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0002 - Ich stellte die große Falle

0002 - Ich stellte die große Falle

Titel: 0002 - Ich stellte die große Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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»Ja!«
    »Gut«, sagte ich, »jetzt spitz mal deine Ohren! Ich bin in eure finsteren Machenschaften nur hineingeraten, weil ich den Boxer-Killer suche. Ich habe euch dabei reif für die schwedischen Gardinen gemacht, aber ich habe den Mann nicht gefunden, der die Morde begangen hat. Hältst du es für möglich, daß Baker damit zu tun hat?«
    Er war klug genug, jetzt den glücklichen Feind nicht blindlings zu beschuldigen, sondern dachte nach.
    »Wenn Baker hinter den Morden steckt, dann hätten sie nur den Sinn gehabt, unsere Geschäfte zu stören. Al Yersey stand bei Goodman unter Vertrag, aber er brachte kaum noch etwas ein. Laraby Pat war ein tüchtiger Junge und arbeitete für mich. Sein Tod war ein echter Verlust. Aber Goody Ghose und Harlow Putty boxten nicht mehr, von diesem Lewis Neston ganz zu schweigen.«
    Verdammt, er hatte recht, und ich selbst wußte es ja, was er dort aufzählte.
    »Gut, vielleicht ist alles Quatsch, was ich denke«, sagte ich. »Aber wir müssen etwas tun, um dahinterzukommen. Kennst du Jonny MacModen?«
    »Natürlich, ein guter Mittelgewichtler, kommt aus Irland und ist unabhängig.«
    »Du bist ab heute sein Manager. Er wird den Vertrag unterzeichnen.«
    »Vom Gefängnis aus?«
    Ich lächelte. »Du wirst eine Zeitlang frei bleiben, Stenton. Du wirst deinen Geschäften nachgehen wie immer. Wir werden dafür sorgen, daß bekannt wird, du seist nicht belastet. Wir werden dich der Form halber ein paarmal vernehmen, aber im übrigen wirst du ganz so tun, als seiest du in keiner Gefahr. Baker wird das sehr ärgern, und noch mehr wird er sich ärgern, wenn er erfährt, daß du den aussichtsreichen Jonny MacModen unter Vertrag genommen hast. Wenn — ich sage ausdrücklich wenn — Lush Baker an den Boxer-Morden beteiligt ist, dann wird sich irgend etwas ereignen. MacModen hat Cross Crower geboxt und geschlagen. Du hast Crower gemanagt und hast ihn ausgenommen. Für den Mörder gibt es also einen Grund, sich mit euch zu befassen, und sollte dieser Grund nur ein Vorwand sein, so gibt es die echte Notwendigkeit, wenn Lush Baker sein Geschäft ungestört aufziehen will. Du hast nur eine Aufgabe. Du mußt deinen Laden in alter Form weiterführen, und du mußt alle Angebote, die Baker dir vielleicht machen wird, stur ablehnen. Selbstverständlich mußt du uns auch über alles unterrichten, was passiert.«
    Er hatte aufmerksam zugehört, den Kopf gesenkt. Jetzt sah er mich an.
    »Ich soll den Lockvogel für den Killer abgeben?« fragte er.
    »Genau«, bejahte ich kalt, »du und Jonny MacModen, wobei mir lieber wäre, der Killer suchte sich dich als nächstes Opfer aus.«
    Er versuche einen kleinen Handel.
    »Die Anklage gegen mich wird niedergeschlagen?«
    Ich lachte laut. »Nicht die Spur, Stenton, ich sagte es doch schon. Vierzehn Tage bleibst du noch in Freiheit. Die einzige Chance, die ich dir gebe, ist, daß du Lush Baker deine Nachfolge verderben kannst, vorausgesetzt, er ist an den Morden beteiligt. Passiert in vierzehn Tagen nichts, sperren wir dich ein und versuchen auf andere Weise, diese Verbrechen zu klären.«
    Er knirschte ein wenig mit den Zähnen und kaute auf seinen Fingerknöcheln. Dann sagte er: »Einverstanden.«
    Draußen heulte eine Sirene. Ich stand auf.
    »Meine Kollegen rücken an. Wir werden euch jetzt kassieren, werden euch vernehmen und euch wegen Mangels an Beweisen vorläufig auf freien Fuß setzen. Hole deine Leute und sage ihnen, sie sollten nur nicht auf den Gedanken verfallen, den Untersuchungsbeamten die Beteiligung an dem Überfall in der 123. Straße zu gestehen.«
    ***
    Ich gestehe, es war eine reichlich merkwürdige Kumpanei, in die ich mich da begeben hatte, aber es ging um einen Mörder, und so blieb mir keine große Wahl.
    Schon am nächsten Tag kehrte Stenton Shine in sein Haus in der Bowery zurück, versammelte seine Boxer um sich und tat, als sei er ein großer Mann und werde es immer bleiben. Noch einmal einen Tag später fand sich Jonny MacModen bei ihm ein und begann in seiner Schule zu trainieren, und wieder vierundzwanzig Stunden später brachte ›Ring frei‹ eine Meldung, daß Verhandlungen um einen Weltmeisterschaftskampf für MacModen eingeleitet seien, die wahrscheinlich zum Erfolg führen würden. Jeder Mann, der vom Geschäft mit dem Boxen etwas verstand, mußte angesichts der Erfolge und der Aussichten für Shine vor Neid platzen, ganz besonders aber ein Mann, der schon geglaubt hatte, er hätte jetzt die Hand am Drücker.
    Für uns

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