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0002 - Ich stellte die große Falle

0002 - Ich stellte die große Falle

Titel: 0002 - Ich stellte die große Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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sprangen vier Mann heraus, zwei jeweils nach links, zwei nach rechts.
    Ich beugte mich weit aus dem Fenster, die Maschinenpistole im Anschlag. Es ging alles rasend schnell, aber dennoch erkannte ich bei dem Ford Lesby Firestone, beim Chrysler John Goodman. Sie hatten alle Schießwerkzeuge in den Händen, und sie zögerten nicht, auf den Abzug zu drücken.
    Lush Baker war zu diesem Zeitpunkt schon an drei Vierteln der Hausfront entlanggehuscht. Ich verstand seinen Plan. Er wollte ums Haus herum, bevor sie ihn trafen. Wir würden schon dafür sorgen, daß sie ihm nicht folgen konnten.
    Ich bewegte die Maschinenpistole im Viertelkreis und zog durch.
    Ich setzte ihnen so eine Serie vor die Füße, daß die Gartenerde hochstob und sie im ersten Schreck die Finger von den Hähnen ließen. Baker gewann die Hausecke, warf sich herum und war in Sicherheit.
    Die Barrikadenbrecher mit dem Ford und Chrysler rannten in die Deckung ihrer Wagen zurück, aber jetzt herrschte unter ihnen nicht mehr die schöne Einigkeit wie beim ersten Auftritt. Goodman und einer seiner Leute warfen sich neben dem Chrysler in Deckung, zwei andere enterten das Fahrzeug, stritten sich sekundenlang um das Steuer, einigten sich, ließen den Motor heulen, warfen den Rückwärtsgang hinein und rollten ab. Goodman und sein Mann lagen nackt da, unverfehlbare Zielscheibe für jeden Anfänger im Handwerk.
    Ich zerknallte dem zurückrollenden Chrysler die Vorderreifen. Phil erwischte ihn vom Nebenfenster etwas seitlich und zerpustete fast gleichzeitig einen Hinterreifen. Der Wagen drehte sich langsam im Kreis, bohrte die luftlosen Räder tief in den weichen Gartenboden und stand trotz des laut heulenden Motors.
    Firestone und seine Leute waren etwas umsichtiger gewesen. Sie waren zusammen in ihren Ford gestürzt, waren ebenfalls im Rückwärtsgang abgebraust, aber der Fahrer traf in der Aufregung nicht das Loch, das er bei der Einfahrt gerissen hatte, und im Rückwärtsgang langte die Kraft des Wagens nicht auf Anhieb. Sie ließen die Maschine arbeiten. Dann sahen sie ein, daß es nicht zu machen war, sprangen heraus und versuchten, zu Fuß aus Bakers Garten zu entwischen, der sich so unversehens für sie in eine Rattenfalle verwandelt hatte.
    Ich hatte einen großen Augenblick. Ich zersägte mit der Maschinenpistole etwas die Luft, während sie wie die Hasen herumsprangen, und brüllte ihnen dann ein donnerndes »Halt!« zu. Sie erstarrten wie Roboter, denen der elektrische Strom ausgegangen ist.
    Ich setzte ein »Hände hoch!« hinterher. Sie ließen alles fallen, was sie bei sich trugen, und reckten die Arme. Goodman und seine Leute taten gleich mit, obwohl sie eigentlich nicht angesprochen worden waren.
    Ich jumpte aus dem Fenster. Okay, wir hatten sie, nur einer war uns sang- und klanglos durch die Lappen gegangen: Stenton Shine. Während Firestone und Goodman ihre Geländeübungen im Garten machten, war der Cadillac draußen vor dem Tor eilig und gewissermaßen lautlos abgehauen. Wenn ich es richtig gesehen hatte, so hatten sie sich nicht einmal an der Schießerei auf Lush Baker beteiligt. Vielleicht schaltete Shine schneller als seine Genossen und hatte den Braten gerochen, als er Baker so plötzlich um die Ecke preschen sah.
    Was wir an Handschellen bei uns hatten, langte nicht ganz. Phil trieb sie mit dem .38er zusammen, während unser Kollege sammelte, was sie an Schießeisen verloren hatten. Dann ging er, um ein Transportmittel für die acht Mann zu holen.
    Ich ließ es mir nicht nehmen, sie in gesetzten Worten wegen gemeinschaftlichen Mordversuchs und Bandenverbrechens in Haft zu erklären.
    Währenddessen stand Lush Baker hinter mir und lächelte dünn. Es war kein schlechter Schlag, den wir da gelandet hatten. Eigentlich hätte ich diesem Baker dankbar dafür sein müssen, daß er uns so einwandfreie Beweise lieferte, aber glauben Sie nicht, daß mir sein Gesicht dadurch auch nur für einen roten Heller sympathischer geworden wäre.
    Ich bat Phil, den Abtransport zu übernehmen. Dann wandte ich mich Baker zu.
    »Ich glaube, mit Ihnen habe ich noch einiges zu besprechen. Gehen wir ins Haus.«
    Er ging voran. Trown kam mit. Baker wollte uns wieder ins Wohnzimmer führen, aber ich kümmerte mich nicht darum, sondern ging auf die Tür am Ende des Ganges zu. Er protestierte nicht, obwohl er es hätte tun können, denn ich besaß keinen Haussuchungsbefehl. Die Tür ging in eine nicht besonders eingerichtete Küche. An der Rückfront führten vier Stufen

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