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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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hatte ihren Bereich erweitert, um auf dem Hauptplatz des Sommertreffens Raum für ihre Nachbarhöhle zu schaffen. Die Neunte hatte dort eigene Hütten errichtet, die sie hauptsächlich tagsüber benutzten, bezeichnete ihn aber nach wie vor als Lagerplatz der Dritten Höhle. Sie nahmen dort auch an Mahlzeiten und Festmahlen teil, doch das Hochzeitsfestmahl wurde stets von der gesamten Gruppe vorbereitet und gemeinsam eingenommen.
    Sie schlossen sich den anderen aus Jondalars Familie und ihren Freunden an, die Speisen zum großen Versammlungsplatz des Sommerlagers nahe der Zelandoniahütte brachten.
    Proleva hatte wie üblich alles organisiert, hatte Aufgaben verteilt und Einzelnen die Verantwortung für verschiedene Arbeiten übertragen. Aus allen Richtungen wurden Zutaten für das große Festmahl herbeigeschafft. Jeder Lagerplatz hatte eine eigene Variante entwickelt, die beachtliche Menge und Vielfalt der Nahrungsmittel zuzubereiten, die in dieser Gegend verfügbar waren.
    Die üppigen Weideflächen und Galeriewälder entlang der Flüsse boten reichlich Nahrung für äsendes Wild wie Auerochse, Wisent, Pferd, Mammut, Wollnashorn, Riesenhirsch, Rentier, Rotwild und andere Hirscharten. Einige Tiere, die sich in späteren Zeiten in die Berge zurückzogen, verbrachten bestimmte Jahreszeiten auf den kalten Ebenen, wie etwa Steinböcke, Mufflons und Gämsen. Eine Schafantilope namens Saiga lebte das ganze Jahr über in der Steppe. In der kältesten Zeit des Winters tauchten auch Moschusochsen auf. Hinzu kamen kleine Tiere, meist in Fallen gefangen, und Wildgeflügel, das oft mit Steinen oder Wurfstöcken erlegt wurde, darunter auch das von Ayla bevorzugte Schneehuhn.
    Gemüse war in reichlicher Auswahl vorhanden, so zum Beispiel Wurzeln wie wilde Möhren, Wurzelstöcke der Rohrkolben, schmackhafte Zwiebeln, würzige kleine Erdkastanien, Pastinaken und Erdbirnen, die mit Grabstöcken gesammelt und dann roh, gekocht oder getrocknet gegessen wurden. Distelstängel, die man an der Blüte hielt, um die scharfen Dornen vor dem Schneiden abzukratzen, schmeckten leicht gegart köstlich; Klettenstängel bedurften keiner speziellen Handhabung, mussten aber jung gepflückt werden. Die grünen Blätter des Gänsefußes eigneten sich wunderbar als wilder Spinat, Brennnesseln waren sogar noch besser, mussten aber mit Hilfe eines großen Blattes einer anderen Pflanze gepflückt werden, um die Hand vor Nesselbrand zu schützen. Die Gefahr bestand jedoch nicht mehr, wenn die Brennnesseln gekocht wurden.
    Nüsse und Früchte, vor allem Beeren, waren ebenfalls im Überfluss vorhanden, und die unterschiedlichsten Tees standen zur Verfügung. Blätter, Stängel und Blüten in heißem Wasser ziehen zu lassen oder sie einfach eine Weile der Sonne auszusetzen, reichte für gewöhnlich aus, um einen Aufguss in der gewünschten Geschmacksrichtung und mit der entsprechenden Eigenschaft herzustellen. Aber bloßes Ziehenlassen reichte nicht aus, harten organischen Stoffen den Geschmack und die natürlichen Bestandteile zu entziehen; Rinde, Samen und Wurzeln mussten für gewöhnlich gekocht werden, um einen entsprechenden Absud herzustellen.
    Auch andere Getränke wie Fruchtsäfte waren vorhanden, zum Teil in vergorener Form. Baumsäfte, bevorzugt Birkensaft, wurde eingekocht, um die Süße zur Geltung zu bringen, und dann vergoren. Aus Getreide und natürlich aus Honig ließ sich ebenfalls ein alkoholisches Getränk herstellen. Marthona stellte eine begrenzte Menge ihres Fruchtweins zur Verfügung, Laramar etwas von seinem Barma, und auch andere steuerten Getränke mit unterschiedlichem Alkoholgehalt bei.
    Ayla und Jondalar wanderten herum, begrüßten Freunde und probierten die Speisen und Getränke, die von den verschiedenen Höhlen angeboten wurden. Immer wieder stand Jonayla im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Einige waren neugierig, ob die Fremde, die bei den Flachschädeln aufgewachsen war, ein normales Kind zur Welt gebracht hatte. Freunde und Verwandte freuten sich einfach nur, dass es ein fröhliches, gesundes und sehr hübsches kleines Mädchen war, mit feinem, fast weißem, weich gelocktem Haar. Alle erkannten sofort, dass es Jondalars Geist war, den die Große Mutter erwählt hatte, sich mit Aylas Geist zu vermischen, um ihre Tochter hervorzubringen. Jonayla hatte die gleichen ungewöhnlich strahlenden blauen Augen.
    Sie kamen an einer Gruppe vorbei, die ihr Lager am Rand des großen Hauptplatzes aufgeschlagen hatte, und Ayla glaubte

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