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0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

Titel: 0002 - Das Dorf der versteinerten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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zurückkehrte.« Westbrook erhob sich und ging zum Fenster. Er war nervös und mußte sich ein bißchen die Beine vertreten. Nachdem er zwei Minuten schweigend zum Fenster hinausgesehen hatte, wandte er sich abrupt um, kehrte zum Tisch zurück und ließ sich schnaubend auf seinen Sessel fallen. »Ich fresse einen Besen, wenn da kein Zusammenhang besteht!« sagte er hart.
    »Wer ist dieser Professor Filchock?« erkundigte sich Zamorra.
    »Er ist der Stiefvater meines Mädchens.«
    »Wo hat die Expedition den Professor hingeführt?« wollte Zamorra wissen.
    »Nach Hangtschau.«
    »Und was wollte er da?« Westbrook zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung. Er spricht mit niemandem darüber. Nicht einmal mit seines Stieftochter. Als er zurückkam, ließ er einige schwere Kisten in sein Haus schaffen. Mehr weiß keiner in diesem Dorf. Was sich in diesen Kisten befindet, kann Ihnen außer Filchock niemand sagen…«
    »Und die unerklärlichen Vorfälle haben nach Professor Filchocks Rückkehr eingesetzt?« fragte Zamorra.
    Jerry Westbrook nickte mit flammenden Augen. »Das läßt sich jederzeit belegen, Professor Zamorra.«
    »Dann ist es wohl von größter Wichtigkeit, mit dem Professor zu reden«, meinte Zamorra.
    Jerry lächelte matt. »Wenn Sie Glück haben, wird er Sie höflich, aber bestimmt bitten, sein Haus sofort wieder zu verlassen. Wenn Sie kein Glück haben läßt er Sie nicht einmal ein.«
    Nun erzählte Zamorra mit wenigen Worten, was ihm gestern widerfahren war.
    »Sehen Sie!« rief Jerry Westbrook aufgeregt. »Sehen Sie, das sind diese seltsamen Dinge, von denen ich sprach!«
    Zamorra erzählte von der Puppe, die zuerst seine Züge, dann aber die von Nicole gehabt hatte. Wie so etwas möglich war, war ihm immer noch ein Rätsel. Zamorra vergaß auch nicht zu berichten daß sich Nicole gleich nach dem verblüffenden Anblick ihres Ebenbildes das Leben nehmen wollte.
    Jerry Westbrook nickte eifrig. Das alles paßte genau zu dem Bild, das er sich von der erschreckenden Situation gemacht hatte. Alles, was Professor Zamorra nun vorbrachte, bestätigte, was er zuvor gesagt hatte.
    »Darf ich diese geheimnisvolle Puppe mal sehen, Professor?« verlangte er, als Zamorra schließlich mit seiner Rede fertig war.
    »Natürlich«, sagte Zamorra. »Ich trage sie bei mir in der Tasche.« Nun holte er sie heraus. Er legte sie auf den Tisch. Nicole stieß einen Laut aus, der zwischen einem entsetzten Krächzen und einem unendlich verzweifelten Seufzen lag. Alle Anwesenden starrten entgeistert auf die Puppe. Sie sah aus wie Jerry Westbrook. Jerrys Gesicht war schlagartig käsig geworden. Seine Augen flackerten. Seine Mundwinkel zuckten. Mit vor Angst bebenden Lippen raunte er: »Der Dämon treibt sein teuflisches Spiel mit uns. Wir können uns nicht gegen ihn wehren. Wir müssen dieses satanische Spiel mitspielen. Keiner von uns kann sich dem gefährlichen Einfluß des Dämons entziehen. Niemand kann sich dagegen auflehnen.«
    Eine beängstigende Wandlung ging mit Westbrook vor sich. Sein starrer Blick erreichte Bill Flemings Gesicht: Er verharrte da kurz, wanderte dann weiter zu Zamorra und glitt schließlich zu Nicole Duval, die Westbrook furchtvoll anschaute. Sie sah seine Augen, sah das teuflische Lodern in ihnen und wußte mit einem mal, daß ihr von Westbrook Gefahr drohte. Tödliche Gefahr. Jetzt handelte Jerry Westbrook. Mit zuckenden Händen schnellte er hoch. Mit einem gurgelnden Aufschrei stürzte er sich auf das entsetzte Mädchen. Ehe ihn jemand daran hindern konnte, fuhr er Zamorras Sekretärin an den schlanken Hals. Er drückte gnadenlos zu. Nicole warf sich zurück. Ihr Stuhl kippte nach hinten. Sie krachte zu Boden. Westbrook ging ihr nach, warf sich auf die Knie und umspannte ihre Kehle erneut mit seinen zuckenden Händen. Dabei stieß er schreckliche, tierhafte Laute aus. Er schien nicht mehr er selbst zu sein. Nicole schlug entsetzt um sich. Sie drosch Westbrook ins Gesicht, schlug nach seinen Schläfen, wand sich verzweifelt unter dem furchtbaren Würgegriff des schlagartig Verrücktgewordenen. Zamorra und Fleming sprangen von ihren Stühlen. Sie stürzten sich auf Westbrook, packten ihn an den Schultern und wollten ihn von Nicole wegreißen.
    »Um Himmels willen, Jerry!« schrie Zamorra aufgeregt. »Was tun Sie?« Westbrook hörte ihn nicht. Er hörte gar nichts. Er knurrte, ließ sich von seinem Opfer nicht fortreißen, drückte die Kehle des Mädchens immer fester zu. »Jerry!« schrie Zarnorra entsetzt.

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