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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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»Ich glaube, sie wollen die nächste Geschichte erzählen«, sagte sie. »Willst du sie dir noch anhören?«
»Nein, eher nicht. Jondalar will vielleicht bleiben. Ich werde ihn fragen, aber ich würde lieber ein andermal wiederkommen, um mir Geschichten anzuhören. Bleibst du?«
»Ich wollte mal sehen, ob es noch etwas Gutes zu essen gibt. Ich habe ein wenig Hunger, aber ich bin auch müde. Wahrscheinlich gehe ich bald zum Lagerplatz zurück«, erwiderte Levela.
»Dann gehe ich mit und esse auch noch etwas. Danach muss ich Jonayla von deiner Schwester abholen.« Ayla trat zu der Gruppe um Jondalar und wartete auf eine Gesprächspause. »Willst du hierbleiben und dir die nächste Geschichte anhören?«, fragte sie.
»Was möchtest du denn machen?«
»Ich werde allmählich müde, und Levela geht es genauso. Wir wollten mal schauen, ob noch etwas Gutes zu essen übrig ist.«
»Das klingt gut. Geschichten können wir uns noch ein andermal anhören. Kommt Jondecam mit?«, fragte Jondalar.
»Ja. Wohin ihr wollt«, hörten sie ihn antworten.
Die vier verließen den Lagerplatz der Geschichtenerzähler und gingen zu dem Bereich, in dem die Reste des Festmahls zusammengetragen worden waren. Die Gerichte waren nicht mehr warm, aber das aufgeschnittene Wisent- und Wildfleisch schmeckte auch kalt noch. Verschiedene Arten Wurzelgemüse lagen in einer kräftigen Brühe, auf der sich eine dünne, geronnene Fettschicht gebildet hatte, die für zusätzliche Würze sorgte. Fett war sehr begehrt und bei herumstreifenden Wildtieren relativ selten, aber notwendig für das Überleben. Versteckt hinter leeren Knochentellern fanden sie eine geflochtene Schale mit übrig gebliebenen blauen Beeren - Heidelbeeren, Bärentrauben und Johannisbeeren -, die sie sich erfreut teilten. Ayla fand sogar zwei Knochen für Wolf.
Sie gab ihm einen, den er im Maul forttrug, um sich einen Platz zu suchen, an dem er sich niederlassen und an dem Knochen nagen konnte, nicht weit von seinen Leuten entfernt. Ayla wickelte den anderen Knochen, an dem noch mehr Fleisch hing, in ein paar große Blätter, die auf den Platten als Dekoration verwendet worden waren, um ihn für später zum Lagerplatz mitzunehmen. Sie steckte ihn in den Tragesack, den sie für viele Dinge verwendete, meist welche für Jonayla wie einen harten Rohlederstreifen, auf dem die Kleine gerne kaute, eine Mütze und eine kleine zusätzliche Decke, etwas saugfähiges Material wie Mufflonwolle, die sie um den Säugling stopfte. Alles, was sie zum Feuermachen brauchte, befand sich in einem Zundertäschchen an ihrem Hüftriemen, und auch ihre eigenen Schalen und das Essmesser hatte sie dabei. Ganz in der Nähe fanden sie Baumstämme mit Polstern, offenbar als Sitzgelegenheit hierhergeschleppt.
»Ob wohl noch was von Mutters Wein übrig ist?«, fragte Jondalar.
»Lass uns nachsehen«, erwiderte Jondecam.
Kein einziger Tropfen war mehr da, aber Laramar hatte sie bemerkt und kam eilig mit einem frisch geöffneten Wassersack herbei, der Barma enthielt. Er füllte die Trinkbecher der beiden Männer, doch Ayla und Levela meinten, sie wollten nicht viel und würden bei den Männern einen Schluck mittrinken. Ayla wollte sich nicht allzu lange freundlich mit dem Mann unterhalten, und sie kehrten zu den mit Polstern belegten Stämmen zurück. Als sie aufgegessen hatten, schlenderten sie zu Prolevas Unterkunft auf dem Lagerplatz der Dritten Höhle.
»Da seid ihr ja. Ihr kommt aber früh zurück«, bemerkte Proleva, nachdem sie zur Begrüßung flüchtig die Wangen aneinandergelegt hatten. »Habt ihr Joharran gesehen?«
»Nein«, antwortete Levela. »Wir haben uns nur eine Geschichte angehört und uns dann etwas zu essen geholt. Die Geschichte handelte von Ayla, in gewisser Weise.«
»Wirklich?«, erwiderte Proleva. »Jonayla schläft immer noch. Möchtest du eine Tasse heißen Tee?«
»Ich glaube nicht. Wir wollen zu unserem Lagerplatz zurück«, antwortete Ayla.
»Du gehst doch nicht auch?«, fragte Velima, an Levela gewandt. »Wir hatten noch nicht viel Zeit für uns. Ich möchte von deiner Schwangerschaft hören und wie du dich fühlst.«
»Warum bleibt ihr nicht über Nacht hier?«, schlug Proleva vor. »Wir haben genug Platz für alle. Und Jaradal würde sich freuen, Wolf beim Aufwachen zu sehen.«
Levela und Jondecam stimmten rasch zu. Der Lagerplatz der Zweiten Höhle lag nicht weit entfernt, und die Vorstellung, mehr Zeit mit ihrer Mutter und ihrer Schwester zu verbringen, war verlockend für Levela,

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