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0001 - Im Nachtclub der Vampire

0001 - Im Nachtclub der Vampire

Titel: 0001 - Im Nachtclub der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt soll ich die Bande jagen?« vermutete John.
    »So ist es, mein Lieber.«
    Der Oberinspektor runzelte die Stirn. »Sie wissen ja hoffentlich, daß ich einen bestimmten Job habe. Blutkonservenräuber zu jagen, liegt wohl nicht auf meiner Linie.«
    Powell grinste verschmitzt. »Das würde ich nicht so ohne weiteres sagen. Es kommt nur darauf an, aus welcher Perspektive man den Fall betrachtet.«
    »Und die wäre?«
    Der Superintendent beugte sich vor. »Fragen wir doch einmal so. Was haben die Diebe mit den Blutkonserven vor? Wofür benötigen sie die Vorräte?«
    John hob die Schultern. »Was weiß ich? Vielleicht wollen sie die Konserven verkaufen. Es gibt sicherlich Leute, die genügend dafür zahlen, das können Sie mir glauben, Sir.«
    Powell nickte und nahm einen Schluck. »Das wäre eine Möglichkeit«, gab er zu.
    »Und die andere?«
    Powell stellte das Glas hart auf die Schreibtischplatte. »Himmel, Sinclair, wer braucht denn noch Blut? Wer ernährt sich von dem Zeug?«
    »Vampire!«
    »Genau.«
    »Mit anderen Worten«, John Sinclair drückte seine Zigarette aus, »vermuten Sie in London Vampire.«
    »Ja.«
    »Was sagen die Kollegen der anderen Abteilungen dazu?« wollte John wissen.
    »Nichts. Ich habe mit denen darüber nicht geredet. Das Gespräch führe ich nur mit Ihnen, John. Klemmen Sie sich hinter den Fall und finden Sie heraus, ob es tatsächlich Vampire sind, die sich an die Blutkonserven herangemacht haben.«
    Der Geisterjäger lächelte. »Sie scheinen gelernt zu haben, Sir«, sagte er. »Früher war ich derjenige, der Sie auf die Fälle gestoßen hat. Heute hat…«
    »Ja, ja.« Powell winkte ab. »Sparen Sie sich Ihre Ironie, mein Lieber. Wenn sich der Fall als Fehlschuß erweisen sollte, dann trage ich die volle Verantwortung.«
    John erhob sich. »Dann auf den Rohrkrepierer«, sagte er und wandte sich der Tür zu.
    »John!« Powells Ruf stoppte den Geisterjäger.
    »Ja.«
    »Immer daran denken: Demut, John. Nur Demut!«
    »O ja«, erwiderte der Oberinspektor, klemmte sich den Schnellhefter unter den Arm und ging zu seinem Büro.
    John Sinclair war von dem Fall nicht gerade erbaut. Er kam ihm zu sehr an den Haaren herbeigezogen vor. Aber es war ja Sommerzeit. Und in diesen Monaten suchten die Zeitungen krampfhaft nach Aufhängern, warum also nicht auch die Polizei? Man mußte für sein Gehalt ja was tun.
    Die schwarzhaarige Glenda, Johns Sekretärin, war in Urlaub. Sie sonnte sich an der französischen Riviera und hatte sogar eine Ansichtskarte geschickt.
    Der Geisterjäger las die Grüße, die mit rotem Kugelschreiber geschrieben worden waren, und schüttelte lächelnd den Kopf. Er wußte schon längst Bescheid. Glenda hatte sich in ihn verliebt. Doch da machte John nicht mit. Techtelmechtel innerhalb des Betriebs waren nicht nach seinem Geschmack, obwohl er einem Flirt nie abgeneigt war.
    Kaffee mußte sich John an einem Automaten ziehen. Den heißen Pappbecher in beiden Händen balancierend, setzte er sich hinter den Schreibtisch und machte sich an das Studium der Akten.
    Er hatte die erste Seite noch gar nicht gelesen, da summte das Telefon. Er hob den Hörer ab, und damit begann für ihn ein Fall, der ihn fast an die Grenze des Wahnsinns treiben sollte…
    ***
    Marina Held hatte schlecht geschlafen. Sie war erst nach einer Stunde in einen unruhigen Schlummer gefallen und auch beim ersten Sonnenstrahl schon wieder wach.
    Sie hörte jedes Geräusch im Haus. Das Rauschen der Wasserspülung, die Stimme von Mrs. Sanders, die knappen Sätze, mit denen sich Lionel Sanders verabschiedete. Er mußte zur Arbeit.
    Dann hielt Marina nichts mehr im Bett.
    Mrs. Sanders schaute verwundert, als sie ihren deutschen Gast schon so früh auf den Beinen sah. »Aber was ist denn mit Ihnen los, Marina? Sie können doch noch liegenbleiben.«
    »Ich kann nicht mehr schlafen.«
    Mrs. Sanders schaute Marina prüfend an. »Sie sehen schlecht aus, Kind. Haben Sie überhaupt ein Auge zugetan?«
    »Ja, danke.«
    »Dann wird es wahrscheinlich die ungewohnte Umgebung sein«, meinte Mrs. Sanders. »Aber warten Sie ab. In ein bis zwei Tagen haben Sie sich prächtig eingewöhnt.«
    »Ich hoffe es.« Marinas Lächeln fiel nicht sehr froh aus.
    Mrs. Sanders legte ihr einen Arm um die Schulter. »Aber nun werden wir erst einmal frühstücken. Der Tisch ist schon gedeckt. Ich hoffe nur, daß es Ihnen schmeckt.«
    Sie hatte sich viel Mühe gegeben, aber da Marina nicht gerne Cornflakes aß, machte ihr das Frühstück keinen

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