gewesen, aber ich glaube nicht, dass sie im Winter viel bleicher wird.
»Im Namen von Doni heiße ich dich bei unserem Sommertreffen willkommen, Galliadal, und ich heiße auch den Rest deiner Reisenden Höhle willkommen«, erwiderte Jondalar. »Ich wusste nicht, dass ihr eingetroffen wart. Wie lange seid ihr schon hier?«
»Wir sind kurz vor Mittag gekommen, haben aber eine Mahlzeit mit der Zweiten Höhle geteilt, bevor wir unser Lager aufschlugen. Die Gefährtin des Anführers ist eine entfernte Kusine von mir. Ich wusste nicht einmal, dass sie zwei Zugleichgeborene hat.«
»Du bist mit Beladora verwandt? Kimeran und ich sind Altersgefährten, wir haben gemeinsam die Mannbarkeitsriten durchlaufen«, erklärte Jondalar. »Ich war der Größte unter den Jungen und hatte das Gefühl, ständig aufzufallen, bis Kimeran dazustieß. Ich war so froh, ihn zu sehen.«
»Das kann ich gut verstehen, und dabei bist du sogar noch größer als ich.« Galliadal wandte sich Ayla zu. »Ich grüße dich«, sagte er und ergriff ihre ausgestreckten Hände.
»Im Namen der Großen Mutter Aller heiße ich dich willkommen«, antwortete Ayla.
»Und wer ist das hübsche kleine Ding?«, fragte Galliadal und lächelte den Säugling an.
»Das ist Jonayla.«
»Jon-Ayla! Deine Tochter, mit seinen Augen. Ein guter Name«, meinte der Mann. »Ich hoffe, ihr kommt heute Abend. Ich habe eine besondere Geschichte für dich.«
»Für mich?«, fragte Ayla erstaunt.
»Ja. Sie handelt von einer Frau, die eine ganz eigene Art im Umgang mit Tieren hat. Die Geschichte fand überall großen Anklang.« Galliadal schmunzelte breit.
»Kennst du eine Frau, die sich mit Tieren versteht? Die würde ich gerne kennenlernen«, sagte Ayla.
»Du kennst sie bereits.«
»Aber die Einzige dieser Art, die ich kenne, bin ich«, erwiderte Ayla und wurde rot, als sie begriff.
»Natürlich! So eine gute Geschichte konnte ich mir nicht entgehen lassen, doch ich gebe ihr nicht deinen Namen und habe auch einige andere Dinge verändert. Viele fragen, ob es dabei um dich geht, aber das beantworte ich nie. Das macht es interessanter. Ich werde die Geschichte erzählen, wenn wir genügend Zuhörer haben. Kommt und hört sie euch an.«
»Oh, das werden wir.« Jondalar hatte Ayla beobachtet und ihrem Gesichtsausdruck entnommen, wie wenig glücklich sie damit war, dass sich ein Erzähler Geschichten über sie ausdachte und allen Höhlen erzählte. Vielen würde es gefallen, derart im Mittelpunkt zu stehen, aber so schätzte Jondalar sie nicht ein. Ayla bekam bereits mehr Aufmerksamkeit, als ihr lieb war, doch er konnte es Galliadal nicht verdenken. Er war Geschichtenerzähler, und Aylas Geschichte war faszinierend.
»Um dich geht es auch, Jondalar. Ich konnte dich nicht auslassen«, sagte der Geschichtenerzähler augenzwinkernd. »Du bist auf eine fünfjährige Große Reise gegangen und hast Ayla mit zurückgebracht.«
Jondalar zuckte innerlich zusammen; nicht zum ersten Mal wurden Geschichten über ihn erzählt, und es waren nicht immer solche, deren Verbreitung er sich gewünscht hätte. Aber es war besser, nicht zu viel Wirbel darum zu machen, denn das würde die Geschichte nur noch mehr aufwerten. Geschichtenerzähler verbreiteten sich gern über Personen, die bekannt waren, und ihre Zuhörer liebten solche Geschichten. Manchmal verwendeten sie echte Namen, und bei anderen Gelegenheiten, wenn sie die Geschichte ausschmücken wollten, dachten sie sich einen Namen aus, damit die Leute

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