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0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

Titel: 0002 - Das Dorf der versteinerten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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»Zum Glück ist nichts passiert.«
    »Aber dieser Vorfall zeigt ganz deutlich auf, wie ohnmächtig und hilflos wir dem Einfluß des Bösen gegenüberstehen!« meinte Professor Zamorra todernst.
    Westbrook nahm seine Hände vom Gesicht und sah sie verständnislos an. Er konnte es noch immer nicht fassen, daß er mit seinen Händen beinahe einen Mord begangen hatte. »Du lieber Himmel, Professor!« preßte er erschüttert hervor. »Stellen Sie sich vor, es wäre mir gelungen…«
    »Versuchen Sie sich zu erinnern, Jerry!« verlangte Zamorra mit eindringlicher Stimme.
    »Woran?« fragte Westbrook unsicher.
    »An die Puppe.«
    »Nein!« schrie Westbrook auf.
    »Sie müssen sich daran erinnern, Jerry!« sagte Zamorra schneidend. »Sie sieht so aus wie Sie. Sie sehen sie an. Erinnern Sie sich noch an Ihre Worte, die Sie beim Anblick dieser Puppe gesprochen haben?«
    »Nein!«
    »Denken Sie nach.«
    »Ich kann nicht. Da ist… ein Riegel. Es ist wie ein Riegel. Ich kann mich nicht erinnern, Professor.«
    »Dann will ich Ihnen helfen. Sie sagten: ›Der Dämon treibt sein teuflisches Spiel mit uns. Wir können uns nicht gegen ihn wehren. Wir müssen dieses satanische Spiel mitspielen. Keiner von uns kann sich dem gefährlichen Einfluß des Dämons entziehen. Niemand kann sich dagegen auflehnen.‹ Das waren Ihre Worte. Sie wurden bleich. Gelb sogar. Was war dann?«
    Westbrook schaute den Professor ratlos an. »Dann?«
    »Ja, Jerry.«
    Westbrook schüttelte mit einer verzweifelten Miene den Kopf. »Dann war nichts mehr. Ich glaube…«
    »Ja, Jerry! Weiter! Weiter!«
    »Ich glaube, ich hatte furchtbare Angst.«
    »Angst? Wovor?«
    »Ich weiß es nicht. Man kann ein Angstgefühl nicht immer definieren.« Westbrook fuhr sich über die Augen, als müsse er einen Schleier wegwischen. »Und ich hatte eine wahnsinnige Wut«, sagte er.
    »Auf wen?« fragte Zamorra schnell.
    Westbrook zuckte die Schultern. »Das weiß ich nicht. Ich glaube, jemanden hassen zu müssen. So sehr hassen, daß ich einen Mord… begehen könnte!« Seine Augen weiteten sich erschrocken. »Mein Gott!« stieß er aufgeregt hervor. »Die Puppe. Das hat mir diese entsetzliche Puppe eingegeben.« Zamorra griff nach der Puppe und schaute sie an. Sie sah weiterhin so aus wie Jerry Westbrook. Dieses verdammte leblose Ding aus Plastik. Der Teufel hatte es Zamorra zugespielt, daß es ihm und seinen Freunden Angst machte. Es war unfaßbar. Die Puppe hatte die Augen geschlossen. Ein friedliches Lächeln lag um ihre Lippen, die die Lippen von Jerry Westbrook waren. Sie schien zu schlummern. Und sie war sichtlich begeistert, was sie angestellt hatte.
    »Nun wollen wir dieser verdammten Sache mal auf den Grund gehen!« sagte Professor Zamorra gereizt. Alle gruppierten sich um den Tisch. Nicole betrachtete die seltsame Puppe mit nüchternem Blick. Sie suchte nach einer vernünftigen, greifbaren Erklärung für all die geheimnisvollen Ereignisse, doch sie fand keine. Diesmal schien es wirklich nicht mit rechten Dingen zuzugehen. Obwohl sich ihre Vernunft gegen diese Tatsache auflehnte, kam sie nicht umhin, ein klein wenig Terrain an das Mystische abzutreten. Sie tat es widerwillig. Und sie hoffte, in absehbarer Zukunft doch noch eine wirklichkeitsnahere Erklärung für die geheimnisvollen Vorgänge zu entdecken.
    Professor Zamorra legte die teuflische Puppe auf den Tisch. Ein kleiner, lebloser, zehn Zentimeter langer Plastikkörper lag auf dem glatten Holz des Tisches. Es war unglaublich, unvorstellbar, daß soviel Böses in diesem Körper wohnen konnte.
    Bill Fleming betrachtete die Puppe von allen Seiten. Er war der einzige der Anwesenden, der von dieser satanischen Puppe noch verschont geblieben war. Eine innerliche Spannung baute sich auf. Fleming befürchtete, daß diese schreckliche Puppe schon sehr bald seine Züge haben würde. Und dann? Was würde er dann unter dem bösen Einfluß dieses Dämons anstellen? Schaudernd schaute er seinen Freund Zamorra an.
    Der Professor stand nachdenklich vor dem Tisch. Seine Wangenmuskeln waren hart angespannt. Seine Augen waren zu schmalen Schlitzen verengt. Er starrte die Puppe haßerfüllt an, als hätte er keinen größeren Feind als sie. Dann wandte er sich schnell um und lief davon. Er begab sich in sein Zimmer, riß einen Koffer vom Schrank und klappte den Deckel hoch. Das Amulett! Er brauchte nun unbedingt das Amulett, denn nur damit war ein Dämon zu vernichten. Es war noch nicht lange in seinem Besitz. Er hatte es

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